Vergleich Tiguan/X-Trail/Freelander/RAV4
Vier Diesel-SUV mit Automatik

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Mehr und mehr hält die Automatik auch bei kompakten Diesel-SUV Einzug. Für Schaltfaule stehen zum Beispiel VW Tiguan, Land Rover Freelander, Nissan X-Trail und Toyota RAV4 bereit. AUTO BILD ALLRAD hat sie verglichen.
Kompakte Diesel-SUV mit Automatikgetriebe – das ist eine noch sehr junge Fahrzeugkategorie, denn weltweit ist die Nachfrage nach dieser Kombination nicht gerade rege. Amerikaner und Asiaten fahren zwar sehr gern und auch überwiegend mit Automatikgetriebe, bevorzugen aber die unkomplizierteren und preisgünstigeren Benziner. Für kleine Diesel interessieren sich eigentlich nur wir Mitteleuropäer. Allerdings fahren die Franzosen, die Italiener und die Spanier ihre Diesel lieber mit Schaltgetriebe. Die Kombination Diesel-SUV plus Automatik ist vor allem ein deutsches Thema. Das ist auch der Grund, warum bislang so wenige Hersteller diese Kombination anboten. Pionier war Suzuki, wo man schon 1996 den Vitara 2.0D long mit Automatikgetriebe anbot. Den heutigen Grand Vitara bekommt man allerdings nicht in dieser Kombination. Toyota hat sich dagegen besonders viel Zeit gelassen: 1994 erschien der erste RAV4, aber die Japaner trödelten satte 15 Jahre bis heute, um ihren erfolgreichen Allradler auch als Automatik-Diesel anzubieten.
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Der Land Rover weiß mit Komfort und guter Abstimmung zu gefallen

Beim Dieselverbrauch schlägt der Land Rover zwar nicht über die Stränge, dennoch summieren sich höchstes Fahrzeuggewicht (1916 Kilogramm) und die breite Stirnfläche zum höchsten Testverbrauch von 8,8 Liter/100 km. Auch die Automatik ist daran nicht unschuldig, denn gerade in hügeligen Gegenden nutzt sie das hohe Drehmoment des Motors nicht so gut, wie es ein geschickter Fahrer eines Schaltwagens täte. Der Automat verbleibt dann zuweilen grundlos in kleinen Gängen und treibt damit Drehzahl und Verbrauch nach oben. Noch mehr Verbrauchspotenzial verschenkt allerdings der Nissan. Der japanische Hersteller verwenden einen Dieselmotor von Konzernmutter Renault aus Frankreich und traditionell die Automatikgetriebe von Jatco (Japanese Transmission Company), einer Nissan-Tochter. Die Zusammenarbeit von Motor und Getriebe klappt beim Nissan nicht mehr als zufriedenstellend. Die Schaltpausen sind etwas länger als beim Land Rover. Zudem leistet sich die Automatik im Nissan einige Schrullen wie zuweilen sinnloses Zurückschalten oder die grundsätzlich erst über 100 km/h einrückende sechste Gangstufe. Das kostet naturgemäß zusätzlichen Treibstoff. Und so verbraucht der Automatik-Nissan im Test 8,2 Liter/100 km, was bemerkenswerterweise fast seinem Normverbrauch von 8,1 Liter/100 km entspricht.
Die schwachen Bremsen des Nissan X-Trail sind sein Hauptnachteil

Weitere Details zu den vier kompakten Diesel-SUV mit Automatik finden Sie in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel mit allen technischen Daten und Tabellen gibt es als Download im Heftarchiv .
Fazit
Der VW gewinnt – wegen gekonnter Motor-Getriebe-Abstimmung und niedriger Kosten. Der komfortable Land Rover hält mit mehr Geländetauglichkeit dagegen, schreckt aber mit teurem Unterhalt. Der ebenfalls komfortable Nissan verspielt seine Chancen durch müde Bremsen und dürftige Anhängelast. Bleibt der günstige, kompakte Toyota, dessen neue Diesel-Automatik-Version durch lieblose Abstimmung enttäuscht.
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