Der Golf Country war einer der größten Flops in der VW-Geschichte, trotzdem hat er seine Fans. Das wohl erste SUV aus Deutschland konnte zwar mit geländetauglicher Optik punkten, aber wegen fehlender Differentialsperren und mangelndem Untersetzungsgetriebe nicht wirklich in die Wildnis. Da reichten auch der serienmäßige Syncro-Allradantrieb und die 98 PS aus dem Golf Cabrio nicht aus. Trotz allem wurde er Kult! Grund genug für AUTO BILD, den Golf Country in die Gegenwart zu überführen und ihn zeichnen zu lassen.

Alte Optik für den neuen Golf Country

So könnte der Golf Country heute aussehen
Das Original kommt durch die Grundform des Golf 2 deutlich bulliger daher. Die Räder scheinen winzig.
Trotz größerer Abmessungen würde ein neuer Golf Country nicht so bullig rüberkommen wie das Original. Die kantige Form des Golf 2 gab dem Ur-Country ein sehr aufrechtes Erscheinungsbild, moderne cw-Wert-optimierte Fahrzeuge können da nicht mithalten. Trotzdem würde auch eine Neuauflage des Golf Country die obligatorische Offroad-Ausstattung aus Unterfahrschutz und Bullenfänger an der Front erhalten. Wie beim aktuellen Golf GTE trägt der Stoßfänger auf unserer Illustration einen leuchtenden Rahmen. Natürlich würde ein neuer Golf Country deutlich höhergelegt vom Band rollen, außerdem stechen an der Seite sofort die Fünfstern-Felgen im Originaldesign heraus. Sie tragen bei unserer Zeichnung All-Terrain-Reifen und wirken für heutige Verhältnisse zugegebenermaßen ziemlich klein. Damit im Gelände nichts in den Schweller drückt, ist dieser beim Golf 7 Country mit Aluminium verkleidet. Auf dem Dach könnte ein neuer Offroad-Golf mit einem serienmäßigen Dachgepäckträger und zwei LED-Paneelen für genug Ausleuchtung der Straße kommen. Am Heck wird auch ein Golf 7 Country mit klappbarem Reserverad ausgestattet sein.

Mit Vierzylinder und aus Wolfsburg

So könnte der Golf Country heute aussehen
Auch wenn es so aussieht, als ob er sich im Gelände wohlfühlt: Der Golf Country war immer ein Blender.
Der Golf 2 Country lief nie als SUV vom Band sondern wurde bei Steyr-Puch (heute Magna Steyr) in Graz umgebaut. Dazu lieferte VW vormontierte Golf CL syncro mit 1,8-Liter-Vierzylinder nach Österreich, wo sie umgebaut wurden. In Graz wurde ein Rohrrahmen unter die Karosserie geschraubt, was den Golf um 120 Millimeter höher legte. Hier erhielt der Golf auch den Bullenfänger und das charakteristische Reserverad am Heck. Sollte VW eine Neuauflage planen, wäre der neue Country mit Sicherheit ein Wolfsburger Produkt, schließlich fehlten VW damals schlichtweg die Kapazitäten. Unter der Haube dürfte in einem neuen Gelände-Golf der 1,5-Liter-Vierzylinder mit 150 PS arbeiten, alternativ wäre auch der Zweiliter-TDI mit ebenfalls 150 PS denkbar.

Neuauflage bei genug Nachfrage?

Damals wurde der Golf 2 Country aufgrund der hohen Nachfrage von Messebesuchern gebaut. Vielleicht finden sich ja auch heute genug Interessenten für eine Neuauflage. Wenn die dann wie 1989 zum Händler rennen und bestellen wollen, könnte sich der VW-Vorstand vielleicht überzeugen lassen.