VW Caddy PanAmericana: Test, Motor, Preis
Abenteuer Kastenwagen: VW Caddy PanAmericana im Test

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Im Namen trägt er die berüchtigte Route Alaska-Feuerland. Und so spielt der VW Caddy PanAmericana ein wenig SUV. Wie abenteuerlich wird es mit 2.0 TDI und Allrad wirklich?
VW kleidet den eigentlich sehr bodenständigen und nutzwertorientierten Kastenwagen Caddy einfach mal im frischen Outdoorlook ein. Zusätzlich spendieren sie den im Konzern gut bekannten Allradantrieb 4Motion und den ebenso sparsamen wie kräftig zupackenden Zweiliter-Diesel mit 122 PS – fertig ist der Caddy 2.0 TDI 4Motion PanAmericana.
Vorn, hinten, seitlich und auch innen weisen zahlreiche Schriftzüge auf die Abenteuerlust des cleveren Kastens hin. Genarbte Stoßfänger mit angedeutetem Unterfahrschutz an beiden Enden (zusätzlicher Kunststoffschutz für Motor und Getriebe kostet 256 Euro extra), schwarze Kunststoffplanken an Seitenschwellern und Radläufen, eine silberfarbene Dachreling sowie 17-Zoll-Leichtmetallräder komplettieren den durchaus attraktiven Auftritt.
Der Auftritt des Caddy ist durchaus attraktiv
Innen gibt sich der PanAmericana an den neuen Sitzbezügen namens Pinestripe und Elementen der höheren Style-Ausstattung zu erkennen, verwöhnt mit Leder an Lenkrad und Schaltsack sowie Alu-Optik für Pedale und Fußablage. Alles hübsch anzusehen, aber auch ganz schön kostspielig. Unser Testwagen kam mit dem 122 PS starken Zweiliter-TDI und Allrad.

Robuste Optik: Mit Kunstoffbeplankung und angedeutetem Unterfahrschutz macht der PanAmericana auf Abenteurer.
Inklusive Allrad wird es richtig teuer
Die Ausstattung PanAmericana gibt es zwar nur mit kurzem Radstand und den 4Motion nur mit Sechsgang-Handschaltung, der Grundpreis für den Caddy mit dem legendären Beinamen beträgt aber dennoch stolze 39.597 Euro – immerhin 5230 Euro mehr als der einfachste Caddy mit diesem Antrieb. Und nur noch 2663 Euro weniger, als VW für den Tiguan 2.0 TDI 4Motion mit 150 PS aufruft (42.260 Euro).
Fahrzeugdaten
Modell
VW Caddy 2.0 TDI PanAmericana
Motor Bauart/Zylinder
Einbaulage
Ventile/Nockenwellen
Nockenwellenantrieb
Hubraum
kW (PS) bei 1/min
Nm bei 1/min
Vmax
Getriebe
Antrieb
Bremsen vorn/hinten
Testwagenbereifung
Reifentyp
Radgröße
Abgas CO2
Verbrauch*
Tankinhalt
Kraftstoffsorte
SCR-Kat/AdBlue-Tankinhalt
Vorbeifahrgeräusch
Anhängelast gebr./ungebr.
Stützlast
Kofferraumvolumen
Länge/Breite/Höhe
Radstand
Grundpreis***
Testwagenpreis*** (wird gewertet)
So weit zur Theorie, jetzt muss der PanAmericana zeigen, was er tatsächlich auf dem Kasten hat. Und da lässt sich gegenüber den "normalen" Caddy-Kollegen nicht wirklich ein Mehrwert erkennen. Die technische Basis bleibt natürlich unverändert (MQB evo), entsprechend arbeitet auch der Allradantrieb 4Motion wie gehabt mit Lamellenkupplung und stufenloser Kraftverteilung zwischen den Achsen.
Das Offroad-Talent hält sich in Grenzen
Die nicht gerade üppigen 122 PS zerren also erst mal an den Vorderrädern, erst bei drohendem Traktionsverlust werden die Hinterräder um Mithilfe gebeten. Das funktioniert schnell und unauffällig, hält das Geländetalent aber in engen Grenzen. Auch die unverändert mageren 14,5 Zentimeter Bodenfreiheit verleiten nicht gerade dazu, den Heimweg querfeldein abzukürzen.

Fahrleistungen: In elf Sekunden ist der Caddy auf Tempo 100, schafft maximal 185 km/h. Im Test verbrauchte er 6,8 l/100 km.
Der Verbrauch bleibt im Rahmen
Immerhin erlaubt der 2.0 TDI auf Asphalt aber, munter mitzuschwimmen. In gut elf Sekunden erreicht der Kastenwagen Tempo 100, maximal sind 185 km/h drin – der Testverbrauch bleibt mit 6,8 Litern dennoch im Rahmen. Und 320 Nm Drehmoment machen Überholvorgänge zu einer sicheren Sache, ohne dass der Caddy zum Eiltransporter mutiert.
Messwerte
Modell
VW Caddy 2.0 TDI PanAmericana
Beschleunigung
0–50 km/h
0–100 km/h
0–130 km/h
0–160 km/h
Elastizität
60–100 km/h
80–120 km/h
Leergewicht/Zuladung
Gewichtsverteilung v./h.
Wendekreis links/rechts
Sitzhöhe
Bremsweg
aus 100 km/h kalt
aus 100 km/h warm
Innengeräusch
bei 50 km/h
bei 100 km/h
bei 130 km/h
Verbrauch
Sparverbrauch
Testverbrauch
Durchschnitt der 155-km-Testrunde (Abweichung zur WLTP-Angabe)
Sportverbrauch
CO2 (Testverbrauch)
Reichweite (Testverbrauch)
Transportaufgaben sind kein Problem
Macht nichts, die Betonung liegt bei diesem VW ohnehin auf Transport. Hinten kommt weiterhin eine robuste Starrachse zum Einsatz, allerdings mit Schrauben- statt Blattfedern. So verträgt der Caddy eine Zuladung von 550 Kilogramm, federt aber mitunter nicht sehr elegant über fiese Frostaufbrüche. Gerade in der zweiten Reihe nicht immer schön, der Nachwuchs quengelt hier nicht nur wegen der vermeintlich langen Reisedauer. Doch die Fondsitze lassen sich ausbauen, dann passen bis zu 2556 Liter Gepäck ins Auto.
Fazit
Der ganze PanAmericana-Schmuck macht den Caddy attraktiver, aber nicht wirklich abenteuerlustiger. Allerdings treibt die ansehnliche Ausstattung den Preis mächtig in die Höhe. Unser Tipp: Allradantrieb gibt es auch für die Basis. AUTO BILD-Testnote: 3+
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