Test VW Passat R36 gegen VW Passat CC 3.6 V6
Die ungleichen Brüder

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Die Topmodelle der Passat-Familie sprechen ganz unterschiedliche Käufer an. Am Ende fällt die Entscheidung nicht schwer. Völlig verschieden sind diese Brüder eben doch nicht.
Gleicher Name, gleiche Gene, aber ein völlig anderer Charakter – VW Passat R36 und das CC-Coupé 3.6 trennt trotz identischer Technikplattform mehr, als sie verbindet. Hier der Passat CC, der mit seinen fließenden Linien, der flachen Karosserie und markanten Sicken schick und elegant vorfährt. Und dort der Passat R36, der mit mächtigem Chrom- Grill, Kotflügelverbreiterungen und Heckspoiler daherwalzt wie ein gedopter Bodybuilder. Das wirkt aufgesetzt. Und passt zur konservativen Stufenheck-Limousine wie der Irokesenschnitt zu einem Finanzbeamten. Übertriebene Sportlichkeit zeigt der R36 auch beim Fahrwerk, es nervt im Alltag mit seiner sehr straffen Federung. Schlaglöcher und kurze Wellen reicht er kaum gefiltert an die Passagiere durch. Dass der R36 mit seinen breiten 18-Zoll-Rädern agil einlenkt und auf glatter Fahrbahn erstaunlich hohe Kurvengeschwindigkeiten ermöglicht, ist da nur ein schwacher Trost.
Die Entscheidung fällt nicht schwer

Bei den Topmodellen der Passat-Familie fällt die Entscheidung nicht schwer. Denn der R36 übertreibt es eindeutig mit seinem sportlichen Ehrgeiz – nicht nur optisch. Im Alltag ist das elegante Coupé die wesentlich stimmigere und ausgewogenere Wahl. Wer mit vier Sitzplätzen auskommt, wählt deshalb den Passat CC, der deutlich weniger kostet.
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