VW spendiert dem ID.3 ein Facelift. Seit 2019 ist das kompakte Elektroauto auf dem Markt – und musste von Anfang an viel Kritik einstecken. Das erste E-Auto auf der damals nagelneuen MEB-Plattform war auch der erste VW mit der ID-eigenen Designsprache, die mit dem klaren, geradlinigen VW-Design stellenweise brach. 
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Das gefiel nicht jedem. Schwerwiegender waren allerdings fortwährende Softwareprobleme und eine Materialauswahl im Innenraum, die nicht den gewohnten VW-Standards entsprach.

Der ID.3-Einstiegspreis sinkt auf unter 40.000 Euro (Update!)

In den vergangenen Monaten hat VW den Einstiegspreis des ID.3 kräftig angehoben. Der Basispreis für die 58-kWh-Variante kletterte auf rund 44.000 Euro. Wohlgemerkt mit einem fertig geschnürten Ausstattungspaket. Mit dem Facelift wird sinkt der Einstiegspreis aber wieder auf unter 40.000 Euro – zumindest knapp.
Denn mit 39.995 Euro in der Basis liegt der ID.3 gerade einmal fünf Euro unterhalb der 40.000er-Schallgrenze – dafür gibt's eine erweiterte Serienausstattung mit 12 Zoll-Monitor, USB-C-Anschlüssen und einem Lenkrad aus tierfreiem Material. Der Vorverkauf startet voraussichtlich ab Ende März 2023, die ersten Auslieferungen sollen im vierten Quartal 2023 starten.

ID.3 Facelift mit neuer, glatterer Front

Die Optik des ID.3 ändert sich mit dem Facelift natürlich nicht vollständig, dennoch haben die Designer – gerade an der Front – einige Änderungen vorgenommen. Zunächst fällt die neue Fronthaube auf, die ab der Modellüberarbeitung jetzt ohne schwarzen "Tränensack" unterhalb der Windschutzscheibe auskommt. 
VW ID.3 Facelift
Glatterer Look: Die Front des ID.3 ist nach dem Facelift weniger zerklüftet.
Bild: Volkswagen AG
Das funktionslose Deko-Element entfällt zugunsten der vollständig in Wagenfarbe gehaltenen, geglätteten Haube. Zusammen mit der neu gestalteten Schürze samt Luftdurchlässen (cW-Wert sinkt von 0,27 auf 0,263) kommt der modernisierte ID.3 deutlich geradliniger und VW-artiger daher.

Rückleuchten leuchten jetzt durchgängig

Auch wenn auf dem Fotofahrzeug bekannte Räder montiert sind, gibt es bei den Felgen einen Neuzugang. Das 19-Zoll-Rad "Wellington" gibt mit dem Facelift seinen Einstand. Im Profil bleibt der ID.3 ansonsten größtenteils unangetastet, nur die im VW-Jargon "Flitzer" genannte Typenbezeichnung auf dem vorderen Kotflügel entfällt, und die Zierleiste zwischen Dach und Seitenscheiben ist nun immer silber. Am Heck zeigt sich die Überarbeitung in neuen Rückleuchten, die jetzt bis in die Ausläufer in der Heckklappe leuchten.
VW ID.3 Facelift
Durchgängiges Leuchten: Auch der Teil der Rückleuchte, der in der Kofferraumklappe sitzt, leuchtet nun.
Bild: Volkswagen AG

Mehr VW-Feeling im Innenraum

Harte Kritik erntete VW für den Innenraum des ID.3. Mit der Modellpflege hat VW nachgebessert – die Türinnenverkleidungen sind jetzt in den Griffbereichen mit aufgeschäumtem Kunststoff versehen, die Armauflagen in den Türen wirken stärker aufgepolstert, Armaturenbrett und Lenkrad ist mit Kunstleder bezogen. Kurz: Es herrscht wieder etwas mehr VW-Gefühl beim Berühren der Flächen. 
VW ID.3 Facelift
Die Materialauswahl hat VW mit dem Facelift im Rahmen des Machbaren verbessert. Die Grundstruktur bleibt die Gleiche.
Bild: Volkswagen AG
An den neuen Lenkradbezug muss man sich in Sachen Textur und Griffgefühl dagegen zunächst gewöhnen. Allzu künstlich fühlte sich die Umstellung auf einen veganen Innenraum aber nicht an.

Erweiterte Serienausstattung für den ID.3

Dazu erweitert VW die Serienausstattung des ID.3. Die Mittelkonsole "High" hat nun zwei USB-C-Anschlüsse vorne und hinten, der neue Basissitz ist der bisher als Option verkaufte Design-Sitz mit Stoffbezug, der Innenspiegel blendet serienmäßig automatisch ab, die Pedalerie im Play-und-Pause-Design ist immer an Bord.

Touchslider bleiben (vorerst) unbeleuchtet

Eine Aufwertung gibt es auch beim Infotainment. In Zukunft wird der 12-Zoll-Bildschirm Serie sein. Prinzipiell nicht neu, da es den großen Touchscreen auch vorher schon gab. Hält VW an der Touchslider-Bedienung für Lautstärke und Klimaanlage fest? Ja. Verbunden mit der Ankündigung, dass diese ab Mitte 2024 beleuchtet sein werden – die Umstellung dürfte also zunächst in anderen ID-Fahrzeugen erfolgen und dann später in die Kompaktklasse einziehen.
VW ID.3 Facelift
Die Touchslider bleiben – ab Mitte 2024 sind sie dann endlich beleuchtet. Auf Vordermann gebracht sein soll auch die Bedienstruktur des Infotainments.
Bild: Volkswagen AG

Komfort-Funktionen können in Zukunft gebucht werden

Derzeit werden ID.3 mit dem Softwarestand 3.2 ausgeliefert. Ob es zum Facelift bereits eine neue Evolution der Software geben wird, verriet VW noch nicht. Das Fotofahrzeug war aber bereits mit der ID.Software 3.5 ausgerüstet. Mit dem Facelift des ID.3 sollen dann zum ersten Mal "Functions on demand" ausgerollt werden – also im Fahrzeug zubuchbare Optionen, die über Over-the-air-Updates ins Fahrzeug integriert werden. Dazu zählen zunächst:
• ACC Abstandsregeltempomat
Navi
• Zwei-Zonen-Klimaanlage
• eine auf 30 Farben erweiterte Ambientebeleuchtung
Die zubuchbaren Funktionen können gestaffelt geordert werden. Laut VW soll es Lifetime-, Jahres- sowie Monats-Lizenzen geben. Die Functions on demand sind nicht exklusiv für den ID.3, sondern werden auch in anderen ID-Fahrzeugen von VW angeboten.
Der e-Routenplaner, Plug&Charge-Laden ohne Ladekarte, der Park Assistent Plus und der Travel Assist mit Schwarmintelligenz sollen im ID.3 Reisen, Fahren und Laden erleichtern.

Eine kleinere Batterie ist zumindest in Planung

Keine Veränderungen gibt es beim Antrieb zu vermelden. Die beiden Batteriegrößen (58 kWh und 77 kWh) bleiben bestehen, den Antrieb bildet weiterhin ein E-Motor (150 kW/204 PS) an der Hinterachse. Die WLTP-Reichweite gibt VW mit bis zu 546 Kilometer an. Auch bei der maximalen Ladegeschwindigkeit gibt es keine Neuerungen: Mit 170 kW ist der theoretische Höchstwert gleich geblieben. 
In Zukunft dürfte sich das Antriebsspektrum beim ID.3 noch erweitern. Zum einen nach oben mit einem GTX-Modell, das mit rund 300 PS so eine Art "GTI" des ID.3 werden dürfte, zum anderen hat VW im Zuge des Facelifts auch eine kleinere Batterieoption ins Gespräch gebracht. Konkrete Informationen zu dieser Planung konnte VW dazu aber noch nicht geben.
Peter Fischer
Das ID.3 Facelift ist als Versuch zu werten, die Patzer der Vergangenheit auszubügeln. Der ID.3 Innenraum ist wertiger als vorher, die Ausstattung umfangreicher, der Look mehr VW – man könnte sich fragen, warum nicht gleich so? Und was die Software angeht, muss sich der geliftete ID.3 noch beweisen.