Test Mercedes SL/Jaguar XK/Lexus SC
Offenes Dreierlei

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Dreimal offen, dreimal Luxus, dreimal anders: Die beiden V8-Cabrios Jaguar XK und Lexus SC 430 treffen auf den gelifteten Mercedes SL 350 mit neuem V6-Sportmotor. Welcher kann sich am besten in Szene setzen?
Wenn zwei das Gleiche tun, ist es lange noch nicht dasselbe. Warum sollte es bei dreien anders sein? In diesem Fall treffen drei starke Charaktere aufeinander, die mit jeweils um die 300 PS für zügiges Offenfahren gut sind, ansonsten aber mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten offenbaren. Da ist zunächst der stilvolle Jaguar XK, der auch in seiner Basismotorisierung mit 4,2 Liter großem V8-Sauger und 298 PS kein Kind von Traurigkeit ist – und mit 93.600 Euro der Teuerste im Testtrio. Allerdings ist der XK mit Navigationssystem oder aktivem Fahrwerk auch fürstlich bestückt: Zwar kein ausgewiesener Sportler, diese Rolle fällt bei Jaguar den R-Modellen zu, aber auch kein softer Sonntagscruiser. Der Zweite im Bunde geht da schon eher den kommoden Weg: Der mittlerweile etwas angejahrte Lexus SC 430 gibt sich luxuriös, mit nobler Ausstattung und superleisem V8-Sauger, der aus 4,3 Liter Hubraum geschmeidige 286 PS schöpft. Für einen Preis von 73.900 Euro ist er der Günstigste im Vergleich, die Aufpreisliste des Japaners ist sehr überschaubar: Für 3800 Euro gibt es ein DVD-Navigationssystem, 1050 Euro kostet die Mica-/Metallic-Lackierung – Ende der Optionsliste.

Der Jaguar XK beschleunigt auch aus dem Drehzahlkeller souverän

Weniger souverän als der sehr angenehme Motor setzt sich die Sechsstufenautomatik in Szene. Sie schaltet – verglichen mit der Konkurrenz – deutlich langsamer und ist weniger adaptiv als im Jag oder als die perfekte Siebenstufenautomatik des SL, kann sich oft nicht zwischen zwei Stufen entscheiden und schaltet hin und her. Die Schaltvorgänge selbst sind dagegen äußerst sanft und ruckfrei. Auch der SC 430 lässt sich per Hand schalten, allerdings nicht über Schaltwippen, sondern nur über den Automatikwählhebel. Bei den Fahrleistungen gerät der schwächste Testteilnehmer mit wachsender Geschwindigkeit ins Hintertreffen. Dem Mercedes SL fällt der Part des motorisch kernigsten und da- zu sportlichsten Autos zu. In Sachen Laufruhe reicht er nicht ganz an die Konkurrenz heran, was beim Vergleich V6 – V8 nicht wirklich verwundert.
Dafür hinterlässt sein drehfreudiges Aggregat den sportlichsten Eindruck, will dafür aber auch gedreht werden. Nicht restlos überzeugt die Klangfärbung des SL-Aggregats, das eine Spur zu kernig, bei hohen Drehzahlen fast angestrengt klingt. Bei den Fahrleistungen legt der SL 350 die Messlatte auf und dominiert die Konkurrenz. Allerdings nicht so stark, wie das im Vergleich beste Leistungsgewicht dies erwarten ließe. Sehr erfreulich: Mit 11,8 Liter Super – auch die beiden anderen begnügen sich mit Superbenzin – ist der Mercedes SL 350 der Genügsamste des Trios.
Wie der Vergleichstest ausgeht, erfahren Sie in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel mit allen Tabellen und technischen Daten gibt es im Heftarchiv als pdf.
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