Eine Messeneuheit der charmant-schrulligen Art ist die Wiederauferstehung des Threewheeler von Morgan. Im November 2010 wurde das Dreirad vorgestellt, nun ist es Zeit für den ersten großen Auftritt. Dabei tritt der Threewheeler ein großes Erbe an, denn das Original ist fraglos Kult. Zwischen 1909 und und 1953 hat Morgan rund 30.000 Exemplare seines Threewheelers gebaut, verkauft und damit Geschichte geschrieben. Rennfahrer-Legende Stirling Moss, selbst Besitzer eines Threewheelers, nannte sein Exemplar liebevoll einen "Frauenmagnet". Der Neue hat eines auf jeden Fall schon mal richtig gemacht: Optisch bleibt er dem alten Haudegen treu und macht Ausfahrten somit zu einem echten Abenteuer. In Sachen Technik hat er sich aber natürlich der Moderne verschrieben.
Morgan Threewheeler
Einem Straßeneinsatz steht nichts im Wege, denn der Threewheeler erfüllt die Verkehrsbestimmungen der EU und der USA.
Unter der Haube arbeitet ein 115 PS starker Zweizylinder-V-Motor des Motorenspezialisten S & S. Er ist  an ein Mazda-Fünfgang-Getriebe gekoppelt, das sonst im MX-5 schaltet und waltet. Den Spurt auf 100 km/h soll der Threewheeler in gut 4,5 Sekunden meistern. Kein Wunder, denn er wiegt mit seiner Alu-Karosserie gerade einmal 500 Kilo, da wäre mehr Leistung fast schon fahrlässig. Anders als sein Vorgänger ist der Messedebütant mit einem Rückwärtsgang ausgestattet. Einem Straßeneinsatz steht nichts im Wege, denn der Threewheeler erfüllt laut Morgan sowohl die Verkehrsbestimmungen der EU als auch der USA.
Für den absolute Retro-Look sorgen Speichenfelgen und die Scheinwerfer auf Stangen, innen ist auf der Sitzbank und dem Armaturenträger Leder satt vernäht. Der Kunde kann bei der Lackierung zwischen acht Farben und beim Leder zwischen zwei Farben wählen. Die Alukarosserie soll an ein Flugzeug erinnern. Passend dazu ist das Cockpit mit Flugzeuginstrumenten versehen. Ein wenig Sicherheit suggerieren die Überrollbügel. Die Produktion des Morgan Threewheeler soll im Mai 2011 beginnen. Der Grundpreis liegt bei 25.000 britischen Pfund ohne Steuern, also etwa 30.000 Euro. Gegen Aufpreis gibt es Gimmicks wie einen polierten Motor, Edelstahl-Endrohre oder Beklebungen mit vom US-Militär und der britischen Luftwaffe inspirierten Logos, Startnummern oder einer furchterregenden Hai-Nase.

Von

Stephan Bähnisch
Stephanie Kriebel