Motor überhitzt: Was tun?
Achtung: Hier droht Ihrem Auto der Hitzetod

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Ab August könnte es in Deutschland wieder richtig heiß werden, so die aktuellen Wetterprognosen. Große Hitze und Fahrzeugtechnik: Wir sagen, worauf Sie bei Ihrem Auto achten sollten.
Bild: Getty
Jetzt sieht man sie wieder am Fahrbahnrand stehen: Autos mit offener Haube, Dampf aus dem Motorraum oder mit einer großen Wasserlache unter dem Vorderwagen. Diagnose: übergekochter Kühler! Warum passiert das gerade in der Urlaubszeit so häufig? Wie oft bei einer Panne spielen verschiedene Punkte zusammen.
Wartungsstau: Wurden die Füllstände von Flüssigkeiten lange nicht kontrolliert, mangelt es häufig an Kühlmittel. Dann ist zu wenig Flüssigkeit im Kreislauf, um den Motor ausreichend zu kühlen.
Lange Fahrstrecken: Fehlendes Wasser fällt auf dem Weg zur Arbeit häufig nicht auf, weil der Wagen auf kurzen Strecken kaum Zeit hat, richtig warm zu werden. Bei langen Fahrten auf der Autobahn in den Urlaub sieht das anders aus, da wird der Motor gefordert und erreicht Betriebstemperatur.
Stau: Das ist der tückische Moment. Eben noch Vollgas, plötzlich steht der Verkehr in der brütenden Hitze. Kein Fahrtwind mehr, um für einen kühlenden Luftdurchsatz durchs Netz des Kühlers zu sorgen. Auch der Lüfter bringt dann oft nichts mehr, die Umgebungsluft ist in der Sonne und bei den vielen anderen Autos viel zu warm. Aus diesem Grund ist die gründliche Kontrolle vor dem Start in den Urlaub so wichtig. Was Sie im Falle eines kochenden Kühlers machen können, lesen Sie in der Bildergalerie.
Das bedeuten die Motor-Temperaturen
20 Grad Celsius: Der Motor ist kalt. Hohe Drehzahlen und Ampelsprints vermeiden. Wer jetzt Gas gibt muss mit erhöhtem Motorverschleiß rechnen, schadet dem Motor.
90 Grad Celsius: Perfekte Temperatur, der Motor fühlt sich wohl und ist für alle Schandtaten bereit. Mit steigenden Temperaturen öffnet sich das Thermostat, das Kühlmittel gelangt in Richtung Kühler.
130 Grad Celsius: Kritischer Bereich, es gibt ein Problem mit der Motorkühlung. Wer weiterfährt, riskiert einen kapitalen Motorschaden. Erste Maßnahme: rechts ran, Heizung auf voll!
130 Grad Celsius: Kritischer Bereich, es gibt ein Problem mit der Motorkühlung. Wer weiterfährt, riskiert einen kapitalen Motorschaden. Erste Maßnahme: rechts ran, Heizung auf voll!
Steigt die Motor-Temperatur? Dann runter vom Gas beziehungsweise raus aus dem Stau und runter von der Autobahn. Mit niedriger Drehzahl weiterfahren und die Temperaturanzeige im Blick behalten. Steigt die Anzeige weiter, rechts ran und Motor aus. Sonst drohen teure Folgeschäden. Niemals einen heißen Ausgleichsbehälter öffnen! Kochendes Wasser würde aus dem Behälter schießen und für Verbrennungen sorgen.
Aber nicht nur die Motorkühlung leidet unter großer Hitze, auch andere Bauteile sind stark gefordert. So mögen weder Starter- noch Traktionsbatterien große Hitze. Auch bei alter Bremsflüssigkeit droht Ärger, gerade wenn es zur Sommerfrische in die Berge geht.

Bremsflüssigkeit prüfen! Sie ist hygroskopisch, zieht Wasser an. Problem: Wasser senkt den Siedepunkt, dadurch können sich im Bremssystem Dampfblasen bilden – und die Bremse ausfallen.
Bild: Ralf Timm / AUTO BILD
Große Höhe plus Wasser in der Bremsflüssigkeit – die Kombination kann auf Passstraßen zum Ausfallen der Bremse führen. Schutz vor Gefahren bietet der regelmäßige Technikcheck.
Fazit
Extreme Temperaturen, stark beanspruchte Fahrzeugtechnik: schadlos überstehen das nur gepflegte Autos. Das Minimum-Programm ist der regelmäßige Wechsel beziehungsweise die Kontrolle aller relevanten Betriebsstoffe.
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