Volvo zeigt verschiebbares Lenkrad: Patent, autonom, Polestar
Volvo-Patent skizziert Lenkrad, das auf Wunsch zum Beifahrer wandert
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Links- oder Rechtslenker? Das spielt bei Volvo in Zukunft keine Rolle mehr: Die Schweden haben sich ein verschiebbares Lenkrad patentieren lassen.
Bild: Volvo / US Patent and Trademark Office
Das Lenkrad flexibel zwischen Fahrer und Beifahrer wechseln? Was sich im ersten Moment absurd anhört, hat sich Volvo kürzlich patentieren lassen. Das neue System könnte vielseitig eingesetzt werden, vom teilautonomen Alltagsauto bis zum Sportwagen ist der Einbau eines solchen Lenkrads denkbar. AUTO BILD zeigt, was sich die Schweden im Detail haben schützen lassen – und ordnet das Feature ein.
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.
So funktioniert das Verschieben des Lenkrads
Auch der Schaltknauf könnte zusammen mit dem Lenkrad verschoben werden.
Bild: Volvo / US Patent and Trademark Office
Volvos neues Patent beschreibt ein Lenkrad, das mithilfe eines Schienensystems horizontal entlang des Armaturenbretts verschoben werden kann. Dabei soll eine flexible Positionierung möglich sein – neben der Fahrer- und Beifahrerseite zeigt eine Abbildung in der Patentschrift auch eine Stellung in der Mitte des Armaturenbretts. Auch der Tacho und weitere wichtige Instrumente werden in der Patentschrift flexibel ausgelegt.Volvo beschreibt zum einen ein durchgängiges Display, das sich über das komplette Armaturenbrett zieht, sowie ein kleines Display, das direkt am Lenkrad befestigt ist. Ob sich das Rad mithilfe eines E-Motors oder mechanisch verschieben lässt, geht aus der Schrift noch nicht hervor.Neben dem Lenkrad beschäftigt sich Volvo auch mit einem Schienensystem für den Schalthebel und die Sitze. Auch sie sollen sich, ähnlich wie das Volant, seitlich verschieben lassen. Damit auf der Fahrer- und Beifahrerseite keine Pedale verbaut werden müssen, werden im Volvo-Patent druckempfindliche Bereiche in den Fußmatten als Pedal-Ersatz skizziert.
Lenkrad wird noch auf sich warten lassen
Das Display, das mit dem Lenkrad bewegt wird, erinnert an den Screen im VW ID.3.
Bild: Volvo / US Patent and Trademark Office
Dass Volvo seine Idee schon bald in die Tat umsetzt, ist allerdings unwahrscheinlich. Automobilhersteller reichen ständig neue Patente ein, um ihre Ideen vor der Konkurrenz zu schützen. Volvos verschiebbares Lenkrad macht aber einen praktikablen Eindruck. Mit ihm wäre es möglich, den Innenraum automatisierter Fahrzeuge ohne komplizierte Mechanik flexibler und effizienter zu nutzen. Fährt das Auto gerade von selbst, bewegt sich das Lenkrad zwischen die beiden vorderen Sitze und bietet dem Fahrer ein besseres Raumgefühl. Außerdem könnte sich Volvo Produktionskosten sparen: Ob das Auto für einen Markt mit Links- oder Rechtsverkehr gebaut wird, ist mit dem Schienensystem völlig egal. Das System bietet sich auch in Kombination mit einer durchgehenden Sitzbank an – dann könnte das Fahrzeug in Rennwagen-Manier sogar von der Mitte aus gesteuert werden. Somit würde sich diese Technik nicht nur für Volvo, sondern auch für Polestar eignen. Es bleibt also spannend, ob aus der Volvo-Idee tatsächlich ein funktionierendes System hervorgeht.