Der Mittelmotor-Kleinwagen Renault Clio V6 war eines der verrücktesten Autos der 2000er. So stellt sich AUTO BILD eine Neuauflage vor!
Mit dem Clio V6 hat Renault Sport eines der verrücktesten und zugleich spannendsten Autos der 2000er auf die Räder gestellt. Ganz nebenbei war die brachiale Kreation aus Dieppe damalsder schnellste Serien-Kleinwagen der Welt. AUTO BILD zeigt, wie eine moderne Neuauflage des Mittelmotor-Clios aussehen könnte!
Bis zu 254 PS reichten beim Original für 250 km/h
Das Getriebe und der leistungsstarke V6-Motor sind in die Fahrzeugmitte gewandert.
Der Breitbau-Kleinwagen wurde eigentlich als Trophy-Rennwagen entwickelt, ab 2001 aber auch in Kleinserie mit Straßenzulassung hergestellt. Die Ingenieure strickten den Clio der zweiten Generation komplett um. Hinter den Sitzen wurde ein anfangs 226 PS starker und aus einer Kooperation mit PSA stammender Großserien-V6 mit 2,9 Litern Hubraum installiert. Das auch im Laguna und Peugeot 406 eingesetzte Aggregat wurde von den Rennsport-Technikern davor jedoch gründlich überholt. Auch das manuelle Sechsganggetriebe sitzt da, wo sich eigentlich die Rücksitze befinden würden. Naheliegenderweise wurde der eigentlich frontgetriebene Clio auf Hinterradantrieb umgestellt. 2003 erhielt der Clio V6 ein Facelift, mit dem auch die Leistung auf 254 PS stieg. Trotz der satten 1475 Kilo Leergewicht sprintet der geistige Nachfahre des legendären R5 Turbo aus den Achtzigern in nur 5,8 Sekunden auf 100 km/h und streicht erst bei 250 km/h die Segel. Dank der sehr hecklastigen Gewichtsverteilung von 40 zu 60 haben die Antriebsräder des insgesamt 2822 Mal gebauten Sportlers eigentlich immer genug Traktion.
Breite Backen und markante Lufteinlässe sind unverzichtbar
So stellt sich unser Illustrator eine moderne Interpretation des Clio V6 vor.
Als Basis für die fiktive Neuauflage hat unser Illustrator selbstverständlich die aktuelle, mittlerweile fünfte Generation des Clios gewählt. Dass der französische Kleinwagen mittlerweile nur noch als Fünftürer erhältlich ist, geht für einen Sportler natürlich gar nicht. Der Mittelmotor braucht standesgemäß eine zweitürige Karosserie. Die typischen Breitbau-Backen dürfen beim Clio V6 genauso wenig fehlen, wie die markanten Lufteinlässe hinter den Türen. Die Frontschürze wird mit einer geschwärzten Spange modifiziert, die das Auto noch breiter wirken lässt. Auch die Felgen und der Rhombus werden geschwärzt. Am Heck würde der Clio natürlich das typische, mittig in die Schürze integrierte Doppelendrohr bekommen. Passende Motoren hätte der Konzern auch im Regal: Die Schwestermarken Nissan und Infinity setzen schließlich immer noch bei vielen Modellen auf leistungsstarke V6-Aggregate.
Aktuell handelt es sich beim Clio V6 um eine reine AUTO BILD-Idee, eine Serienfertigung der Neuauflage wäre aufgrund der aktuell sehr strengen Abgasvorschriften mehr als unwahrscheinlich. Sie würde aber mit Sicherheit nicht nur Renault-Fans begeistern!
Bildergalerie
Renault Clio V6
Von
Elias Holdenried
Renault Clio V6
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Mit dem Renault Clio V6 bot der französische Hersteller zwischen 2000 und 2005 den beliebten Kleinwagen als Sportversion mit Sechszylinder an.
Bild: Uli Sonntag / Auto Bild
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Der Clio kommt ganz schön fett daher: tiefer gelegt, breiter gemacht ...
Bild: Uli Sonntag / Auto Bild
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... und in die Länge gezogen (Radstand plus 23 mm).
Bild: Uli Sonntag / Auto Bild
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Das Kürzel am Ende steht für den seinerzeit schnellsten und stärksten Serien-Kleinwagen der Welt!
Bild: Uli Sonntag / Auto Bild
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Schon die technischen Eckdaten lesen sich wie die pure Unvernunft auf Rädern. Nur 3,84 Meter lang, stolze 254 PS quer hinter den Vordersitzen und ...
Bild: Uli Sonntag / Auto Bild
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... selbstverständlich Heckantrieb. Von hinten zeigt der Clio V6 breite Backen und einen Doppelrohr-Auspuff. Er ist zwar kein Leichtgewicht (1475 Kilogramm), rennt aber in weniger 5,8 Sekunden auf 100 km/h.
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Erst bei 250 km/h gewinnt der Fahrtwind die Oberhand.
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Wo sonst die Rückbank ist, sitzt der Dreiliter-V6. Er entwickelt mächtig Dampf und Hitze. Zum Glück gibt es eine Klimaanlage. Ganz hinten: Platz für den Kulturbeutel.
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Clio-Cockpit mit verlängertem Schalthebel und 260-km/h-Tacho. Das Lenkrad ist leider nur in der Höhe verstellbar, die Sitze bieten guten Seitenhalt. Pro Tag wurden maximal 15 Autos gebaut.
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Der kleine Kraftzwerg braucht viel Luft zum Atmen: große Einlässe vorn und seitlich vor den Hinterrädern. Xenon-Licht serienmäßig.
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Understatement: Der 250 km/h schnelle Renault kommt mit einem 260-km/h-Tacho aus.
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Das nennt sich Kofferraum. Wo normalerweise beim Clio der Motor steckt, passt gerade einmal eine Tasche hinein (67 Liter).
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Schon der Vorgänger von 1980, der R 5 Turbo mit 1,4-Liter-Mittelmotor und 160 PS war ein kleiner knaller. Heute ist das Macho-Modell von gestern (bis 1986: 4870 Exemplare) ein begehrtes Sammlerstück.
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Von 2001 bis Mitte 2005 liefen 2935 Fahrzeuge Clio V6 vom Band. Hier kommen die Autobahnhelden der 80er.