Vergleich Ford Fiesta/Opel Corsa/VW Polo
Wer hat hier Grund zum Feiern?

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Keine Siesta für Ford Fiesta, die ruhigen Stunden sind vorbei. Am 11. Oktober 2008 startet die nächste Generation des Kleinwagens. Kann er Opel Corsa und VW Polo schlagen?
Groß rauskommen, das wär's. Alles andere bleibt klein: die Länge, die Breite, die Höhe. Und dazu ein bisschen Diät kann auch nicht schaden. Nach diesem Erfolgsrezept will Ford den neuen Fiesta gegen seine deutschen Konkurrenten VW Polo und Opel Corsa in Stellung bringen. Nie waren seine Chancen besser. Denn erstens: Kleinwagen gewinnen in der Krise. Die Kurzen boomen und lösen spritvernichtende Geländewagen als modische In-Produkte ab. Zweitens: Der Fiesta trifft die Konkurrenz an ihren schwachen Stellen. Der Polo ist angegraut, Opels Corsa kostet deutlich mehr. 18.070 Euro – viel Geld für den Fünftürer mit 1,3-Liter-Diesel. Ford ruft für den gleich starken 90-PS-Fiesta nur 15.250 Euro auf. Ein Kampfpreis: Denn auch der Polo ist deutlich teurer. Beste Voraussetzungen für eine glanzvolle Fiesta-Karriere, einen clever geplanten Welterfolg. Ein ehrgeiziges Ziel, das Ford lässig angehen lässt. Das fängt schon bei der Farbe an: Spa. Farblich ein Mix aus Eierlikörgelb und dem Grün unreifer Zitronen. Beim Design übernahm Ford 90 Prozent der IAA-Studie Verve – heraus kam ein mutiger, kantiger, ja, was: Kleinwagen?
Heute rollen auch Kleinwagenfahrer täglich tiefenentspannt ins Büro

Mit 4,2 Litern im Schnitt soll sich der Fiesta zufriedengeben

Der Fiesta gehört eben schon zu einer neuen Generation von Kleinwagen, zur Generation PET-Flasche statt Cola-Dose. Als Einziger schafft er in den vorderen Türen für 1,5-Liter-Verpackungen Platz. Dass diese beim ersten Picknick-Stopp nicht übersprudeln, dafür sorgt das fein abgestimmte Fahrwerk. Zwar federt es Ford-typisch straff, unterlässt aber ungehobeltes Poltern. Auch Polo und Corsa nehmen Unebenheiten lässig, lassen sich aber etwas ruppiger schalten. Übrigens: Sechs Gänge bietet hier nur Opel, nicht etwa Ford. Im Fond ähneln sich die drei Konkurrenten. Am meisten überrascht das Platzangebot des Fiesta. Durch das coupéhaft abfallende Heck vermutet man hinten erstmal bedrückende Enge. Stattdessen verwöhnt der Ford mit Kopffreiheit auf Polo- und Corsa-Niveau, die Beinfreiheit liegt sogar ein wenig darüber. Ebenso die Größe des Kofferraums. Mit 295 Litern fasst er eine Tasche mehr als der Polo (270 Liter), einen Kulturbeutel packt er zum Corsa (285 Liter) drauf. Da stimmt doch alles, um groß rauszukommen.
Fazit von AUTO BILD-Redakteurin Margret Hucko

2. VW Polo: Im Kern immer noch gut, im Detail aber alt geworden. Was für den Polo spricht: Er fährt absolut auf der Höhe der Zeit. Mit Ausnahme des dröhnigen TDI. Im Innenraum überwiegt Tristesse. Hartes Plastik, keine versenkbaren Kopfstützen. Das wird in der nächsten Generation mit Sicherheit anders.
3. Opel Corsa: Empfehlenswerter Kleinwagen, vom 1.3 CDTI mal abgesehen. Der hubraumschwache Diesel verdirbt einem den Spaß am Autofahren. Lobenswert ist seine umfangreiche Serienausstattung, ebenso wie seine Trickserei im Kofferraum. Dank doppelten Bodens ermöglicht der Corsa als Einziger eine ebene Ladefläche.
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