Tuning Trophy Germany (2021): Sidney Hoffmann, Toyota MR2
Heftig getunter Toyota MR2 mit 98.000-Euro-Wertgutachten

—
Bis zu 654 PS, Lamborghini-Lack und mehr! Bei der Tuning Trophy Germany tritt ein Toyota MR2 an, der an Wildheit nur schwer zu überbieten ist.
Bild: Discovery Communications Deutschland GmbH & Co. KG
In seiner neuen Show "Tuning Trophy Germany" sucht Sidney Hoffmann gemeinsam mit anderen Juroren das beste Tuning-Auto Deutschlands. An der Sendung, die ab dem 27. September auf DMAX läuft, nehmen getunte Autos verschiedenster Styles teil, vom Show&Shine-Mobil bis zum Drag-Racer ist alles dabei. Eine Verbindung aus Show und Race ist der 1992er Toyota MR2 von Christian Müller. Der Inhaber von RHD Speedmaster besitzt das Auto seit nunmehr rund 25 Jahren und hat den Mittelmotor-Sportler nach allen Regeln der JDM-Tuningkunst umgebaut. Ein Wertgutachten in der Höhe eines Porsche 911-Neupreises belegt, wieviel Geld und Mühe der Umbau gekostet hat.
Fronthauben-Flügel für Anpressdruck auf der Vorderachse

Aufgrund seiner Breite würde der Carbon-Heckspoiler von APR heute keinen Segen mehr vom TÜV bekommen.
Bild: Discovery Communications Deutschland GmbH & Co. KG
Der finanzielle Aufwand wird bereits auf den ersten Blick sichtbar. Der silberne Lack stammt von Lamborghini und wurde mit schwarzem Dach und Fronthaube verfeinert. Ein Bodykit mit Teilen von Border, Quas und Postert sorgt für den extra-sportlichen Auftritt, während breitere Kotflügel das Auto stämmiger dastehen lassen. Brutaler noch als der APR-Carbon-Heckflügel ist der Phoenix Power-Spoiler auf der Fronthaube. Bei der Hecklastigen Gewichtsverteilung des MR2 sorgt das Teil für den nötigen Anpressdruck auf der Vorderachse und ist tatsächlich eingetragen. Denn wie fast alle Teile am Auto stammen auch die Spoiler aus den 90ern und wurden auch dann geprüft, Regularien in Sachen Fußgängerschutz waren noch nicht so strikt wie heute. Wer einen solchen Umbau im Jahr 2021 eintragen lassen wollte, den schickte der TÜV direkt wieder vom Hof.
Extrem seltene Rückleuchten aus Japan
Weitere Umbaumaßnahmen an Müllers MR2 betreffen die (legale) Unterbodenbeleuchtung, Flügeltüren und die super seltenen weißen TOM's Racing-Rückleuchten. Die sollen laut Müller nur etwa 100 Mal produziert worden sein und einen Neuwert von rund 2000 Euro haben. Im Innenraum wurden neben Sportlenkrad und König-Schalensitzen samt Hosenträgergurten auch ein kompletter Überrollkäfig verbaut. Hinzu kommen Bezüge in Fake-Schlangenleder auf vielen Oberflächen.

Armaturenbrett, Mitteltunnel und Sitze zieren Fake-Schlangenleder. Der Lenkradkranz ist extrem ausgeformt.
Bild: Discovery Communications Deutschland GmbH & Co. KG
Hubraumerhöhung auf 2,2 Liter
Beim Reisbrennen-Tuningtreffen sahnte Müller damit den ersten Platz in der Kategorie "Show&Shine" ab. Nur, um sich danach noch die Krone beim 1/4-Meile-Rennen zu holen. Denn hinter den beiden Insassen steckt ein wahres Kraftpaket von Motor. Statt des originalen Zweiliter-Saugers mit 175 PS verpflanzte Müller den 245 PS starken Zweiliter-Turbo eines japanischen MR2. Mit unzähligen Umbaumaßnahmen stieg die Leistung auf sagenhafte 654 PS bei rund zwei Bar Ladedruck. Mit dafür verantwortlich zeichnet unter anderem ein Stroker-Kit von Jun, das den Hubraum auf 2,2 Liter erhöht. Vom selben Hersteller stammen auch Kurbel- und Nockenwellen, Pleuel, Ansaugbrücke und mehr. Für die Auflistung der gesamten Motor-Spec-List bräuchte es an dieser Stelle einen zweiten Artikel.

Eine Armada an Kühlern: Durch seine Einbaulage hat der Motor im MR2 Probleme mit der Thermik.
Bild: Discovery Communications Deutschland GmbH & Co. KG
Um die Thermik in den Griff zu bekommen, hielten ein wassergekühlter Ladeluftkühler, Ölkühler, Wärmetauscher, zwei Elektrolüfter und eine Wassereinspritzung Einzug. Zwei Do-Luck-Lufthutzen drücken Fahrtwind in den Motorraum. Per zweitem Steuergerät kann die Leistung für den Alltagsbetrieb auf 400 PS gedrosselt werden. Um die Leistung im Zaum zu halten, sind eine Movit-Bremse, ein KW-Gewindefahrwerk Variante 3 sowie Domstreben von Japspeed und Cusco verbaut.
In einem Jahr ist das H-Kennzeichen möglich
Hergeben würde Christian Müller sein Schätzchen nie. Bei all der investierten Mühe auch kein Wunder. Zudem liegt der Zeitwert des getunten MR2 mit 98.000 Euro nur 10.000 Euro unter einem nagelneuen Porsche 911. Nett: Weil die Umbaumaßnahmen allesamt zeitgenössisch sind, könnte der MR2 ab 2022 ein H-Kennzeichen bekommen. Bevor er 30 wird, muss er aber noch bei der Tuning Trophy Germany zeigen, was in ihm steckt. Ab dem 27. September tritt Müllers MR2 auf DMAX gegen Opel Corsa B und VW Golf GTI Edition 30 an.
Service-Links