Vorstellung: Opels Combo kann seine Herkunft nicht verstecken

Combo wird Familienkombi
Nur die Front unterscheidet den Combo von seinen PSA-Geschwistern.

Der neue Opel Combo Life basiert nun auch auf der PSA-eigenen EMP2 Plattform. Damit ist er annähernd baugleich mit den Konzerngeschwistern Peugeot Partner und Citroën Berlingo. Optisch unterscheidet sich der Rüsselsheimer Hochdachkombi von seinen Plattformgeschwistern durch das Opel-Markengesicht: Auch der Combo bekomtm den Opel-typischen Kühlergrill mit breiten Chromleisten, die den Opel-Blitz in der Mitte mit den Scheinwerfern verbinden. Diese erhalten das markentypische Tagfahrlicht in Flügeloptik. Die Lufteinlässe in der Stoßstange geben dem Combo zusätzlich eine eigenständige Optik. An der Seite fällt die Zugehörigkeit zum PSA-Kombi-Dreigestirn sofort ins Auge. Dachlinie, Fensterausschnitte und Kanten im Blech sind identisch zum Berlingo. Gegenüber dem Citroën fehlen dem Opel aber die "Airbumps" im unteren Bereich der Türen. Stattdessen findet sich hier eine Kunststoff-Beplankung. Auch bei der Länge ist der Combo Life mit seinem französischen Bruder identisch. 4,40 Meter misst die Kurzversion, wird die Langversion geordert, wächst der Combo auf 4,75 Meter und wird, dank dritter Sitzreihe, zum Siebensitzer. Der Combo Life ist bereits bestellbar und kostet in der Basisausstattung Selection 19.995 Euro. Die Auslieferung startet im Herbst 2018.

Innenraum: Variabler Innenraum und viel Platz

Erste Infos zum Hochdachkombi von Opel
Der Innenraum ist klarer und weniger verspielt als im Plattformbruder Citroën Berlingo.
Den Innenraum übernimmt der Combo Life zu großen Teilen aus dem Konzernbruder Citroën Berlingo. Das Armaturenbrett, die Lüftungsdüsen und Türverkleidungen sind nahezu identisch. Aber er ist ein wenig pragmatischer. Die meisten Elemente des Cockpits sind in Schwarz gehalten und setzen sich nicht wie beim französischen Pendant farblich ab. Die Stoffsitze erhalten eine farblich abgesetzte Sitzfläche. Typisch Opel sind das Multifunktionslenkrad und die Optik der klassischen Analog-Instrumente. Das Cockpit wirkt aufgeräumt, die Materialien sind ordentlich und wirken, als wären sie leicht abwischbar. Und: Es gibt jede Menge Stauraum – insgesamt bis zu 28 Fächer. In der Mittelkonsole verschwinden Flaschen bis 1,5 Liter Volumen, da der Beifahrerairbag im Dach verbaut ist, gibt es ein zweites Handschuhfach. Für die zweite Reihe gibt es zwei verschiedene Konfigurationen: Man kann zwischen der durchgehenden Rückbank oder drei Einzelsitzen wählen. Dann passen drei Kindersitze nebeneinander, die mit Isofix befestigt werden. Hinten ist das Raumgefühl luftig: Um unbequem nah am Dachhimmel zu sitzen, muss man schon die Größe eines Basketballspielers haben. Die Kniefreiheit ist ausreichend, nur die Sitzfläche der weich gepolsterten Einzelsitze fällt etwas schmal aus. Um die serienmäßigen Schiebetüren zu schließen, muss man sich vom Rücksitz aus verrenken, um zwischen Tür und C-Säule die Tür zu lösen.
Ansonsten ist der Combo Life vor allem praktisch. Das Heckscheibenfenster lässt sich separat öffnen, um kleinere Gegenstände in den großen Kofferraum (597 bis 2126 Liter bei der kürzeren Version, 850 bis 2693 Liter in der Langversion) zu laden. Für extrem lange Gegenstände lässt sich der Beifahrersitz über einen Hebel einfach umlegen. Wer das Panoramadach ordert, bekommt zudem eine Staubox an der Decke im Kofferraum, in der kleine Gegenstände Platz finden. Klug: Die Box lässt sich vom Kofferraum, aber auch von der Rückbank aus öffnen.

Fahren: 130-PS-Diesel im Test

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Auf gerader Strecke fährt sich der Combo ähnlich wie der Grandland X, mit dem er sich die Plattform teilt.
Bevor es auf Testfahrt geht, überprüft AUTO BILD ein Versprechen von Opel: Eine ganze Europalette soll der Combo Life fassen. Und tatsächlich, die Palette passt längs rein! Wenn später die Handwerker-Variante da ist, sollen zwei davon quer reingehen. Das Beste an diesem Auto spürt man erst beim Fahren: Opel hat den Combo als Personenwagen konzipiert, nicht als Laster. Abfahrt mit dem 1,5-Liter-Diesel, 130 PS und Achtstufenautomatik. Die Schaltbox liefert eine astreine Vorstellung im Start-Stopp-Verkehr, kein Anfahrruckeln à la DSG. Der Diesel ist fast zu stark für das Auto: 300 Nm Drehmoment, da fliegt den Kiddies ja der Teddy aus der Hand. Geradeaus macht der Combo einen auf Grandland X, mit dem er sich Plattform und Vorderachse teilt. Erst wenn man zu schnell in die Kurve fährt, der Combo wankt, die Reifen quietschen, merkt man: Ist ja doch ein Hochdachkombi! Unterm Strich ist dieser Opel eine gelungene Allianz zweier Welten. Er lädt wie ein Nutzfahrzeug und fährt wie ein Pkw.

Ausstattung: Panoramadach und zwei Schiebetüren im Combo

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Zwei Schiebetüren sind beim Combo Life serienmäßig. Mit langem Radstand erhält er auch eine dritte Sitzreihe.
Serienmäßig stattet Opel den Combo Life mit zwei Schiebetüren aus. Damit soll das Beladen und Einsteigen in den Hochdachkombi erleichtert werden. Ebenfalls serienmäßig zum besseren Beladen: Das Fenster in der Heckklappe lässt sich öffnen. Ähnlich wie bei den Touring-Versionen von BMW können somit kleine Gegenstände durch das Fenster in den Kofferraum geladen werden, ohne dabei die komplette Heckklappe öffnen zu müssen. Der Laderaum variiert im Combo ja nach Radstand. Der Kofferraum des kurzen Fünfsitzers beträgt 597 Liter, bei umgeklappter Rückbank wächst das Volumen auf 2126 Liter. Wer es geräumiger haben möchte, entscheidet sich für den Siebensitzer mit langem Radstand. Hier bietet der Combo Life ein Kofferraumvolumen von 850 Litern (2693 Liter bei umgelegter Rückbank). Zur neuen Generation verpasst Opel dem hohen Kombi auch eine Reihe an Komfort-Features. Neben einem beheizbaren Lenkrad, einer Standheizung, einer Sitzheizung vorne, USB-Steckdosen und induktivem Laden für Smartphones, lässt sich auch ein Panoramadach bestellen. Mit dieser Option bekommt der Hochdachkombi eine zusätzliche Staubox (36 Liter) hinter der zweiten Sitzreihe spendiert. Zur Unterstützung des Fahrers wandern auch einige Assistenzsysteme aus dem Opel-Portfolio in den Combo, darunter unter anderem: ein Frontkollisionswarner mit Fußgängererkennung, ein Spurhalteassistent, abstandsregulierender Tempomat und eine Müdigkeitserkennung. Neu ist auch der "Flank Guard". Er soll den Fahrer vor dem Zusammenstoß mit Pfeilern oder Wänden warnen und beim Rangieren helfen.

Connectivity: Apple CarPlay und Android Auto im Combo

Im neuen Combo lassen sich Infotainmentsysteme mit bis zu acht Zoll großen Touchscreens bestellen. Das Smartphone lässt sich über Apple CarPlay und Android Auto verbinden. Damit wandern die rudimentären Funktionen des Telefons auf den Bildschirm im Auto. Im vorderen Fußraum ist optional eine 230-Volt Steckdose verbaut, über die sich auch größere Endgeräte, wie Notebooks oder Kameras aufladen lassen.

Motoren und Preise: Der Combo startet bei 19.995 Euro 

Combo wird Familienkombi
Die Rücksitzbank bietet Platz für drei Personen. Jeder Sitz ist mit Isofix-Befestigungen ausgestattet.
Motorseitig gibt es zwei Benziner und drei Diesel zwischen 75 und 130 PS. Der 1,5-Liter-Turbodiesel ist in den Leistungsstufen 75 PS (201 Nm Drehmoment), 100 PS (250 Nm) und 130 PS (300 Nm) zu haben und erfüllt die neueste Abgasnorm Euro 6d. Den 1,2-Liter-Benziner gibt es mit 110 PS (205 Nm) und 130 PS (230 Nm). Auch die Benziner sind mit Partikelfilter ausgestattet. Die schwächeren Diesel bringen die Kraft mit einer manuellen Fünfgangschaltung auf die Straße, der stärkste Diesel kommt wahlweise mit Sechsgangschaltung oder Achtgangautomatik. Der 110-PS-Benziner wird per Sechsgang-Getriebe geschaltet, der 130-PS-Benziner hat immer die Achtgangautomatik an Bord. Mit der Achtgangautoamtik hat der Opel Schaltwippen am Lenkrad. Das soll die Gangwechsel mit Anhänger erleichtern, bis zu 1,5 Tonnen kann der Kastenwagen ziehen. Der Opel Combo Life ist bereits bestellbar, die Auslieferung startet im Herbst 2018. In der günstigsten Ausstattung Selection kostet er 19.995 Euro, die nächsthöhere Variante Edition gibt es ab 23.450 Euro. Eine spätere Lieferwagenausführung dürfte günstiger angeboten werden.

Bildergalerie

Opel Combo Life (2018): Test und alle Infos
Opel Combo Life (2018): Test und alle Infos
Opel Combo Life (2018): Test und alle Infos
Kamera
Opel Combo Life (2018): Test und alle Infos

Von

Katharina Berndt