Oktober im Plus, November im Plus, Dezember im Plus. Zum Jahresende haben die Autokäufer überraschend die Spendierhosen angezogen. Den dritten Monat in Folge hatte das Kraftfahrt-Bundesamt alle Hände voll zu tun: 281.748 Neuzulassungen fielen im Dezember an. Das sind 49.763 mehr als im Vorjahresmonat, eine Steigerung von satten 21,45 Prozent.

Das Autojahr 2004 hat also ein gutes Ende genommen: 3.236.938 Neuwagen wurden insgesamt zugelassen, 29.888 mehr als im Vorjahr, mithin ein Plus von 0,92 Prozent. Für die größte Überraschung hat der Opel Astra gesorgt: Mit insgesamt 110.218 Neuzulassungen liegt er knapp vor dem BMW 3er (109.367) auf Platz zwei der Jahres-Hitliste. 2003 landete er nur auf Rang acht, mit einem Minus von 20,4 Prozent. Dieses Jahr verbucht der Rüsselsheimer ein Zulassungsplus von 23,1 Prozent.

Mehr Performance schaffte im oberen Segment der Hitliste nur der VW Touran: Der Wolfsburger Kompaktvan belegt mit 95.408 Neuzulassungen (plus 84,8 Prozent) Rang sechs. Deutlich abwärts ging es hingegen mit den Verkäufen von Audi A4 (97.287, minus elf Prozent), VW Passat (88.451, minus 19,1), Mercedes-Benz E-Klasse (86.299, minus 17,6) und VW Polo (81.887, minus 27,5 Prozent).

Betrachtet man die einzelnen Fahrzeugsegmente, fällt auf, daß Deutschlands Autokäufer offenbar mit einem Hang zum Abenteuer bei gleichzeitiger Tendenz zum Knausern ausgestattet sind: SUV (plus 25,8 Prozent) und Geländewagen (plus 15,82) konnten deutlich zulegen, Diesel wie im Vorjahr auch (1.292.727, plus 11,2 Prozent, Marktanteil jetzt 39,94 Prozent). Ausreichend Platz spielt auch eine Rolle: Vans (315.216) legten satte 22,4 Prozent zu, die Mikroklasse (146.804) verlor hingegen 17 Prozent.

Nennenswert zulegen konnte auf Seiten der deutschen Volumenhersteller nur BMW/Mini: Mit 276.982 Neuzulasungen liegt die bayrisch-britische Gruppe 9,2 Prozent über Vorjahr. Große Gewinner des Jahres sind die Koreaner: Daewoo plus 29,8 Prozent, Hyundai plus 32,6, Kia plus 29,2 Prozent. Land in Sicht ist bei Lancia (plus 18,5 Prozent), Smart (plus 14,4 Prozent) und Volvo (plus 25,2 Prozent). Deutlich verregnet ist die Jahreszulassungsbilanz von Renault (minus 19,4 Prozent), Nissan (minus 13,1), Daihatsu (minus 12,4) und Saab (minus 9,5 Prozent).