Der Passat CC löst den herkömmlichen Passat keineswegs ab. Der CC versteht sich vielmehr als schickes, aber dennoch praktisches Designerstück. Vorerst gibt es lediglich eine einzige Allradversion des CC, den 3.6 FSI als V6-Benziner mit 300 PS, das Spitzenmodell. Weniger starke Turbovierzylinder (Benzin und Diesel) sind vorerst nur mit Frontantrieb zu haben.

Karosserie/Qualität

Auf gleichem Radstand wie der herkömmliche Passat senkt VW die Dachlinie des Comfort-Coupés um 55 Millimeter ab. Im Ergebnis beschneidet dies vor allem das Raumgefühl im Fond drastisch. Bereits der Einstieg nach hinten erfordert Vorsicht, um sich nicht den Kopf zu stoßen. Innen nehmen Erwachsene auf wohlgeformten Rücksitzen Platz, aber mit knapper Kopffreiheit und beschränkter Sicht. Dafür passt in den 532-Liter-Kofferraum jede Menge Gepäck; gegen Aufpreis gibt es umklappbare Rücksitzlehnen zum Durchladen.

Fahrfreude/Antrieb

Der Motor der vorerst einzigen Allradversion gefällt durch Manieren und Kraft. Seine 300 PS traut man ihm auch subjektiv zu, zumal er gut mit dem serienmäßigen Doppelkupplungsgetriebe zusammenarbeitet — eine Art Schaltgetriebe mit automatisierter Anfahrkupplung ohne Pedal, das auch wie eine herkömmliche Automatik bedient werden kann und Verbrauchsvorteile verspricht. Der Allradantrieb variiert über die VW-typische Haldexkupplung den Anteil zur Hinterachse.

Fahrleistungen

In nur 25,2 Sekunden liegt Tempo 200 an. Und weiter geht es bis zu sachte abgeregelten 250 km/h.

Fahrwerk/Sicherheit

Wirksame, standfeste Bremsen, ESP, sechs Airbags, dazu gegen Aufpreis einen Spurhalteassistenten, der sogar sanft ins Lenkrad eingreift, sowie ein Radartempomat, der notfalls bis zum Stillstand bremst.

Komfort

Das serienmäßige, einstellbare Fahrwerk lässt man am besten stets in Stellung Comfort, denn im Notfall straffen sich die Dämpfer ohnehin automatisch.

Preis/Kosten

Im Grundpreis von 40.800 Euro sind als Sonderleistung nur das einstellbare Fahrwerk und die Reifendruckkontrolle drin. Sogar Nebelscheinwerfer kosten Aufpreis. Der Verbrauch ist weniger hoch als erwartet: Sparfüchse fahren mit acht Liter/100 km.

Fazit von AUTO BILD-Redakteur Martin Braun

Wir sind gespannt, ob die Kunden hier zugreifen: ein VW namens Passat, der ein stilsicherer Hingucker sein will. Die bislang einzige Allradversion mit dem 3.6-V6 gefällt, ist aber unvernünftig.

Von

Martin Braun