Die Bahn kommt – und ist ihrer Zeit zwei Jahre voraus. Gibt's nicht? Na, immerhin kann ich beim Carsharing-Programm der Bahn schon jetzt einen Toyota Prius Plug-in-Hybrid mieten, der erst 2012 zu den Händlern rollt. Also rein in den Berliner Hauptbahnhof, im Büro anmelden, Chipkarte zum Öffnen des Autos abholen und in die Tiefgarage. Da steht der Prius Plug-in, der laut Toyota bis zu 20 Kilometer rein elektrisch fahren kann, bevor sich der 1,8-Liter Vierzylinder-Benziner dazuschaltet, und man in jenem Hybrid-M ode fährt, der vom aktuellen Prius bekannt ist. Unser Auto ist noch an der 230-Volt Steckdose. Wir trennen die Verbindung, verladen das Kabel und los geht's. Emissionsfrei rollen wir durch die Hauptstadt, wählen den Eco-Mode, nicht den Sport-Mode, weil es für die City locker reicht. Der E-Motor leistet 60 kW. Aber weil es draußen über 30 Grad heiß ist, machen wir die Klimaanlage an, was angenehm ist, aber Reichweite kostet.

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Toyota Prius Plug-in Hybrid
Zum Laden reicht ene Steckdose – und etwas Geduld wegen der Wartezeit.
Das Navi sagt, dass unser Termin im Süden der Stadt 22 Kilometer entfernt ist, das schaffen wir also nicht rein elektrisch, aber was soll's. Die Fahrt ist so angenehm, wie es Fahrten in E-Autos nun mal sind, eine kleine Anzeige im Display sagt mir, wie lange ich noch rein elektrisch fahren kann. Nach genau 18 Kilometern springt der Verbrenner zu Seite, sorgt für Vortrieb und lädt den Akku. Mit Gefühl im rechten Fuß kann ich zeitweise noch immer elektrisch fahren. Den Verbrauch gibt Toyota mit 2,6 Litern an. Beeindruckend für ein Auto dieser Größe mit einer gemeinsamen E/Benzin-Leistung von 136 PS.

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Toyota Prius Plug-in Hybrid
Das grün illuminierte Display gibt Auskunft, wann der Akku wieder voll ist.
Angekommen finden wir keine Steckdose, aber einen Parkplatz direkt am Büro, also Fenster auf und Kabel rein gehalten. In 90 Minuten soll die 5,2-kWh-Lithium-Ionen-Batterie aufgeladen sein. Nach 45 Minuten sagt die Anzeige, die bei Ladebeginn "noch 1,6 Stunden laden" verkündete, dann "noch 1,1 Stunden laden". Die E-Reichweite wird mit 6,7 Kilometern angegeben. Das sieht nach mehr als 90 Minuten Ladezeit aus, aber nicht erschreckend mehr. Der erste Fahrtest war viel versprechend. Der Prius als Plug-in bedeutet in der Stadt fast immer emissionsfreies Fahren, die absolute Reichweite von 700 Kilometern beendet alle Diskussionen um Alltagstauglichkeit. Die Bahn berechnet für das Fahren in einem Auto der Zukunft derzeit ab 1,90 Euro pro Stunde. Ach ja, und die Klimaanlage im Bahn-Prius hat funktioniert.