VW e-Golf gegen Golf 1.5 TSI DSG: Test
Ist Strom das neue Super?

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Zwei VW Golf und eine Frage: Benziner oder Stromer kaufen? Preislich kommen sich die beiden sehr nahe – und der sparsame e-Golf macht sogar Spaß!
Das mit dem Klima haben eigentlich alle kapiert außer dem alten Mann mit der Banane auf dem Kopf. Wenn wir so weiterballern und die Schadstoffe zweistelliger Verbräuche hinten rausrotzen, können wir irgendwann im Hessischen Bergland 'ne Strandbar aufmachen. Was tun? Die Klimaschützer über Twitter wild bepöbeln und Pick-ups "great again" machen? Nix da! AUTO BILD summt mit dem e-Golf los und fragt sich: Ist Strom das neue Super? Gegner des Öko-VW ist ein Normalo-Golf 1.5 TSI, der mit einem Testverbrauch von 6,8 Liter Super nicht mal der größte Eisschollen-Schmelzer ist.
Mit mehr Reichweite wird der e-Golf langsam interessant

Mehr drin: VW hat die Batterie des e-Golf ordentlich vergrößert – jetzt sind 240 Kilometer möglich.
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Alte Autofahrgewohnheiten sollte man besser ablegen

Vorsicht vor Vollgas: Hohes Tempo quittiert der e-Golf mit hohem Elektronendurst – und kleiner Reichweite.
Deshalb haben wir an dieser Stelle drei Hinweise für die Benutzung des e-Golf. Erstens: Fahren Sie ihn nicht wie einen Verbrenner. Also lieber Stadtverkehr als Schnellstraße, so sind 240 Kilometer drin; Hamburg–Berlin eher nicht und Hamburg–Nordsee nur, wenn es 'ne Ladesäule gibt, sonst müssen Sie Urlaub einreichen. Zweitens: Der e-Golf taugt nur als Erstwagen, wenn Ihre Verwandten in der Nähe wohnen und Sie in den Urlaub fliegen. Denn nur in den ersten zwei Jahren spendiert Ihnen VW ein Urlaubsauto für maximal 30 Tage und 4000 Kilometer per anno.
Am eigenen Starkstromanschluss führt kein Weg vorbei

Unbedingt empfehlenswert: Der e-Golf sollte über eine Wallbox geladen werden – mit 220 V dauert es ewig.
Schauen Sie mal in die Betriebskostentabelle für die beiden Gölfe, für die wir eine vierjährige Haltezeit und 60.000 Kilometer angenommen haben. 40 Cent kostet der Kilometer im e-Golf, der Benziner ist drei Cent teurer. Und warum geben wir dem TSI trotzdem einen Stern mehr? Alltagstauglicher. Und weil ein E-Auto altert wie ein Smartphone – also im Zeitraffer. Wenn der e-Golf in vier Jahren 500 Kilometer am Stück schafft, geht's andersrum aus. Dann kapiert es vielleicht auch der alte Mann mit der Banane auf dem Kopf.
Fazit
Bravo, VW! Der neue e-Golf gefällt uns – aber nur in der Stadt! Wer täglich 60 Kilometer zur Arbeit und wieder nach Hause fährt und einen Carport für eine Wallbox hat, sollte mal nachrechnen. Wer flexibel bleiben und spontan verreisen will, fährt besser Benziner.
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