Test Hyundai Accent GLS 1.5 CRDI
Nur ein Lückenfüller

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Die dritte Accent-Generation könnte bei uns ein kurzes Gastspiel geben. Ein neuer Korea-Golf ist nämlich schon für 2007 geplant.
Ab durch die Mitte
Daihatsu Applause, Mitsubishi Carisma, Citroën Picasso – wer diese Autos beim Namen nennt, wird eine gewisse Diskrepanz zwischen Modellbezeichnung und optischen Reizen feststellen. Ein Geburtsfehler, an dem auch der Hyundai Accent kränkelt. Seit nunmehr zehn Jahren fährt der Pony-Nachfolger nahezu akzentfrei durch Deutschland und hat in dieser Zeit trotzdem knapp 70.000 Besitzer gefunden.
Nicht schlecht für ein Auto, das außer einem günstigen Preis und ein paar eher peinlichen Sondermodellen in Babyrosa doch herzlich wenig zu bieten hatte. In diesen Tagen rollt der WM-Sponsor nun seine dritte Accent-Generation an den Start. Und bleibt seiner Linie treu. Wieder scheint das Design im aktuellen Schlafstudio entstanden zu sein. Sorry, Hyundai, aber diese biedere Karosserie-Mode hatten die Japaner schon Mitte der 90er aufgetragen.
Optisch ist der neue Accent ein Nichtangriffspakt nach dem Motto: Wir wollen keinem weh tun. Leichte Akzente setzen höchstens die Scheinwerfer und Rückleuchten – beide wirken für meinen Geschmack allerdings übertrieben groß, da stimmen die Proportionen nicht. Man merkt, daß auch dieser Accent in erster Linie auf dem asiatischen Markt punkten soll.
Nicht schlecht für ein Auto, das außer einem günstigen Preis und ein paar eher peinlichen Sondermodellen in Babyrosa doch herzlich wenig zu bieten hatte. In diesen Tagen rollt der WM-Sponsor nun seine dritte Accent-Generation an den Start. Und bleibt seiner Linie treu. Wieder scheint das Design im aktuellen Schlafstudio entstanden zu sein. Sorry, Hyundai, aber diese biedere Karosserie-Mode hatten die Japaner schon Mitte der 90er aufgetragen.
Optisch ist der neue Accent ein Nichtangriffspakt nach dem Motto: Wir wollen keinem weh tun. Leichte Akzente setzen höchstens die Scheinwerfer und Rückleuchten – beide wirken für meinen Geschmack allerdings übertrieben groß, da stimmen die Proportionen nicht. Man merkt, daß auch dieser Accent in erster Linie auf dem asiatischen Markt punkten soll.
Hartplastik und Langeweile
Entsprechend defensiv lautet Hyundais Verkaufsprognose für Deutschland: 3000 Stück pro Jahr. Zwei Drittel davon dürften auf den von uns gefahrenen Dreitürer aus dem Korea-Werk Ulsan entfallen, der Rest sollen viertürige Stufenheckmodelle sein, gebaut in der Türkei.
Eine glückliche Modellfamilie, also mit Kombi, Cabrio und SUV, wird auf der modifizierten Getz-Plattform ohnehin nicht entstehen. Die bleibt Hyundais künftigem Golf-Gegner vorbehalten, der ab 2007 mit deutlich mehr europäischen Genen vom Band laufen soll. Bis dahin spielt der Accent so etwas wie den Lückenfüller – und es würde mich nicht wundern, wenn er dann ganz aus dem Angebot verschwindet.
Auch größenmäßig fährt Accent Nummer drei mit 4,05 Metern genau in die Lücke zwischen VW Golf (4,20 m) und Polo (3,92 m). Hier konkurriert er mit Importkollegen wie Fiat Grande Punto oder Renault Clio. Die beide allerdings deutlich mehr Charme versprühen. Vor allem im Innenraum, wo der Accent zwar vorn viel Platz, gute Übersicht und ordentliche, aber etwas kleine Sitze bietet, aber auch reichlich billiges Hartplastik (Armaturenbrett nicht geschäumt), ein nur in der Höhe und nicht in der Reichweite verstellbares Lenkrad und schlecht entgratete Kunststoffteile.
Technische Daten, Preis und Bewertung
Daß das Cockpit aus der Allerwelts-Schublade stammt, mag viele nicht stören. Mich schon. Ich finde es einfach nur einfallslos. Immerhin sind alle Anzeigen logisch und gut ablesbar, die hörbare Qualität ist gut. Nichts knarrt. Noch nicht. Ein leiser Geselle sitzt auch unter der Motorhaube des Topmodells 1.5 CRDi. Der rußgefilterte Common-Rail-Diesel mit 110 PS entschädigt für vieles. Ein aufgewecktes, kräftiges Bürschlein mit recht guten Manieren und Kraft bis 176 km/h Spitze.
Den versprochenen Verbrauch von 4,6 Liter muß der Koreaner allerdings bei einem späteren Test noch bestätigen. Bis dahin sollte sich Hyundai unbedingt noch mal die Servolenkung vornehmen. Denn die ist ihnen völlig mißraten. Schwammig, unpräzise, damit bekommst du keine richtige Kurve hin, eierst völlig eckig durch die Gegend. Viel besser gefällt da das Fahrwerk, vor allem der Komfort. Endlich mal kein straffer Möchtegernsportler, sondern ein Kavalier, dessen Abstimmung zu dieser Wagenklasse (und den Kunden) paßt.
Kommen wir zu den Preisen. Der Einstieg beginnt bei 97 Benzin-PS und 13.990 Euro. Unser Top-Accent GLS 1.5 CRDi hat mit 16.790 Euro den Schutzraum der exotischen Billigheimer bereits verlassen. Zu diesem Kurs fahren Klimaanlage, sechs Airbags, Zentralverriegelung inklusive Fernbedienung sowie elektrische Fensterheber mit. Dazu ein umfangreiches Garantiepaket. Für viele mag gerade das mehr wert sein als modisches Aussehen und ein passender Name.
Den versprochenen Verbrauch von 4,6 Liter muß der Koreaner allerdings bei einem späteren Test noch bestätigen. Bis dahin sollte sich Hyundai unbedingt noch mal die Servolenkung vornehmen. Denn die ist ihnen völlig mißraten. Schwammig, unpräzise, damit bekommst du keine richtige Kurve hin, eierst völlig eckig durch die Gegend. Viel besser gefällt da das Fahrwerk, vor allem der Komfort. Endlich mal kein straffer Möchtegernsportler, sondern ein Kavalier, dessen Abstimmung zu dieser Wagenklasse (und den Kunden) paßt.
Kommen wir zu den Preisen. Der Einstieg beginnt bei 97 Benzin-PS und 13.990 Euro. Unser Top-Accent GLS 1.5 CRDi hat mit 16.790 Euro den Schutzraum der exotischen Billigheimer bereits verlassen. Zu diesem Kurs fahren Klimaanlage, sechs Airbags, Zentralverriegelung inklusive Fernbedienung sowie elektrische Fensterheber mit. Dazu ein umfangreiches Garantiepaket. Für viele mag gerade das mehr wert sein als modisches Aussehen und ein passender Name.
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