Tuning Trophy Germany (2021): Sidney Hoffmann, VW Golf 5 GTI Edition 30
VW Golf 5 GTI als Sleeper mit mehr als 600 PS starkem Fünfzylinder

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In diesem harmlos aussehenden GTI Edition 30 steckt ein Fünfzylinder aus dem US-Golf. Getunt auf über 600 PS, soll er bei der Tuning Trophy Germany punkten!
Bild: Discovery Communications Deutschland GmbH & Co. KG
Fünf Zylinder im VW Golf? Was es bei uns nur in der vierten Generation gab, wurde in den USA auch für den Nachfolger angeboten. Allerdings nur als relativ harmloser Sauger mit 170 PS. Im US-Jetta leistet der Motor sogar nur 150 PS. Ein solches Aggregat verpflanzte Stefan Endres in seinen Golf 5 GTI Edition 30, um ihm Beine zu machen. Das mag zunächst seltsam anmuten, schließlich leistet der Edition 30 ab Werk 230 PS. Doch dank dickem Turbo drückt der Fünfzylinder jetzt stramme 603 PS. Darüber hinaus hat Endres dem Golf einen Allradantrieb spendiert. So gerüstet, will er Sidney Hoffmann und seine Co-Juroren bei der Tuning Trophy Germany überzeugen.
Allradsystem aus dem VW Tiguan
Für den Power-Zuwachs wurde der Fünfzylinder auf Turbo-Technik mit großem Garrett-Lader umgebaut. Die Ansaugung konstruierte Endres selbst, die Teile stammen aus dem 3D-Drucker. Hinzu kamen neue Pleuel und Kolben, eine Kurbelwelle vom Audi TT RS und ein eigens programmiertes Motec-Steuergerät samt Zusatzdisplay im Innenraum. Damit der Motor hält, wurden 25 (!) Sensoren verbaut, welche ihre Signale an die Motorsteuerung weitergeben.

Dank eigens programmiertem Steuergerät lässt sich die Motorleistung des Fünfzylinders jetzt nahezu beliebig anpassen.
Bild: Discovery Communications Deutschland GmbH & Co. KG
Rund 12.000 Euro und drei Tage Prüfstand-Abstimmung später lässt sich die Leistung jetzt frei einstellen und auf bis zu 603 PS sowie 742 Nm Drehmoment hochschrauben. Jetzt schafft der Golf 301 km/h Höchstgeschwindigkeit. Geschaltet wird via MQ500-Handschaltgetriebe aus Audi TT RS und VW Tiguan. Vom Tiguan stammt auch der Allradantrieb samt Lamellenkupplung. An der Vorderachse sitzt ein elektronisch geregeltes Sperrdifferenzial.
Bremsenteile von 911 GT3 und Golf R32
Um der Kraft gebührend entgegenzuwirken, wurde an der Vorderachse eine Bremse mit Porsche-Teilen installiert. Die Sättel stammen vom Cayenne Turbo, die Reibscheiben vom 966er 911 GT3. An der Hinterachse sitzt eine Bremsanlage vom Golf R32. Die Serien-Felgen hätten nicht über die massiven Anker gepasst. Also drehen sich jetzt 9x18 Zoll große Motec-Protrack-One-Alufelgen mit 235er Nankang-Semislicks in den Radhäusern. Fahrwerkseitig ist ein Bilstein B16-Gewinde verbaut.

Um die Allradtechnik unterzubringen, musste die Reserveradmulde umgebaut werden.
Bild: Discovery Communications Deutschland GmbH & Co. KG
Optisch so unauffällig wie möglich
Um die Felgen unterzubringen, mussten die vorderen Kotflügel gezogen werden. Außerdem wurde die Reserveradmulde umgebaut, damit der Allradantrieb Platz fand. Das sind aber praktisch die einzigen Karosserie-Änderungen am Golf. Nur die Motorhaube wird noch von Schnellverschlüssen gehalten. Letztere sind notwendig, Endres aber ein Dorn im Auge. Denn im Prinzip will er den Golf optisch so unauffällig wie möglich halten. Zwecks Irreführung unbedarfter Verkehrsteilnehmer klebt am Heck sogar ein "Bluemotion"-Signet.

Lackierte Schürzen und dunkle Rückleuchten verraten Kennern den Edition 30. Hier lauert aber noch deutlich mehr Power.
Bild: Discovery Communications Deutschland GmbH & Co. KG
Lediglich das "Rabbit 2,5"-Logo am Kühler stammt vom US-Golf und verrät die Herkunft des Motors. Im Innenraum ist mit Käfig, Recaro-Schalensitzen und Hosenträgergurten dann wieder Rennsport-Feeling angesagt. Wie sich der Fünfzylinder-Golf gegen Opel Corsa B und Toyota MR2 schlägt, ist ab dem 27. September auf DMAX zu sehen.
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