Porsche Cayenne Turbo GT Coupé (2021): Neu, Preis, V8, PS
Der brachiale Turbo GT fährt als erster Serien-Cayenne über 300 km/h
—
Irre stark, irre schnell und irre teuer: Der Porsche Cayenne Turbo GT soll das Feeling eines 911 GT3 in die SUV-Klasse transportieren. AUTO BILD hat im brutalsten Cayenne Platz genommen.
Bild: Porsche AG
Ob sich schon einmal jemand überlegt hat, wie wohl eine Kreuzung aus 911 GT3 und Cayenne fahren würde? Wahrscheinlich nicht. Porsche beantwortet die Frage trotzdem, und zwar mit dem neuen Top-Cayenne Turbo GT. 640 PS stark, 300 km/h schnell und ausschließlich als viersitziges "Coupé" zu haben, soll es dem SUV den Rennstrecken-Fokus eines GT3 antrainieren. Bestellbar ist der Turbo GT ab sofort, zu Preisen ab 196.078 Euro.
Daten
● Motor: Vierliter-Biturbo-V8
● Leistung: 640 PS
● Drehmoment: 850 Nm
● 0-100 km/h: ca. 3,3 s
● Vmax: >300 km/h
● Leergewicht: >2,2 Tonnen
● Preis: ab 196.078 Euro
● Leistung: 640 PS
● Drehmoment: 850 Nm
● 0-100 km/h: ca. 3,3 s
● Vmax: >300 km/h
● Leergewicht: >2,2 Tonnen
● Preis: ab 196.078 Euro

Der Biturbo-V8 leistet 90 PS mehr als in Turbo und Turbo S e-Hybrid und drückt den Cayenne auf über 300 km/h.
Bild: Porsche AG
Im Turbo GT arbeitet mit 640 PS und 850 Nm Drehmoment die stärkste Ausbaustufe des Vierliter-Biturbo-V8. Zumindest bei Porsche, denn im Lamborghini Urus leistet das Aggregat noch einmal zehn PS mehr. Die Systemwerte sind zwar auch im Turbo S e-Hybrid noch höher, kommen dort allerdings durch Elektro-Unterstützung zustande. Der Verbrenner alleine leistet dort "nur" 550 PS. Für den Turbo GT hat Porsche die Turbolader überarbeitet, die Kühlung verbessert, Lade- und Einspritzdrücke erhöht und dem Verteilergetriebe des Allradantriebs eine Wasserkühlung spendiert. Die Abgase des V8 entweichen durch eine spezielle Titan-Abgasanlage, die Porsche ihres Mittelschalldämpfers beraubt hat und rund 18 Kilogramm Gewicht einsparen soll.
Leergewicht von gut 2,2 Tonnen
Apropos Gewicht: Durch die fehlenden Batterie- und Elektro-Module ist der allradgetriebene Turbo GT rund 400 Kilogramm leichter als der Turbo S e-Hybrid. Wobei "leichter" noch immer gut 2,2 Tonnen Leergewicht bedeutet. Dennoch gibt Porsche rund 3,3 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h an. Und ganz nebenbei knackt der Turbo GT als erster Cayenne die 300-km/h-Marke.

Keramikbremse serienmäßig. Auf Wunsch lassen sich die gelben Sättel bei Porsche Exclusive in schwarz bestellen.
Bild: Porsche AG
Trotz der Fahrwerte ist der Turbo GT vor allem auf Querdynamik ausgelegt. Damit das klappt, gibt Porsche dem Über-SUV serienmäßig sämtliche Performance-Relevanten Extras mit, die sich sonst in der Aufpreisliste finden. Wankstabilisierung, Hinterachslenkung, Torque Vectoring Plus, Servolenkung Plus und Keramikbremsen gehören unter anderem dazu. Außerdem wurde das Dreikammer-Luftfahrwerk überarbeitet und der negative Sturz um 0,45 Grad vergrößert. Die 0,5 Zoll breiteren 22-Zoll-Felgen werden von Pirelli P Zero Corsa-Sportreifen umhüllt. Auch bei einem 2,2 Tonnen schweren SUV klingt das nach einem Rezept für gute Rundenzeiten.

Den Cayenne Turbo GT gibt es nur als Coupé. Schwarze Kotflügelverbreiterungen als Erkennungsmerkmal.
Bild: Porsche AG
Den Cayenne Turbo GT wird es ausschließlich als SUV-Coupé geben. Als Unterscheidungsmerkmale hat Porsche spezielle 22-Zoll-Felgen, eine sportlichere Frontschürze mit neuem Grill, schwarze Kotflügelverbreiterungen, Carbon-Seitenspiegel und Seiten-Flaps am Dachkantenspoiler montiert. Ein Carbon-Dach senkt den Schwerpunkt. Auf dem aktiven Heckspoiler sitzt eine größere Abrisskante, die bei Höchstgeschwindigkeit gut 40 Kilogramm zusätzlichen Abtrieb generieren soll. Außerdem ist die zweiflutige Auspuffanlage in einen Diffusor mit größeren Finnen integriert.

Alcantara und Kontraste in der Farbe "Neodyme" schmücken den Cayenne Turbo GT im Innenraum.
Bild: Porsche AG
Für den Turbo GT wird nur die viersitzige Konfiguration zur Wahl stehen. Schließlich liegt der Fokus nicht auf Nutzwert, sondern auf Sport. Davon zeugt auch der großzügige Umgang mit Alcantara. Türpappen, Armaturenbrett, Schalthebel, Haltegriffe und Teile der Sitze sind mit Mikrofaser bezogen. Auch das Lenkrad, das zudem eine gelbe Zwölf-Uhr-Markierung und einen Fahrdynamik-Regler mit Sport-Response-Knopf besitzt. Turbo GT-Logos, gelbe Zeiger und Akzente in der Sonderfarbe "Neodyme" heben das Top-Modell weiter ab. On top bekommt der Turbo GT ein überarbeitetes Infotainment, das nach dem Facelift auch die anderen Cayenne-Modelle kriegen werden.
16.000 Euro teurer als ein Turbo S e-Hybrid
Limitiert ist der Turbo GT nicht, auch nach dem kommenden Cayenne-Facelift wird es ihn weiterhin geben. Bestellen kann man Porsches mächtigstes SUV ab sofort. Allerdings muss man für ein Exemplar ganz schön viel Geld anlegen. Aktuell beginnt der teuerste Cayenne bei 180.132 Euro. Für einen Turbo GT werden mindestens 196.078 Euro fällig, wobei dann natürlich noch die Extras einzurechnen sind. So dürfte kaum je einer ohne eine "Zwei" an erster Stelle verkauft werden.
Fazit
Der Porsche Cayenne Turbo GT fasziniert, auch wenn er nicht jedem schmecken wird. Wie weit ein GT3-Vergleich hergeholt ist, werden wir testen. Doch wer Porsche kennt und die Fahrdynamik-Zutaten dazurechnet, ahnt, dass der Turbo GT ziemlich außergewöhnlich fahren dürfte. Den Preis lassen wir unkommentiert.
Service-Links