Vergleich Renault Clio, Peugeot 206, Citroën C3
Tour de France

—
Bei unserer großen Tour der kleinen Franzosen trifft der Herausforderer Citroën C3 auf die mehrfachen Champions Peugeot 206 und Renault Clio.
Renaissance des 2CV
Das kann ja wohl kein Zufall sein: Als am 1. Juli 1903 die allererste Tour de France startete, war die Fahrt als Werbung für „L’Auto“ gedacht – eine Sportzeitung, deren Titel man ausgerechnet mit „das Auto“ übersetzen könnte. 99 Jahre später ist die Tour das größte Radrennen der Welt, und wir nehmen den Namen der Zeitung mal wörtlich. Das Feld bilden bei uns Peugeot und Renault Clio, beide mit 75 PS. Dazu der freche Neuling Citroën C3 mit 73 PS.
Hat er eine Chance? Etwa so wie 1996 der bis dahin unbekannte Jan Ullrich, der dann das Feld aufrollte? Der C3 startet schon mal bärenstark. Er sieht aus wie das deutsche Radsport-Genie nach seiner alljährlichen Winterpause: rund, glatt und etwas füllig. Aber anders als Jan Ullrich steht dem Franzosen das bestens. Da seufzen nicht nur Madame und Mademoiselle verzückt – Monsieur entdeckt, wenn er denn will, auch noch die unvergessene Ente, den 2 CV, wieder.
Mit solchen romantischen Erinnerungen geben sich 206 und Clio nicht weiter ab. Der schon seit 1998 gebaute Peugeot steht immer noch pfiffig auf seinen Rädern, mit angespannten Muskeln und austrainiert wie der Super-Ami Lance Armstrong. Dagegen fällt der gleichaltrige, pummelige Clio etwas ab. Das Renault-Design, immer schon anders als bei den anderen, gefällt nicht jedem. Aber gut, Marco „Elefantino“ Pantani sieht mit seinen riesigen Segelohren auch nicht aus wie ein Dressman. Trotzdem ist er der beste Bergfahrer.
Hat er eine Chance? Etwa so wie 1996 der bis dahin unbekannte Jan Ullrich, der dann das Feld aufrollte? Der C3 startet schon mal bärenstark. Er sieht aus wie das deutsche Radsport-Genie nach seiner alljährlichen Winterpause: rund, glatt und etwas füllig. Aber anders als Jan Ullrich steht dem Franzosen das bestens. Da seufzen nicht nur Madame und Mademoiselle verzückt – Monsieur entdeckt, wenn er denn will, auch noch die unvergessene Ente, den 2 CV, wieder.
Mit solchen romantischen Erinnerungen geben sich 206 und Clio nicht weiter ab. Der schon seit 1998 gebaute Peugeot steht immer noch pfiffig auf seinen Rädern, mit angespannten Muskeln und austrainiert wie der Super-Ami Lance Armstrong. Dagegen fällt der gleichaltrige, pummelige Clio etwas ab. Das Renault-Design, immer schon anders als bei den anderen, gefällt nicht jedem. Aber gut, Marco „Elefantino“ Pantani sieht mit seinen riesigen Segelohren auch nicht aus wie ein Dressman. Trotzdem ist er der beste Bergfahrer.
Im C3 ist Platz wie in einem Kombi
Doch auf der ersten Etappe muss der Clio die beiden anderen erst mal ziehen lassen. Schon der 206 ist spürbar geräumiger, im Fond sind hier auch zwei kräftige Masseure anständig untergebracht. Aber im C3 könnten sie Teamchef spielen: Der Citroën hat im Vergleich mit Renault und Peugeot etwa so viel Platz wie der Großkombi vom Telekom-Chef Walter Goodefroot. Kein Wunder, der C3 ist ein paar Zentimeter breiter und vor allem zehn Zentimeter höher als die beiden anderen.
Also sitzt es sich unter der runden Kuppel aufrecht und entspannt. Die großen Sitze sind so weich und bequem, wie wir es von Franzosen früher stets gewöhnt waren. Nur auf den knapp 4000 Kilometern der echten Tour würde die nachgiebige Polsterung wohl Durchhalteprobleme bereiten. Der Rücken wird auf langen Strecken einfach nicht genügend gestützt.
Und endlich, endlich zeigt Citroën wieder Mut. Der C3 wirkt innen so fröhlich und unkonventionell wie manche der wild gemusterten Biker-Trikots. Das Lenkrad erinnert an die Einspeichenkonstruktionen aus DS und CX, und aus dem Instrumententräger grinst unverfroren ein Digitaltacho im Lupen-Stil. Schade nur, dass die Extravaganz auch vor mancher Nachlässigkeit nicht Halt macht: Da knistert es im Armaturenträger, und einige Kunststoffteile purzelten wohl direkt aus dem Guss ins Auto. Ohne jede Nachbearbeitung.
In Clio und 206 passiert sowas nicht mehr. Der Peugeot macht hier in diesem Trio den Sportler, rank und schlank wie einst der große Miguel Indurain. Mit straffen Sitzen und Rundinstrumenten wie vom Motorrad. Und vor allem der Renault strebt mit seinem Auftritt deutlich in die nächsthöhere Klasse. Ansehnliches Cockpit, angenehme Stoffe, bequeme Sitze – alles erinnert schon an den größeren Mégane.
Also sitzt es sich unter der runden Kuppel aufrecht und entspannt. Die großen Sitze sind so weich und bequem, wie wir es von Franzosen früher stets gewöhnt waren. Nur auf den knapp 4000 Kilometern der echten Tour würde die nachgiebige Polsterung wohl Durchhalteprobleme bereiten. Der Rücken wird auf langen Strecken einfach nicht genügend gestützt.
Und endlich, endlich zeigt Citroën wieder Mut. Der C3 wirkt innen so fröhlich und unkonventionell wie manche der wild gemusterten Biker-Trikots. Das Lenkrad erinnert an die Einspeichenkonstruktionen aus DS und CX, und aus dem Instrumententräger grinst unverfroren ein Digitaltacho im Lupen-Stil. Schade nur, dass die Extravaganz auch vor mancher Nachlässigkeit nicht Halt macht: Da knistert es im Armaturenträger, und einige Kunststoffteile purzelten wohl direkt aus dem Guss ins Auto. Ohne jede Nachbearbeitung.
In Clio und 206 passiert sowas nicht mehr. Der Peugeot macht hier in diesem Trio den Sportler, rank und schlank wie einst der große Miguel Indurain. Mit straffen Sitzen und Rundinstrumenten wie vom Motorrad. Und vor allem der Renault strebt mit seinem Auftritt deutlich in die nächsthöhere Klasse. Ansehnliches Cockpit, angenehme Stoffe, bequeme Sitze – alles erinnert schon an den größeren Mégane.
Motoren und Technische Daten
Kleinere Brötchen backt der Clio beim Motor. Er tritt mit 1,2 Liter Hubraum an, die beiden anderen mit 1,4 Liter. Doch das macht gar nichts, im Gegenteil: Der kleine 75-PS-Motor geht putzmunter ans Werk. Er dreht spritzig aus und tritt zwar nicht an wie Turbo-Sprinter Erik Zabel, aber immerhin zieht er hier den anderen davon. Und bleibt dabei sogar am leisesten.
Der Peugeot, ebenfalls mit 75 PS, klingt von Anfang an kerniger und lauter. Damit erweckt er zwar den Eindruck, schneller zu fahren. Ist es aber überhaupt nicht – wie ein Blick auf die Messwerte zeigt. Und die ausgeleierte Schaltung sollten sich mal die Spezialisten von Shimano vornehmen.
Im Citroën fühle ich mich, als ob der C3 permanent den gefürchteten Anstieg zum Tourmalet (2114 Meter), dem legendären Dach der Tour, bewältigen muss. Der 1,4-Liter – übrigens der gleiche wie im Peugeot – kommt mit seinen 73 PS einfach nicht in die Gänge. Er reagiert zögerlich aufs Gas. Dafür läuft er aber ruhig, ausgeglichen und erstaunlich leise.
Der Peugeot, ebenfalls mit 75 PS, klingt von Anfang an kerniger und lauter. Damit erweckt er zwar den Eindruck, schneller zu fahren. Ist es aber überhaupt nicht – wie ein Blick auf die Messwerte zeigt. Und die ausgeleierte Schaltung sollten sich mal die Spezialisten von Shimano vornehmen.
Im Citroën fühle ich mich, als ob der C3 permanent den gefürchteten Anstieg zum Tourmalet (2114 Meter), dem legendären Dach der Tour, bewältigen muss. Der 1,4-Liter – übrigens der gleiche wie im Peugeot – kommt mit seinen 73 PS einfach nicht in die Gänge. Er reagiert zögerlich aufs Gas. Dafür läuft er aber ruhig, ausgeglichen und erstaunlich leise.
Peugeot 206: agil, aber heikel
Diesem komfortbetonten Motor hat Citroën ein eher ruppig abgestimmtes Fahrwerk zugeteilt. Der C3 nimmt vor allem Querfugen stoßig, das Fahrwerk poltert dabei heftig. Besser, aber immer noch ungewohnt grob geht es über längere Bodenwellen.
Der Clio kann das besser, federt einfach ausgewogener. Auch wenn er zu weich gedämpft ist und gern aufschaukelt. Auf seine Art harmonisch fährt der 206: Er lässt nie Zweifel an seiner für einen Franzosen ungewohnt straffen Abstimmung aufkommen. Dazu kommt das sehr gute Handling – in diesem Trio ist der Peugeot der Agilste. Mit seiner präzisen Lenkung lässt er sich wunderbar durch verwinkelte Gassen dirigieren, frisst die Straßen wie einst „Kannibale“ Eddie Merckx.
Die Kehrseite der Medaille: Sein Verhalten in Extremsituationen, also zum Beispiel beim Ausweichen bei hoher Geschwindigkeit, ist immer noch heikel. Das gilt leider auch für den Clio. Für beide ist kein ESP lieferbar, und so reagieren sie teils heftig auf Lastwechsel (Gas wegnehmen) in Kurven und brechen mit dem Heck aus. Der 206 lässt sich mittlerweile zwar etwas besser einfangen als zu Beginn, dennoch ist dieses Betragen nicht als Stand der Fahrwerktechnik zu akzeptieren.
Den führt bei dieser Gelegenheit der C3 vor: Trotz seines höheren Aufbaus absolviert er die Sicherheits-Übungen fast stoisch, bleibt stabil und sicher. Und das ohne ESP, das erst ab Sommer lieferbar sein wird. Einziges Handicap: Die leichtgängige Lenkung vermittelt zu wenig Gefühl.
Der Clio kann das besser, federt einfach ausgewogener. Auch wenn er zu weich gedämpft ist und gern aufschaukelt. Auf seine Art harmonisch fährt der 206: Er lässt nie Zweifel an seiner für einen Franzosen ungewohnt straffen Abstimmung aufkommen. Dazu kommt das sehr gute Handling – in diesem Trio ist der Peugeot der Agilste. Mit seiner präzisen Lenkung lässt er sich wunderbar durch verwinkelte Gassen dirigieren, frisst die Straßen wie einst „Kannibale“ Eddie Merckx.
Die Kehrseite der Medaille: Sein Verhalten in Extremsituationen, also zum Beispiel beim Ausweichen bei hoher Geschwindigkeit, ist immer noch heikel. Das gilt leider auch für den Clio. Für beide ist kein ESP lieferbar, und so reagieren sie teils heftig auf Lastwechsel (Gas wegnehmen) in Kurven und brechen mit dem Heck aus. Der 206 lässt sich mittlerweile zwar etwas besser einfangen als zu Beginn, dennoch ist dieses Betragen nicht als Stand der Fahrwerktechnik zu akzeptieren.
Den führt bei dieser Gelegenheit der C3 vor: Trotz seines höheren Aufbaus absolviert er die Sicherheits-Übungen fast stoisch, bleibt stabil und sicher. Und das ohne ESP, das erst ab Sommer lieferbar sein wird. Einziges Handicap: Die leichtgängige Lenkung vermittelt zu wenig Gefühl.
Kosten und Preise
Selbstbewusst wie von Anfang an bleibt Citroën auch beim Preis. In der hier getesteten Exclusive-Version kommt der C3 1.4 auf stolze 14.970 Euro. Der 206 Prémium 75 mit 14.220 und vor allem der Clio Dynamique 1.2 16V mit 13.800 Euro bleiben deutlich darunter. Aber wirklich bescheiden waren auch die Tour-Größen nie. Sonst wären sie ja nie ins Rampenlicht gerückt.
Fazit und Zeugnis
Der C3 gewinnt unsere Tour de France nicht unerwartet. Er ist brandneu und bestimmt kein Wasserträger, sondern ein charmantes Auto mit eigenwilligem Design, viel Platz und einem sicheren Fahrverhalten. Aber nicht ohne Schwächen. Vor allem das polterige Fahrwerk und laute Klappergeräusche aus dem Innenraum trüben den guten Eindruck. Das Duell der beiden Altmeister entscheidet der Renault Clio für sich. Preiswert, ausgereift, mit munterem Motor. Der Peugeot 206 dahinter ist etwas geräumiger als der Clio und gefällt vor allem wegen seines knackigen Handlings.
Punktewertung
Der C3 überzeugt in Notsituationen auch ohne ESP, die anderen erreichen das maximale Tempo nur mit hohem fahrerischem Aufwand. Der komfortable Renault und der handliche Peugeot brechen zu früh und zu stark mit dem Heck aus. Ungeachtet des guten Innenraumangebots und des größten Kofferraumes darf der Citroën am wenigsten zuladen. Für einen Kleinwagen reichen 405 Kilo allerdings noch aus. Erfreulich niedrig ist bei allen drei Wagen das Leergewicht.
Service-Links