Opel Ampera in Genf 2009
Kraftwerk auf Rädern

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Opel hat auf dem Genfer Salon den Ampera enthüllt. Das 150 PS starke Elektroauto kommt 2011 und schafft dank Generator-Unterstützung 500 Kilometer Reichweite. Alle Fotos, alle technischen Details!
"Es gibt keinen besseren Weg, das Jubiläum von 110 Jahren Opel-Innovationen im Automobilbau zu feiern, als unseren Ampera zu präsentieren", verkündet GM-Europa-Vizechef Alain Visser euphorisch. Das Elektroauto zeigen die Rüsselsheimer auf dem Genfer Salon 2009 als Hauptattraktion. Ansonsten gibt es für die Traditionsmarke momentan ja auch eher wenig Anlass zu ausgelassener Feierlaune – steht doch der Mutterkonzern General Motors mit dem Rücken zur Wand und Opels Abtrennung vom Pleite-Konzern noch in den Sternen. Nach dem Start des aktuellen Topmodells Insignia soll das Zukunfts-Vehikel Ampera den Strom-Stoß in die richtige Richtung geben und Opel aus der Krise helfen – auch wenn es bis zur Serienreife im Jahr 2011 noch ein wenig hin ist.
Auf einen Blick: Die Stars des Genfer Autosalon 2010
Mit dem Ampera setzt die GM-Tochter ein Zeichen: Ja, wir leben noch – und sind gerüstet für die Zukunft. Die fährt bei Opel elektrisch, hat 150 PS und schafft 161 km/h Spitze. Der Ampera bietet Platz für vier und fährt maximal 500 Kilometer weit. Im reinen Elektrobetrieb schrumpft die Reichweite allerdings auf überschaubare 60 Kilometer – danach muss der Ampera an die Steckdose. Falls die gerade nicht zur Hand oder keine Zeit zum Aufladen ist, schaltet sich ein kleiner Benzin/Ethanolmotor hinzu und lädt die Akkus. Der Ampera ist also kein klassisches Hybridauto wie der Toyota Prius, bei dem sich Verbrenner und E-Maschine die Antriebsarbeit teilen. Seine Räder werden grundsätzlich elektrisch angetrieben.
Im Vergleich zum Benziner ist der Ampera ein Kostenkiller
Mit satten 370 Newtonmetern Drehmoment und neun Sekunden für den Sprint auf 100 ist der Ampera kein Blender. Und der Verbrauch? Genaue Angaben über die Trinksitten des Generators, der im Ladebetrieb stets im optimalen Drehzahlbereich arbeitet, gibt es von Opel noch nicht. Trotzdem soll der Ampera mit einer hervorragenden Energiebilanz glänzen: Im Vergleich zum konventionellen Benziner verursache ein rein elektrisch gefahrener Kilometer nur ein Fünftel der Kosten – ein Spritpreis von 1,16 Euro pro Liter mal vorausgesetzt. Obendrein fährt der Ampera im Elektrobetrieb ohne einen einzigen CO2-Huster.
Keine graue Öko-Maus
Die Technik ist keine Neuheit, der Antrieb wurde vom baugleichen Chevy Volt übernommen, der schon 2010 auf den Markt kommt. Den Elektromotor speisen Lithium-Ionen-Akkus mit einer Kapazität von 16 kWh. Da die Energiezellen sich in T-Form über den Fahrzeugboden verteilen, bleibt sogar Platz für ein akzeptables Kofferaumvolumen: Gut 300 Liter fasst der Ampera – das entspricht fast Golf-Niveau. Auch das Design ist gelungen, der Ampera ist keine graue Öko-Maus. Die sportlich-gedrungene Optik entstammt im Wesentlichen vom Volt, in Teilen auch von den Opel-Studien Flextreme und GTC. Im Cockpit erwartet die Passagiere stylisches Hightech-Flair, zwei Info-Bildschirme und Touchscreen-Bedienelemente beamen die Passagiere schon jetzt in die Rüsselsheimer Zukunft. Interieur-Designchef John Puskar: Mit dem Ampera haben wir die Grenzen des Üblichen weiter ausgelotet. Davon wird in künftigen Opel-Modellen noch einiges zu sehen sein." Wir sind gespannt.
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