Test Continental Flying Spur/S 600
Womit ist mehr Staat zu machen?

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Michael Menck ist Wagenmeister im Edel-Hotel "Vier Jahreszeiten" und kennt sich aus mit Luxus. Er hat für uns die feinen Manieren von Bentley Continental Flying Spur und Mercedes S 600 getestet. Hier sein staatstragendes Urteil.
Es gibt nur wenige Orte auf der Welt, an denen die imposante Erscheinung eines Bentley nichts weiter als ein unterkühltes Kopfnicken auslöst. Das Hamburger Hotel Vier Jahreszeiten ist so einer. Wer hier absteigt, lebt auf der Sonnenseite des Lebens und lernt dort bei der Ankunft Wagenmeister Michael Menck kennen. Würdevoll öffnet er die hintere Tür des Continental Flying Spur. Kein "Oh". Kein "Ah". Und natürlich auch kein Pfiff. Nur ein "Herzlich willkommen im Vier Jahreszeiten. Ein schönes Auto haben Sie." Wahnsinn, was für ein Gefühl. Und wieso vier Jahreszeiten? Wer so anreisen darf, kennt eigentlich nur zwei: Frühling und Sommer. Meister Menck dosiert Gefühlsregungen mit der Präzision eines Süßstoffspenders. Autorität und Charme sind exakt austariert. "Diskretion", sagt er, "geht über alles."
Heute sagt Herr Menck seine Meinung


Feudale "britishness" im Cockpit


"Schwere Koffer gehen viel besser in den Mercedes"

Auch das Interieur hat es dem Hotelangestellten angetan: "Die Sitze sind superbequem." Und dann folgt eine Aussage, die eher den Chauffeur als den S-600-Eigner berühren dürfte: "Schwere Koffer gehen viel besser in den Mercedes, weil die Ladekante niedriger ist." Darum: Chefs, denkt an Euer Personal. Und an Michael Menck. Der "Vier Jahreszeiten"-Mitarbeiter jedenfalls hat sich enschieden: "Ich würde die S-Klasse nehmen." Warum? Ganz einfach: "Der hat diesen unvergleichlich schönen Stern auf der Motorhaube. Das hilft beim Rangieren in enge Parklücken."
Fazit von AUTO BILD-Redakteur Jörg Maltzan
In der automobilen Luxuswelt diesseits von Maybach und Rolls-Royce stehen Bentley Continental Flying Spur und Mercedes S 600 für verschiedene Stilrichtungen. Dabei kann der Bentley dem Benz nur in puncto Exklusivität das Wasser reichen. Die deutsche Zwölfzylinder-Limousine wirkt dezenter, überzeugt mit besseren Fahrleistungen.
Das Hotel Vier Jahreszeiten
Die Luxusherberge wurde 1897 von F. Haerlin an der Hamburger Binnenalster gegründet. Schon zur Kaiserzeit stieg hier gern die Prominenz ab. 1945 wurde sie Hauptquartier der britischen Besatzer. Ab 1952 war das Hotel wieder Treffpunkt der Schönen und Reichen. Auch heute noch zählt es zu den besten der Welt und bietet 157 Luxuszimmer. Preise: ab 230 Euro für Einzelzimmer, bis 4000 Euro für die Präsidentensuite.
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