Das Facelift des Porsche Panamera bekommt das Lenkrad aus dem 911
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Lifting für den Panamera: Porsche frischt das Design der Sport-Limousine auf, verbaut das 911er-Lenkrad und bringt einen neuen Plug-in-Hybrid. Sitzprobe!
Sportlich mit der gesamten Familie unterwegs sein? Das geht bei Porsche seit 2009 mit dem Panamera. Die erste Generation erntete damals jede Menge Kritik: Ein viertüriger Porsche mit Frontmotor und Laderaum – das passt einfach nicht, war die Meinung vieler Fans der Marke. Doch der Erfolg des Panamera gab Porsche Recht. 2016 legten die Schwaben das Modell neu auf und machten es stylischer und weniger plump. Jetzt schiebt Porsche ein Facelift für alle Versionen der Sport-Limousine nach. Bei insgesamt größerer Auswahl in Sachen Motorisierungen streicht Porsche den Turbo und ersetzt ihn durch den deutlich stärkeren Turbo S. AUTO BILD zeigt, was sich sonst noch so geändert hat.
Optik: Sport Design-Schürzen für die Basis
Optisch ändert sich beim Panamera auf den ersten Blick nicht viel. Die Basis-Schürzen entfallen und werden gegen die bisher aufpreispflichtigen Versionen des Sport-Design-Pakets getauscht. Der neue Top-Benziner Turbo S erhält dagegen eine ihm vorbehaltene Stoßstange mit doppelt ausgeführtem Tagfahrlicht und größeren Lufteinlässen.
Am Heck des frischen Panamera fallen vor allem die neuen, filigranen Rückleuchten auf.
Bild: Porsche AG
Für die Seitenoptik bietet Porsche in Zukunft drei neue Felgenoptionen an, die 21-Zoll-Räder lassen sich zudem ab sofort mit Sportreifen bestücken. Das Heck erhält ein durchgängiges Leuchtenband – beim Vorfacelift klaffte noch ein kleiner Spalt in der Mitte – und Rückleuchten mit neuer, filigraner Leuchtengrafik. Auch das Blinker-Element wurde überarbeitet und zeigt die Abbiegerichtung künftig etwas plastischer an. Allen Panamera-Modellen gemeinsam ist ein neu gestaltetes Diffusor-Element in der Heckschürze. Auch hier erhält der Turbo S eine eigenständige Abgasanlage mit vier geschwärzten Endrohren. Zwei neue Farben stehen zum Facelift außerdem parat: Neben "Trüffelbraunmetallic" lässt sich der Porsche jetzt auch in "Cherrymetallic" bestellen.
Innenraum: Neues Lenkrad vom 911
Zum Facelift gibt es das aus 911 und Taycan bekannte Lenkrad mit Walzenbedienung und Fahrmodi-Drehrad.
Bild: Porsche AG
Auch im Innenraum hält sich Porsche mit optischen Neuheiten gewohnt zurück. Auffälligste Änderung: das Lenkrad. Zum Facelift gibt es das neue aus 911 und Taycan bekannte Volant mit Walzenbedienung und Fahrmodi-Drehrad. Es liegt gewohnt gut in der Hand und suggeriert von der ersten Sekunde an die volle Kontrolle über das Fahrzeug. Die dahinter angebrachten Digitalarmaturen behalten ihre Optik, sie werden lediglich in der Auflösung angepasst und stellen Inhalte jetzt in Full-HD dar. Gleiches gilt für den Zentralmonitor in der Mittelkonsole, auch hier wurde die Auflösung erhöht. Dazu wurde das Infotainment um einen intelligenteren Sprachassistenten ergänzt. Der Sitzkomfort ist gut, die Verarbeitung im sichtbaren Bereich über jeden Zweifel erhaben, und die Ergonomie gibt keinen Grund zum Meckern. Einzig das billig wirkende Kunststoff-Velours, das die aufklappbare Mittelarmlehne auskleidet, passt nicht zum Gesamteindruck.
Ausstattung: Veränderungen im Detail
Neben den obligatorischen neuen Dekoren für den Innenraum ändert sich an der Ausstattungsliste des Panamera nicht wirklich etwas. Wer das Sport-Chrono-Paket ordert, erhält ab jetzt aber die Option, eine andere Uhr auf das Armaturenbrett zu setzen. Die Ingenieure haben beim Reiseporsche hauptsächlich Detailarbeit geleistet. So wurden die adaptiven Dämpfer, die elektromechanische Wankstabilisierung, die Lenkung sowie die Lagerung der Motoren und der Achsen optimiert. Konkret soll das zu einer präziseren Lenkung, mehr Traktion und einer reduzierten Seitenneigung bei schnellen Kurven führen.
Motoren und Preise: Neuer Plug-in-Hybrid
Der Panamera Turbo entfällt und wird durch den 630 PS starken Turbo S ersetzt.
Bild: Porsche AG
Beim frischen Panamera verstecken sich die Neuerung also mehr unter der Haube. Das gilt vor allem für die Motorisierungen: Die beiden Einstiegsmodelle Panamera und Panamera 4 behalten ihren Dreiliter-V6 und leisten auch nach der Modellpflege weiterhin 330 PS. Der GTS leistet ab sofort 480 statt der bisherigen 460 PS. Der Panamera Turbo entfällt und wird durch den 630 PS starken Turbo S ersetzt. Die Power kommt aber weiterhin aus dem bewährten Vierliter-V8, der durch eine neue Abstimmung erstarkt.
Auch bei den elektrifizierten Modellen gibt es Neuheiten. Zum Facelift gibt es ein neues Plug-in-Hybrid-Derivat, den Panamera 4S E-Hybrid. Der kommt mit einer Systemleistung von 560 PS zum Händler. Der Einstiegshybride Panamera 4 E-Hybrid wird mit gleicher Systemleistung wie bisher (462 PS) angeboten, beim Top-Modell Turbo S E-Hybrid runden die Schwaben dagegen jetzt auf 700 PS auf. Auch was die Kapazität der Akkus angeht, legt Porsche nach. Künftig kommen Stromspeicher mit 17,9 kWh Kapazität zum Einsatz, wobei die Baugröße der Akkus gleich bleibt. Das Plus an Kapazität soll bei allen Hybridmodellen zu einer vollelektrischen Reichweitensteigerung von bis zu 30 Prozent führen. Preislich bleibt der Panamera im Vergleich zum Vorgänger stabil. Den Einstieg bildet weiterhin der 91.345 Euro teure Panamera, der neue Tubro S startet bei rund 197.737 Euro. Die Benzinmodelle stehen bereits bei den Händlern. Die Plug-in-Hybride sind bereits bestellbar, Anfang Dezember 2020 rollen sie zu den Händlern. Die Preise beginnen bei 110.369 Euro für den Panamera 4 E-Hybrid, das Topmodell Panamera Turbo S E-Hybrid ist ab 185.537 Euro zu haben.