Seit Februar 2010 ist Uwe Gemballa verschwunden. Spurlos. Seine letzte Nachricht kam aus Südafrika. Seitdem gilt er als verschollen, die Polizei glaubt an ein Verbrechen. Ende April 2010 liquidiert der Insolvenzverwalter die Firma – das endgültige Ende des Porsche-Prinzen? Zumindest sein Name wird uns weiter im Gedächtnis bleiben, denn jetzt wagt das Unternehmen unter neuer Führung einen Neustart. Am 23. August 2010 fand in Leonberg bei Stuttgart eine Pressekonferenz statt, die Hoffnung für die Zukunft des Unternehmens verspricht. Seit dem 16. August 2010 hat Andreas Schwarz (40) die Geschicke der Marke Gemballa in der Hand. Er hat sich die Rechte gesichert und eine neue Gesellschaft gegründet: die Gemballa GmbH. "Mit einem völlig neuen Unternehmen und einer Millionen-Investition gehen wir nun in eine gesicherte Zukunft", sagte Schwarz.
Gemballa MIG U1
Der Schwabe hat nach eigenen Angaben langjährige Erfahrung mit der Veredlung von Nobelkarossen. Investor ist Steffen Korbach. Die beiden haben sich nicht nur die Namensrechte an Gemballa gesichert, sondern auch Werte aus dem alten Firmenvermögen gekauft. Zum Start sollen 22 Mitarbeiter Porsche-Karossen veredeln. "Die Gemballa-Designlinie werden wir in Anlehnung an die alten Arbeiten fortführen. Wir arbeiten bereits an diversen Konzepten, unter anderem für den Porsche Panamera und den neuen Cayenne", so Schwarz. Zunächst plant er Motortuning und die Vermarktung von Teilen wie Bodykits, Felgen, Bremsen und Fahrwerken. Langfristig soll die Marke Gemballa auch wieder als eigenständiger Hersteller auftreten. Der Showroom in der Mollenbachstraße 17 in Leonberg ist ab sofort geöffnet. Gemballa ist also irgendwie doch zurück – wie sind gespannt, wie es weitergeht.

Von

Stephan Bähnisch