Toyota Prius: Dauertest
Prima, Prius: Note 1 im Dauertest für den japanischen Hybrid-Pionier
Toyota Prius im 150.000-Kilometer-Dauertest
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Toyotas Hybrid gilt als sparsam, sauber und zuverlässig. Auch die vierte Generation liefert im Dauertest ein Top-Ergebnis ab.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Prius ist lateinisch und bedeutet "früher". Tatsächlich darf Toyota stolz darauf sein, 1997 als erster Hersteller ein Hybridauto in Großserie verkauft zu haben. Die Deutschen ließen sich zwölf Jahre länger Zeit damit – obwohl Ferdinand Porsche schon Anfang des vorigen Jahrhunderts einen sogenannten "Mixte-Wagen" konstruiert hatte, bei dem Stromer und Verbrenner gemeinsame Sache machten. Bei Toyota erwies sich die Kraft der zwei Herzen von Anfang an als kerngesunde Kombination. Im Dauertest von AUTO BILD erzielte der Motoren-Mischling mehrfach Bestnoten – auch jetzt wieder, in der mittlerweile vierten Generation. Weil der große Check bei 102.703 Kilometern dem Toyota Prius ausgezeichnete Fitness bescheinigte, wird der Marathon kurzerhand um weitere 50.000 Kilometer verlängert – Ziel und Zerlegung warten also erst nach insgesamt 150.000 Kilometern.
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.Zu Beginn hatte der Toyota Prius im Dauertest keinen leichten Stand

Wirkt komplizierter, als es ist: Mit dem verspielten Cockpit im Raumschiff-Enterprise-Look kommt man nach kurzer Eingewöhnung gut zurecht.
Vermeintlich Kompliziertes ist nur Gewöhnungssache

Der Prius-typische Mix aus Klüften und Kanten gefällt längst nicht jedem Kollegen.
Bild: AUTO BILD
Mehr zum Thema: Die Dauertest-Rangliste mit allen Testergebnissen
Schon kleine Steigungen locken den Verbrenner aus der Reserve

Das mittlerweile einzige Modell im Angebot fährt rein elektrisch bis zu 135 km/h schnell und kommt etwa 50 Kilometer weit.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Die technischen Komponenten zeigen keinen Verschleiß
Nicht wenige Kollegen kommen nach wiederholten Dienstreisen mit dem Hybrid zunehmend auf den Geschmack, loben sein "entschleunigendes Wesen" und den ruhigen Fahrkomfort. Bis 130 km/h bleibt der Benziner akustisch unauffällig und nippt nur aus dem 43-Liter-Tank. Außerdem glänzt der Benzin-Elektro-Zwitter mit reinem Atem, gegenüber einem Diesel stößt er praktisch keine Stickoxide aus. Einige Fahrer entwickeln sogar den Ehrgeiz, den Verbrauch möglichst weit nach unten zu treiben, was bei Verzicht auf Bleifuß auch gelingt, ohne dass man gleich zum Verkehrshindernis wird. Energiefluss- und Balkendiagramme, die sich ins Display einspiegeln lassen, helfen bei der Optimierung des Fahrstils. Ist schon der Schnitt von 5,7 Liter/100 km über die gefahrene Gesamtdistanz von 150.000 Kilometern aller Ehren wert (vor allem angesichts des hohen Autobahnanteils), drücken Kollegen den Durst im tempolimitierten Ausland auf Werte um vier Liter, in Einzelfällen sogar knapp darunter. Voraussetzung: gleichmäßig dahingleiten und den Schiebebetrieb vorausschauend zum Rekuperieren nutzen, etwa bergab mit Automatik in Position "B", damit die Fahrbatterie immer genügend Saft hat. "Die Gewissheit, dass Toyotas Technik stets reibungslos funktioniert, hat schon was", räumen selbst die ein, die mit dem Prius nie richtig warm werden. Tatsächlich gibt es beim "novaweißen" Fünftürer in puncto Haltbarkeit nicht das Geringste zu kritisieren.
Die technischen Komponenten lassen bei der Zerlegung keinen nennenswerten Verschleiß erkennen. Die Haltbarkeit der Innenraum-Materialien ist DEKRA-Experte Marcus Constantin sogar ein Extra-Lob wert. Lediglich in den Hohlräumen der Karosserie spürt sein Endoskop Spuren von Korrosion auf – kleine braune Fleckchen auf der ansonsten blütenweißen Weste eines Wagens, dessen Stern bereits am Auto-Himmel strahlt. Zum 20. Geburtstag vor vier Jahren sicherte sich Toyota "in Zusammenarbeit mit weltweit führenden Astrophysikern" eine Konstellation aus 100 Himmelskörpern und taufte sie auf den Namen "Prius" – passend zur galaktischen Zuverlässigkeit des Technik-Pioniers! Fazit: Zuverlässig war der Prius schon immer. Die vierte Generation setzt diese Tradition fort und zeigt, dass der japanische Hybrid-Pionier auch abseits des Antriebs an Qualität gewonnen hat. Ein echter Einser-Kandidat! Dauertest-Note: 1
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