Tuning Trophy Germany (2021): Interview mit Klaus Borrmann
"Wichtig ist das Benzin im Blut, das macht uns gleich"

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Der US-Car-Profi Klaus Borrmann ist Co-Juror der Tuning Trophy Germany. Wie er über Tuning denkt und welche Rolle Respekt dabei spielt, erzählt er im Interview!
Bild: DMAX / Markus Tedeskino
In der neuen TV-Serie "Tuning Trophy Germany" sucht Sidney Hoffmann gemeinsam mit DMAX und AUTO BILD das beste private Tuning-Auto. Das Herzblut, die Zeit und die Nerven, die ein Tuning-Projekt kostet, sowie die engagierten Menschen dahinter stehen bei der Sendung im Fokus. Neben Sidney als Host dürft Ihr Euch außerdem über viele spannende Co- und Gast-Juroren freuen. Mit dabei ist unter anderem Klaus Borrmann, Spezialist für alles rund um die Themen Oldtimer, US-Cars und Tuning. Seine Auto-Liebe geht aber weit über Amis hinaus.
AUTO BILD: Klaus, dich kennt man eher aus dem Bereich der US-Cars. Ihr hattet in Deiner Sendung auf DMAX "Cash für Chrom" auch schon wilde Umbauten. Welche weiteren Berührungspunkte hast du mit dem Thema Tuning?
Klaus Borrmann: Kommt darauf an, wie man Tuning definiert. Ich bin eher im Bereich der optischen und technischen Veränderungen von amerikanischen Autos unterwegs. Tuning ist kein Muss. Es muss eine Stimmigkeit haben. Wenn ein Auto in einem tollen Originalzustand kommt, dann weigere ich mich, da Hand anzulegen. Beispielsweise ein 69er Charger im Original-Lack, mit Original-Felgen, eben alles original – da würde ich mich weigern, den zu verändern. Und wenn mir dann ein potenzieller Käufer erklären würde, der wird dann neu lackiert – tja, dann muss er halt was anderes kaufen (lacht). Mein alter Galaxy ist in Rot geboren, dann hat ihn in irgendjemand schwarz angepinselt. Da kann ich problemlos was machen und ihn optisch verändern, weil da die Originalität ohnehin schon abgefuckt ist. Da gehe ich dann gerne bei und baue die in Richtung Old-American-Racing-Cars. Im Stile der alten Nascars, Stockcars, Panamericana. Wobei auch alte Käfer als Ratten oder Murats Mini geiles Zeug sind, das muss man respektieren.
Klaus Borrmann: Kommt darauf an, wie man Tuning definiert. Ich bin eher im Bereich der optischen und technischen Veränderungen von amerikanischen Autos unterwegs. Tuning ist kein Muss. Es muss eine Stimmigkeit haben. Wenn ein Auto in einem tollen Originalzustand kommt, dann weigere ich mich, da Hand anzulegen. Beispielsweise ein 69er Charger im Original-Lack, mit Original-Felgen, eben alles original – da würde ich mich weigern, den zu verändern. Und wenn mir dann ein potenzieller Käufer erklären würde, der wird dann neu lackiert – tja, dann muss er halt was anderes kaufen (lacht). Mein alter Galaxy ist in Rot geboren, dann hat ihn in irgendjemand schwarz angepinselt. Da kann ich problemlos was machen und ihn optisch verändern, weil da die Originalität ohnehin schon abgefuckt ist. Da gehe ich dann gerne bei und baue die in Richtung Old-American-Racing-Cars. Im Stile der alten Nascars, Stockcars, Panamericana. Wobei auch alte Käfer als Ratten oder Murats Mini geiles Zeug sind, das muss man respektieren.
Die packen mich immer in die amerikanische Ecke. Ich hab aber einen an der Klatsche mit alten Opel, alten Italienern usw. – ich find sie eigentlich alle toll. Und nicht jeder hat die Kohle, mit so einem großen Ami anzufangen. Die fangen dann halt mit einem alten Käfer an und bauen den langsam auf, packen da so viele Ideen rein. Respekt! Finde ich geil! Wichtig ist das Benzin, was wir im Blut haben, das macht uns gleich. Auch die Jungs, die die Japaner fertig machen. Auch, wenn einige ein bisschen komisch aussehen und ich mir nicht vorstellen kann, dass das noch irgendwie schön zu fahren ist oder noch Fahrspaß mit sich bringt. Das sind eher so Trailer-Queens. Auch die, die Räder so negativ stellen, dass du nur noch auf der inneren Reifenkante fährst. Das sieht witzig aus, ist aber bestimmt nicht alltagstauglich. Und das sollte schon noch sein. Murat fährt mit seinem Mini täglich zur Arbeit und zum Einkaufen.
AUTO BILD: Du erwähnst immer wieder, wie wichtig Respekt ist. Welche Rolle wird "Respekt" bei dir als Jurymitglied der Tuning Trophy Germany spielen?
Klaus Borrmann: Ganz wichtig! Ey Alter, tolle Idee, haste geil umgesetzt. Und wenn das Ding noch gut umme Ecke fährt, dann sag ich: alles richtig gemacht, Respekt vor deiner Arbeit.
AUTO BILD: Gibt es etwas beim Tuning, das an die Geschmacksgrenze stößt?
Klaus Borrmann: Wenn es passt, geht alles. Was ein wenig frevelig ist: wenn sie anfangen, die Kotflügelverbreiterung ranzuklatschen, aber noch keine Knete für die Felge haben – da würde ich lieber warten, bis ich alles zusammenhabe, damit ich das stimmige Gesamtkonzept gleich hinstellen kann. So halbfertige Geschichten gehen nicht. Das muss schon fertig sein.
AUTO BILD: Was wirst Du in der Jury anders machen als Sidney?
Klaus Borrmann: Keine Ahnung (lacht laut)! Ich kenn den Sidney ja noch nicht. Ich denke aber, dass wir recht ähnlich sind, was die Ehrlichkeit angeht. Wenn Sidney was nicht passt, sagt er auch, was da Kacke ist. Wie das aber genau aussehen wird, werden wir dann feststellen, wenn wir uns kennenlernen, ich für meinen Teil bin schon gespannt wie nen oller Flitzebogen (grinst).
AUTO BILD: Wie hart wirst Du die Autos der Bewerber auf der Rennstrecke rannehmen?
Klaus Borrmann: Ich will da nichts kaputtmachen. Nicht, dass ich jetzt irgendwie aus der Bahn fliege, das meine ich nicht. Aber wenn der Besitzer sagt, dreh mal den Vogel nicht höher als 5, dann halte ich mich auch daran. Darüber muss man sprechen. Die haben alle so viel Liebe und Zeit da reingesteckt, dann möchte ich auch nichts kaputtmachen. Wenn einer aber sagt, du kannst die Reifen radieren wie du möchtest, dann mache ich das. Ansonsten werde ich testen, ob das Auto eine vernünftige Alltagstauglichkeit hat, vom Handling her. Das ist wichtig, dass er benutzbar bleibt. Dass ich mit dem Ding auch noch zum Aldi hinkomme und mir 'ne Tüte Milch kaufen kann.
AUTO BILD: Du erwähnst immer wieder, wie wichtig Respekt ist. Welche Rolle wird "Respekt" bei dir als Jurymitglied der Tuning Trophy Germany spielen?
Klaus Borrmann: Ganz wichtig! Ey Alter, tolle Idee, haste geil umgesetzt. Und wenn das Ding noch gut umme Ecke fährt, dann sag ich: alles richtig gemacht, Respekt vor deiner Arbeit.
AUTO BILD: Gibt es etwas beim Tuning, das an die Geschmacksgrenze stößt?
Klaus Borrmann: Wenn es passt, geht alles. Was ein wenig frevelig ist: wenn sie anfangen, die Kotflügelverbreiterung ranzuklatschen, aber noch keine Knete für die Felge haben – da würde ich lieber warten, bis ich alles zusammenhabe, damit ich das stimmige Gesamtkonzept gleich hinstellen kann. So halbfertige Geschichten gehen nicht. Das muss schon fertig sein.
AUTO BILD: Was wirst Du in der Jury anders machen als Sidney?
Klaus Borrmann: Keine Ahnung (lacht laut)! Ich kenn den Sidney ja noch nicht. Ich denke aber, dass wir recht ähnlich sind, was die Ehrlichkeit angeht. Wenn Sidney was nicht passt, sagt er auch, was da Kacke ist. Wie das aber genau aussehen wird, werden wir dann feststellen, wenn wir uns kennenlernen, ich für meinen Teil bin schon gespannt wie nen oller Flitzebogen (grinst).
AUTO BILD: Wie hart wirst Du die Autos der Bewerber auf der Rennstrecke rannehmen?
Klaus Borrmann: Ich will da nichts kaputtmachen. Nicht, dass ich jetzt irgendwie aus der Bahn fliege, das meine ich nicht. Aber wenn der Besitzer sagt, dreh mal den Vogel nicht höher als 5, dann halte ich mich auch daran. Darüber muss man sprechen. Die haben alle so viel Liebe und Zeit da reingesteckt, dann möchte ich auch nichts kaputtmachen. Wenn einer aber sagt, du kannst die Reifen radieren wie du möchtest, dann mache ich das. Ansonsten werde ich testen, ob das Auto eine vernünftige Alltagstauglichkeit hat, vom Handling her. Das ist wichtig, dass er benutzbar bleibt. Dass ich mit dem Ding auch noch zum Aldi hinkomme und mir 'ne Tüte Milch kaufen kann.
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