Wer Punkte in Flensburg hat, läuft schnell Gefahr, dass er seinen Führerschein abgeben muss. Bereits bei acht Punkten ist die Fahrerlaubnis weg. Um sie zurückzubekommen, muss eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) absolviert werden. Die ist erstens teuer (Gebühren für die MPU und Kosten für Vorbereitungskurse summieren sich schnell auf mehr als 1000 Euro). Und zweitens fallen nicht wenige bei der Untersuchung durch. Hat man also bereits mehrere Punkte in Flensburg angesammelt, kann sich ein rechtzeitiger aktiver Punkteabbau durch ein Fahreignungsseminar (FES) lohnen. AUTO BILD erklärt, wie das geht, und was es kostet.

Wie und wann kann ich Punkte abbauen?

Wer maximal fünf Punkte auf dem Konto hat, kann durch die freiwillige Teilnahme an einem Fahreignungsseminar einen Punkt abbauen. Dies ist jedoch nur einmal in fünf Jahren möglich. Die Fahrerlaubnisbehörden sind verpflichtet, den betroffenen Autofahrern eine Ermahnung zu schicken und über die Möglichkeit der Durchführung eines Fahreignungsseminars zu informieren. Allerdings erfolgt dieser Schritt erst, wenn sich vier oder fünf Punkte angesammelt haben. Deswegen ist es ratsam, nicht auf eine Ermahnung zu warten, sondern selbst frühzeitig den Punktestand abzufragen und sich bereits bei einer Vormerkung in Flensburg (1-3 Punkte) an einem Fahreignungsseminar anzumelden (mehr Infos: Punkte abfragen). Hat der Autofahrer bereits eine Verwarnung erhalten (6-7 Punkte), ist kein aktiver Punkteabbau mehr möglich. Es bleibt dann nur die Möglichkeit, die Verjährung der Punkte (frühestens nach zweieinhalb Jahren) abzuwarten und möglichst keine weiteren Punkte anzusammeln.

Wie läuft ein Fahreignungsseminar ab?

Fahreignungsseminare werden von Fahrschulen, aber auch von TÜV und DEKRA angeboten. Das Seminar besteht aus einem verkehrspädagogischen und einem verkehrspsychologischen Teil. Meist besteht die Wahl, den verkehrspädagogischen Teil allein oder in einer Gruppe von maximal sechs Personen zu absolvieren. Der verkehrspsychologische Teil bei einem anerkannten Verkehrspsychologen erfolgt immer als Einzelmaßnahme. 
 Verkehrspädagogischer Teil:
Es gibt zwei Module, die jeweils 90 Minuten dauern. Die Inhalte werden meist individuell auf die begangenen Verstöße der Teilnehmer zugeschnitten. So wird zum Beispiel über Verkehrsregeln und deren Sinn sowie über Risiken bei Überschreitung der Regeln gesprochen. Zudem wird auf ein verbessertes Gefahrenbewusstsein und auf Verhaltensalternativen hingewiesen.
• Verkehrspsychologischer Teil:
In diesem Teil des Seminars wird das eigene, bisherige Fahrverhalten analysiert. Ziel ist es, das Verhalten im Sinne der Verkehrssicherheit zu korrigieren. Der Verkehrspsychologe zeigt individuelle Wege zur Veränderung des riskanten Fahrverhaltens auf. Diese persönlichen Strategien sollen dann wiederum im Alltag erprobt werden. Der verkehrspsychologische Teil umfasst zwei Einzelsitzungen à 75 Minuten. Zwischen den Sitzungen müssen mindestens drei Wochen Abstand liegen.
Sind beide Teilmaßnahmen absolviert, erhält man eine vom Verkehrspsychologen und Fahrlehrer unterschriebene Teilnahmebescheinigung. Diese muss innerhalb von zwei Wochen bei der Fahrerlaubnisbehörde vorgelegt werden, damit der Punktestand um einen Punkt reduziert werden kann.

Kosten: Wie teuer ist es, Punkte abzubauen?

Die Teilnahme an einem Fahreignungsseminar ist nicht gerade günstig. Für die verkehrspädagogische Teilmaßnahme müssen 250 bis 350 Euro eingeplant werden. Die beiden Sitzungen mit dem Verkehrspsychologen kosten zwischen 240 und 300 Euro. Somit können die Gesamtkosten für ein Fahreignungsseminar bei rund 650 Euro liegen.
Tipp: Wer den verkehrspädagogischen Teil in einer Gruppe anstatt als Einzelperson absolviert, kann die Kosten senken. Die Ersparnis liegt etwa bei 100 Euro.

Kann ich in der Probezeit Punkte abbauen?

Je nach Verstoß können Fahranfänger in der Probezeit zur Teilnahme an Aufbauseminaren aufgefordert werden. Durch solche Aufbauseminare für Fahranfänger können jedoch keine Punkte abgebaut werden.

Wann verfallen meine Punkte in Flensburg?

Das ist von der Schwere des Verstoßes abhängig. Es gibt eine Tilgungsfrist von zweieinhalb, fünf oder zehn Jahren. Die Tabelle zeigt, wie lange ein Eintrag im Register gespeichert bleibt:
Weitere Themen: Monowheels im Vergleich

Von

Isabella Sauer