Tech-Talk: ZF ProAI
ZF macht Autos so schlau wie Hunderte Smartphones

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Supercomputer sind das neue "Gehirn" der Autos. Zulieferer ZF geht mit dem ProAI ab 2024 in Großserie. Das kann der Rechner!
Bild: AUTO BILD Montage
Hintergrundfoto / ZF
Supercomputer waren früher so groß wie Schränke. Jetzt passen sie ins Handschuhfach eines Autos. Zulieferer ZF zeigt auf der IAA 2021 den neuesten Hochleistungsrechner für Autos, den ZF ProAI. Er misst kompakte 24 mal 14 Zentimeter und ist das "Gehirn" für kommende Fahrzeuggenerationen. Und er soll ebenso schnell wie der Mensch auf äußere Einflüsse beim Fahren reagieren, in Echtzeit mit Kameras, Radar und weiteren Sensoren kommunizieren. So sollen Assistenzsysteme besser und neue Mobilitätsdienste sowie autonomes Fahren ab Level 3 möglich werden. Das Besondere des Supercomputers: Er ist skalierbar und passt in Pkw, Nutzfahrzeuge, Lieferwagen und Lkw. Erste Großaufträge im Pkw sowie auch im Nutzfahrzeugsegment für den ZF ProAI gibt es bereits, ab 2024 wird der Supercomputer in Großserie produziert.
Die Rechenleistung des ProAI beträgt zwischen 20 und 1000 TeraOPS. Das sind bis zu eine Billiarde Rechenoperationen pro Sekunde. Bereits 2019 zeigte ZF einen Prototyp, der schon damals bei voller Auslastung 600 Billionen Rechenschritte pro Sekunde (600 TeraOPS) schaffte, was einer vollen Leistung von 120 Smartphones entsprach. Die Serienversion erreicht fast das Doppelte!
Der Supercomputer soll ständig dazulernen, künstliche Intelligenz (KI) besitzen. Je nach Kundenwunsch kann der ProAI mit Prozessoren verschiedener Hersteller arbeiten. Wahrscheinlich werden das überwiegend Chips von ZF-Partner Nvidia sein, die auch eine Kooperation mit VW, Hyundai und Mercedes haben. BMW hingegen setzt auf Superrechner und Chips von Intel und Mobileye.
Den großen Wandel in der Automobilbranche transparent und nachvollziehbar machen: In der Rubrik "Tech-Talk" zeigt AUTO BILD, welche automobilen Partnerschaften und Technologien Hersteller, alte und neue Zulieferer sowie Tech-Unternehmen planen!
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