Revoluzzer? Der Golf? Nie! Aber was VW nun als Facelift vorfährt, wirft die berechtige Frage auf: Ist das nun Stillstand oder Fortschrittchen? Hat sich beim Klassenbesten wirklich so viel getan? Oder ruhen die Wolfsburger, die gerade viele andere Baustellen haben, sich auf ihrem Lorbeer aus? Zugegeben, es ist nicht so einfach, den Golf zu verbessern.

Mit der Modellpflege kommt noch mehr Technik an Bord

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Video: VW Golf vs Audi A3 & Opel Astra

Das Golf 7 Facelift im Vergleich

Dieser ausgereifte, ausgewogene Kompakte ist mit seiner Rundum-Qualität der Konkurrenz davongefahren und hat bei AUTO BILD regelmäßig die Vergleichstests gewonnen. Erst unser Dauertest-Golf, der inzwischen über 200.000 Kilometer gelaufen ist (und weiterfährt), zeigt, dass es mit der Zuverlässigkeit hapert. Elektronikärger und die neue Kupplung fürs Direktschaltgetriebe beschmutzen das Bild vom Bestseller. Und in dieser Lage rüsten die Wolfsburger technisch weiter auf: Der neue 1,5-Liter-Benziner ist noch aufwendiger, hat noch mehr Technik an Bord. Ist das der richtige Weg, um die Kunden glücklich zu machen? Oder fahren die Käufer am Ende besser mit dem Audi A3, der auf den bisherigen Golf-Antrieb setzt, aber die exzellente Qualität besitzt, die VW scheinbar langsam aus seinen Autos herausspart?
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Die Konkurrenz holt mit Riesenschritten auf

Hyundai i30 1.4 T-GDI
Koreanischer Konkurrent: Der Hyundai i30 überzeugt in Tests regelmäßig – und hat eine lange Garantie.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
Während in Wolfsburg der Stillstand droht, holt die Konkurrenz mit Riesenschritten auf. Den neuen Hyundai i30 haben wir schon im jüngsten Vergleich als Golf-Doppelgänger betitelt. Die Koreaner haben schnell dazugelernt und versprechen mit fünf Jahren Garantie eine Zuverlässigkeit, die in Wolfsburg vermisst wird. Und das bei Preisen, die Kunden schon länger ein Dorn im Auge sind. Warum nicht gleich günstiger einsteigen? Der Astra, alter Konkurrent des VW, empfiehlt sich als sattes deutsches Paket zum Schnäppchenkurs. Keiner ist günstiger, sein sportiver Charme kostet gute 7000 Euro weniger als der hochgerüstete Golf, der als Highline vorfährt. Welcher Weg führt zum Glück?
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Die Antwort auf diese Frage finden Sie in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel mit allen technischen Daten und Tabellen gibt es als Download im Online-Heftarchiv.

Fazit

von

Joachim Staat
Der "Highline" kann nicht verbergen, dass der Golf nur ein Fortschrittchen macht: Der neue Motor ist nicht bestellbar, das Navi ein iPhone auf Rädern: schön, aber unpraktisch. Der Golf lebt von der Substanz, und die Konkurrenz führt ihm vor, was fehlt: die Bis-ins-Detail-Qualität des Audi, die vertrauenerweckenden fünf Jahre Garantie bei Hyundai oder der Preis des Astra. Schauen wir auf die Punkte: So dicht saßen sie dem Golf noch nie im Nacken!

Von

Berend Sanders
Joachim Staat