Es geht doch nichts über eine gepflegte Rivalität – so wie die zwischen Opel und VW. Bei den Coupés rangeln die zwei Marken schon seit Jahrzehnten um Testsiege und Käufer. Nun geht das Rennen in eine neue Runde. Denn der Coupé-Ableger des Opel Astra jagt ab Dezember natürlich den Meister seiner Klasse. Und das ist seit seinem Start 2008 der VW Scirocco. Der GTC basiert auf seinem Kompaktbruder, dem fünftürigen Astra. Was auch sichtbar ist, obwohl bis auf die Spiegelgehäuse und die Antenne kein Karosserieteil identisch sein soll. Familientauglich ist er aber auch, denn hinten gibt es auch für Erwachsene genügend Platz. Und auch das Gepäck kommt beim 4,47 Meter langen Opel nicht zu kurz: Er schluckt mindestens 370 bis 1235 Liter.
Opel Astra GTC
Kurz und knackig: Das Heck des sportlichen Coupés unterstreicht die dynamische Linienführung des Opel Astra GTC.
Das weitaus wichtigere Argument für Coupé-Freunde befindet sich aber weiter vorn: der Fahrersitz. Der ist beim Opel zwar sehr sportlich ausgeformt, verdient aber alles andere als schlechte Noten. Das Cockpit ist für den Kenner nichts Neues: etwas überfrachtet und erst nach einiger Eingewöhnung blind zu bedienen. Dem GTC hat Opel mehr Spurweite und exklusiv eine verbesserte Vorderachse spendiert, die weniger Antriebseinflüsse im Lenkrad spüren lassen und die Traktion erhöhen soll. Für weitere Sportlichkeit ist ein Fahrwerk mit adaptiven Dämpfern bestellbar (FlexRide, 980 Euro), das die Wahl zwischen Sport und Komfort ermöglicht.

So fährt sich die Konkurrenz: Video VW Scirocco GT

Das Motorenangebot des Astra GTC (siehe Tabelle unten) reicht bei den Benzinern vom 1,4-Liter mit 100 PS bis zum 180 PS starken 1.6 Turbo. Auch ein 2-Liter-CDTI-Diesel mit 165 PS ist im Programm. Nicht unerwartet kommt im Astra auch neue Sicherheits-Technologie zum Einsatz. Etwa eine Frontkamera für Spurhalte-Assistenz, Abstandswarnung und die Erkennung von Tempolimits und Überholverboten (525 Euro) oder ein adaptives Bi-Xenon-Lichtsystem. Dieses arbeitet mit verschiedenen Ausleuchte-Strategien für Stadt-, Land- und Autobahnfahrten oder schlechtes Wetter (1250 Euro, Serie in der besseren Ausstattungslinie Innovation).
Erst 2012 wird es für den Astra GTC wieder die große Panorama-Scheibe geben, die sich ohne Unterbrechung vom Cockpit bis weit ins Dach erstreckt. Und auch der OPC, der in den 200-PS-Bereich des Scirocco vorstößt, lässt noch auf sich warten. Viel Stoff also für heiße Debatten zwischen Opel- und VW-Fans. Und Wir werden schon bald dazu beitragen – mit dem ersten Vergleichstest. Wie sich der Astra GTC fährt, können Sie im nächsten Heft der AUTO BILD (erscheint am 28. Juli 2011) lesen.

Fazit

von

AUTO BILD
Opel platziert den Astra GTC geschickt: In der Spitze (noch) nicht so stark wie der VW Scirocco 2.0 TSI mit 210 PS, dafür mit 100 Einsteiger-PS zum verlockenden Preis von unter 20.000 Euro. So wird er auch interessant für Menschen, die sonst eher preiswerte Import-Coupés kaufen.

Von

Michael Harnischfeger