Renault bringt den günstigen Elektro-Crossover K-ZE innerhalb der nächsten fünf Jahre auch nach Europa. Das hat Gilles Normand, Vorstand von Renaults Elektro-Sparte, offiziell bestätigt.

Es könnte ein neuer Dacia werden

Gerüchte um billigen Elektro-Renault
Der Renault K-ZE wird in China bereits verkauft – für umgerechnet 8700 Euro.
Wegen seines niedrigen Preises könnte der kleine Stromer hierzulande möglicherweise das Logo von Renaults Günstig-Marke Dacia tragen. Der französische Staatskonzern setzt große Hoffnungen in den K-ZE. Laut Hersteller sei das Elektro-SUV das perfekte Carsharing-Fahrzeug für europäische Großstädte. Besonders junge Leute sollen mit ihm angesprochen werden. Der in China hergestellte K-ZE wird dort bereits für umgerechnet rund 8700 Euro angeboten. Im K-ZE steckt eine 26,8 kWh große Lithium-Ionen-Batterie, die einen 44-PS-Elektromotor speist. Damit sollen gut 270 Kilometer Reichweite (NEFZ) möglich sein. Im Alltag und nach der aktuellen WLTP-Norm dürfte die Reichweite allerdings deutlich schrumpfen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei mageren 104 km/h, was für ein Stadtauto jedoch kein Problem sein dürfte. Die Zulassungshürden und die Ansprüche der Kunden liegen in Europa höher, weshalb Renault die Sicherheitsausstattung für den hiesigen Markt deutlich aufstocken könnte. Um eventuellen Vorbehalten bezüglich der Reichweite entgegenzuwirken, könnte auch die Kapazität der Batterie erhöht werden. Nach diesen Anpassungen müssten auch die Preise etwas höher angesiedelt werden. Vermutlich wird der Basispreis hierzulande zwischen 11.000 und 12.000 Euro liegen.

Elektromobilität für die Masse

Renault hat auf dem Elektroauto-Markt bereits reichlich Erfahrung: Die Franzosen bieten mit Twizy, Zoe, Kangoo Z.E. und Master Z.E. zurzeit vier Elektrofahrzeuge in Deutschland an. Der Zugang zur Elektromobilität müsse für eine breitere Masse möglich sein, heute könne sich noch nicht jeder ein Elektroauto leisten, sagte der ehemalige Renault-CEO Thierry Bolloré. Elektromobilität für die Masse schreibt sich auch VW mit dem ID.3 auf die Fahnen, doch der wird in der günstigsten Version mindestens 30.000 Euro kosten. Renault bietet den kompakten Zoe in Deutschland schon ab 21.900 Euro an – allerdings kommen dann noch mindestens 69 Euro Batteriemiete pro Monat hinzu.

Von

Elias Holdenried
Moritz Doka