Tracktest Renault Clio R3 Maxi
Ein Clio für die Wildbahn

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Nichts ist beständiger als der Wandel. Im Rallyesport sorgt die neue R-Kategorie, eine gelungene Mischung aus Gruppe N und A, für Furore. AUTO BILD MOTORSPORT begab sich im Renault Clio R3 Maxi auf die Pirsch.
Ganz ehrlich: Unser Testgerät macht wenig her. Von außen ein besserer Serien-Clio. Das soll die Rallye-Zukunft sein? Danke. Was waren das für herrliche Zeiten, als ein richtiges Rallyeauto noch ordentlich Krach machte und ein paar dicke Kotflügelverbreiterungen inklusive Spoilerwerk zierten. Vorbei. Im 21. Jahrhundert zählen andere Qualitäten. Wir lauschen MP3-Formaten aus dem Handy und sind mittendrin beim Ableben der im Jahr 2001 eingeführten Super 1600. Knapp 20 Jahre nach der Einführung der Gruppe A und der kurze Zeit später folgenden, seriennahen Gruppe N, entwickelte der Automobilweltverband FIA nun zusammen mit einigen Herstellern ein neues Reglement mit dem Kürzel "R". Das Motto: Maximales Potenzial für minimales Geld.

Reinsetzen und losheizen

Erschwinglicher Rallyespaß
Für 52.000 Euro gibt es das komplette R3-"Maxi"-Kit zum Aufbau eines Serien-Clio, das Standardteile-Kit (Karosse etc.) kostet weitere 7800 Euro. Knapp 400 Stunden benötigte Mohe für den fachgerechten Aufbau. Kosten für das einsatzfertige Auto: rund 85.000 Euro. Mit extravagantem Feintuning (Lufthutze, Spiegel und Innenverkleidungsteile aus Carbon) lassen sich zusätzlich 3000 Euro ausgeben – und damit die letzten zehn Kilo zum Minimalgewicht von 1080 kg einsparen. Das Gewicht ist der einzige nennenswerte Nachteil gegenüber einem fast doppelt so teuren und 100 Kilo leichteren Super-1600er. Auf Asphalt soll der R3 eine halbe bis eine Sekunde pro Kilometer hinterherhinken, auf Schotter ist er dichter daran. Aber die Kosten-Nutzen-Rechnung stimmt. Rein "mechanisch" kostet ein WP-Kilometer keine 30 Euro, im Super 1600 das Dreifache. Mit Reifen, Mechaniker usw. kommt der R3-Kilometer auf 60, beim wilden Stiefbruder auf rund 180 Euro.

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