Test VW Routan
Der große Unbekannte

—
Er sieht nach VW aus, ist aber ein Chrysler und vorerst nur in den USA zu haben. Würde der Routan auch europäischen Ansprüchen genügen? AUTO BILD hat den neuen Familienfreund aus Übersee unter die Lupe genommen.
Routan, der Name klingt nach Touran und Sharan. Also nach Van von VW. Stimmt – aber nur fast. Genetisch ist der VW Routan ein fast sortenreiner Chrysler Grand Voyager. Karosseriestruktur, Antrieb, Elektronik und Chassis stammen von Chrysler, wo der Siebensitzer seit zwei Wochen vom Band läuft. VW bietet den Familienfreund ausschließlich in Nordamerika an. Im Heimatland der Minivans brauchen die Deutschen nämlich ein günstiges Raumfahrzeug, um die Riesenlücke zwischen Passat Variant und Multivan zu schließen. Optisch ist der Routan ein echter VW. Klare Linien, glatte Flächen, nüchtern-funktionelles Interieur, Chromlätzchen-Grill nach Tiguan-Art. Die Stärken der geräumigen Karosserie kennen wir vom Grand Voyager. Auf Wunsch öffnet und schließen nicht nur die Heckklappe elektrisch, sondern auch die seitlichen Schiebetüren. Der Automatik-Wählhebel hat seinen Platz direkt neben dem Lenkrad. Gut: Die Sitze der dritten Reihe lassen sich auf Knopfdruck zu einem absolut ebenen Ladeboden flachlegen. Beinahe inflationär ist die Anzahl der Becherhalter, Kopfhörer-Anschlüsse und Steckdosen. Für kleines Geld rollt der geräumige Van mit Touchscreen-Navi, DVD-Spieler samt Monitoren und Rückfahrkamera zum Kunden.
Die Verarbeitung ist eindeutig unter dem gewohnten VW-Niveau

Das Fazit von AUTO BILD-Autor Georg Kacher
Die Vorstellung ist faszinierend: Da gibt es in Amerika einen großen deutschen Van für kleines Geld. Also rüberholen? Besser nicht. Denn der Routan ist weit weg von deutschen Tugenden und Ansprüchen. Vor allem die durstigen Sechszylinder und die Händler-Probleme machen eindeutig klar: Lasst ihn drüben!
Service-Links