Nissan Qashqai: Kaufberatung von AUTO TEST
Gesucht: Der beste Nissan Qashqai

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Seit Februar 2014 steht die zweite Generation des Nissan Qashqai beim Händler – mit je vier Motor- und Ausstattungsversionen. Dazu erfuhren die spezifischen Ausstattungsinhalte die ein oder andere Veränderung. Welche Kombination hat die besten Karten?
Ob es Absicht, Genialität oder reiner Zufall oder schlicht und ergreifend die pure Verzweiflung war, die Nissan dazu veranlasste, im Jahr 2007 den Qashqai als Zwitterwesen aus Kompaktklasse und SUV ins Rennen zuschicken, spielt eigentlich keine Rolle. Fakt ist, dass das Wagnis und der Mut einen modellpolitisch luftleeren Raum zu besetzen, sich mehr als auszahlten. Als erster Crossover avancierte der Unaussprechliche, wie der Qashqai wegen seiner unkonventionellen Namensgebung häufig genannt wird, im Handumdrehen zum Bestseller und damit für die Japaner zu einer Art Lebensversicherung. Apropos Namen: Er war, ist und wird wohl immer ein Zungenbrecher mit mannigfachem "Interpretationsspielraum" bleiben. Deshalb an dieser Stelle nochmals die richtige, offiziell legitimierte Aussprache: Kasch-Kai.
Nur eine 4x4-Version, Qashqai+2 gestrichen: Käufern ist's egal

Leicht erhöhte Sitzposition, angenehm kompakte Abmessungen: Die Stärken des bewährten Konzeptes blieben weitgehend unverändert.
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Der Fond bietet selbst Langbeinigen viel Knieraum

Mit dem zweigeteilen doppelten Laderaumboden lässt sich der Laderaum bedarfsgerecht einteilen.

Der Qashqai fährt sich agil und sicher, jedoch nicht ganz so dynamisch, wie er aussieht. Die Seitenneigung bleibt selbst bei flotter Kurvenfahrt gering.
Alle Aggregate verfügen über ein Start-Stopp-System
Die je zwei erhältlichen Benziner und Diesel verfügen unabhängig von der gewählten Getriebespezifikation serienmäßig über ein Start-Stopp-System. Auffällig: Die Preissprünge innerhalb der beiden Antriebskonzepte fallen mit 2050 Euro exakt so hoch aus wie die Preisunterschiede der jeweiligen Einstiegs- und Topmotorisierung zueinander. 1.2 DIG-T (115 PS): Vor allem für Wenigfahrer gedacht ist der 1,2-Liter-Turbobenziner, der 115 PS und 190 Nm mobilisiert. Er verrichtet seine Arbeit unspektakulär und leise, legt bereits bei 2000 Touren los. Erwartungsgemäß nicht überschäumend temperamentvoll, jedoch keinesfalls lahm – im Gegenteil. Zumindest in der Stadt und über Land schlüpft der Qashqai mit dem Basisbenziner erstaunlich reibungslos und gut gerüstet durch den Alltag. Lediglich beim Überholen aus mittleren Drehzahlen und auf der Autobahn fehlt es dem Antrieb an Durchzugskraft. Ein Manko, das sich durch Zurückschalten etwas kompensieren lässt, was häufiger angewendet aber den an sich sehr günstigen Verbrauch schnell und überproportional stark in die Höhe treibt. Für Automatikfreunde gibt es den 1.2 DIG-T seit Anfang des Jahres in leicht abgewandelter Charakteristik auch mit dem stufenlosen CVT-Getriebe Xtronic.

Der neue 1,6-Liter-Turbo-Direkteinspritzer mit 163 PS überzeugt rundum.
Neu in der Preisliste: die Ausstattungslinie 360°
Anfangs nur als Visia, Acenta und Tekna angeboten, gibt es den Qashqai mittlerweile in einer vierten Ausstattungslinie. Ursprünglich als Sondermodell konzipiert, ist das zwischen Acenta und Tekna angesiedelte Niveau 360° inzwischen fester Bestandteil der Preisliste. Die richtige Wahl innerhalb dieses Quartetts ist übrigens von strategisch herausragender Bedeutung, denn einzeln bestellbare Extras gibt es kaum. Bei der ausschließlich für den 1.2 DIG-T und 1.5 dCi angebotene Basisversion Visia heißt es diesbezüglich, die Farbgebung ausgenommen, sogar gänzlich Fehlanzeige. Sieht man einmal von schmückenden Alufelgen ab, fährt sie jedoch bereits ab Werk unter anderem mit Klimaanlage, Berganfahrhilfe, elektrisch einstell- und beheizbaren Außenspiegeln, höhenverstellbarem Fahrersitz, elektrischen Fensterhebern vorne und hinten, Bluetooth-Freisprecheinrichtung und einer Lenkradfernbedienung für Bordcomputer, CD-Radio sowie Geschwindigkeitsregler und -begrenzer vor. Für besonders Preisbewusste eine durchaus interessante Offerte, zumal der Sprung zur nächsthöheren, für den 1.6 DIG-T und 1.6 dCi die Einstiegsvariante bildenden Linie Acenta mit 3410 Euro recht hoch ausfällt.

Ab der Linie 360° serienmäßig: Das blitzschnelle Connect-Navigationssystem ist mit zahlreichen weiteren Goodies wie einem Digitalradio angereichert.
Letztere bietet die zusätzliche 2300 Euro verschlingende Topausstattung Tekna bereits serienmäßig, was den Aufpreis für das subjektiv das Raumgefühl verbessernde, de facto jedoch die Innenhöhe verringernde Glasdach auf 600 Euro reduziert. Abgesehen von der praktischen Dachreling punktet Tekna gegenüber dem 360° mit einem elektrisch verstellbaren Fahrersitz, Teillederpolstern, einer beheizbaren Windschutzscheibe, lichtstarken Voll-LED-Scheinwerfern sowie 19-Zoll-Alufelgen mit 225/45er-Bereifung. Ausschließlich der höchsten Ausstattungsvariante vorbehalten sind zudem interieurseitig eine Lederausstattung oder eine besonders schicke Leder-Alcantara-Kombination, mit der sich der Innenraum für 700 respektive 600 Euro aufwerten lässt. Gleiches gilt für das 700 Euro teure Assistenzpaket "Safety Shield für 360 Grad Sicherheit", das neben einem intelligenten Einparkassistenten für Längs- und Querparklücken eine Müdigkeitserkennung und einen Totwinkel-Assistenten enthält.
Weitere Infos zum Nissan Qashqai sowie unsere konkreten Kaufempfehlungen finden Sie in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel mit allen Daten und Tabellen gibt es im Online-Artikelarchiv als PDF-Download.
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