Ein typischer Porsche ist der neue Panamera E-Hybrid auf den ersten Blick nicht. Über fünf Meter lang, knapp 2,2 Tonnen schwer und im Stadtverkehr nahe­zu lautlos unterwegs. Zwei Jahre tüftelte Porsche am ersten Luxus-Plug-in-Hybriden, im August 2013 kommt er auf den Markt. Gleichzeitig gibt es eine optische Überarbeitung für alle Panamera. Die Scheinwerfer erinnern nun an den Cayman, das dicke Heck haben die Designer mit ein paar wenigen Kniffen gestrafft. Kaum wiederzuerkennen hingegen ist der Plug-in am Steuer. Anders als bei den Hybriden von Lexus springt der Verbrenner selbst bei Vollgas nicht an.

Shanghai Auto Show 2013: Porsche Panamera Facelift

So fährt der Panamera S E-Hybrid
Schwer in Fahrt: Trotz des hohen Gewichts von fast 2,2 Tonnen ist der Panamera auf Landstraßen erstaunlich leichtfüßig.
Trotzdem fühlt sich der Porsche nicht nach einem Verzichtsmobil an, die Kraft des 95 PS starken Elektromotors reicht für flottes Mitschwimmen. Bei unserer ersten Testfahrt hat der Panamera im Stuttgarter Stadtverkehr knapp 40 Kilometer rein elektrisch ge­schafft – das sind vier Kilometer mehr, als die Herstellerangabe verspricht. Im Schnitt sollen dem Hybriden 3,1 Liter pro 100 Kilometer reichen. Das ist im Alltag wohl kaum zu schaffen, aber selbst mit leerem Akku sind Werte von unter acht Li­tern problemlos möglich. Eine Sen­sation für eine ausgewachsene Li­mousine mit mehr als 400 PS!

Ökostrom für E-Autos: Lichtblick für den Panamera

So fährt der Panamera S E-Hybrid
Kaum zu glauben: Der erste Prototyp entstand zunächst in einer Ausbildungswerkstatt. Danach dauerte es noch zwei Jahre bis zur Serie.
Auch die Fahrwerkabstimmung überzeugt. Hinter dem kleinen Lenkrad vergisst der Fahrer schnell, wie riesig der Porsche ist. Leichtfüßig umrundet die Limousine selbst enge Kurven, lässt sich wie ein Sportwagen mit dem Gaspedal lenken. Nur die enorme Breite for­dert auf Landstraßen und in der Stadt Gewöhnung. Kein Wunder, das Revier des Panamera ist die Autobahn. Mit seiner straffen, aber trotzdem ausreichend komfortablen Federung ist der Porsche ein perfekter Langstrecken-Gran-Turismo. Klar, dass sich Porsche diese Qualitäten gut bezahlen lässt. 110.409 Euro sind verdammt viel Geld. Der Aufpreis gegenüber dem bisherigen Panamera Hybrid (ohne Plug-in) hält sich aber mit drei Prozent durchaus in Grenzen. Zumal die Ladestadion für zu Hause schon im Preis enthalten ist.
Technische Daten Panamera S E-Hybrid: V6, Kompressor, vorn längs (333 PS) • Hubraum 2995 cmÍ • E-Motor (70 kW/95 PS) • Systemleistung 306 kW (416 PS) • max. Drehmoment 590 Nm bei 1250–4000/min • Hinterradantrieb • Achtgang-Tiptronic • L/B/H 5015/1931/1418 mm • Leergewicht 2170 kg • Tank 80 l • 0–100 km/h 5,5 s • Spitze 270 km/h • EU-Mix 3,1 l Super/100 km • COπ 71 g/km • Preis 110.409 Euro.
Mehr über den neuen Porsche Panamera S E-Hybrid lesen Sie ab Freitag, den 21. Juni 2013 in AUTO BILD 25/2013.

Fazit

von

Stefan Voswinkel
Das Facelift tut dem Panamera optisch gut. Prima, dass Porsche auch technisch nachgelegt hat. Der Plug-in-Hybrid ist kein ökologisches Feigenblatt, sondern überzeugt mit Fahrspaß bei niedrigem Verbrauch.

Von

Stefan Voswinkel