Mit dem Kauf der Borgward-Markenrechte bekommt der Volkswagen-Konzern drei weitere Töchter. Doch nicht die schöne Isabella soll auferstehen, sondern Goliath und Lloyd.
Nun ist die Katze aus dem Sack: Volkswagen hat sich die Rechte an den Marken Borgward, Goliath und Lloyd gesichert. VW-Entwicklungschef Ulrich Hackenberg gab kürzlich bekannt, dass ein 5000-Euro-Auto nicht unter dem Markennamen Volkswagen verkauft werden könne. Am 1. April 2012 bestätigte der Autobauer nun seine Pläne mit einer offiziellen Pressemitteilung. VW richtet seinen Fokus vor allem auf die Wiederbelebung des Markennamens Lloyd, unter dem der Bremer Autokonzern in den Fünfzigerjahren Billigautos wie den LP 300 herstellte. Der bot zwar nur 10 PS, aber immerhin ein Dach über dem Kopf. Die Neuauflage soll gegen Billigmarken wie Dacia und Tata antreten und das Konzern-Portfolio nach unten abrunden.
Isabella-Schriftzug am Golf-Heckdeckel? Laut VW ist das durchaus denkbar.
"Bentley EXP 9 F, Bugatti Veyron und Phaeton sind Autos, auf die wir sehr stolz sind. Ein echter Volkswagen fehlt uns allerdings im Portfolio. Das soll sich mit dem Lloyd ändern", gibt Volkswagen-Chef Martin Winterkorn zu Protokoll. Unklar ist, ob VW auch den Markennamen Borgward auf die Straße bringen will. "Wir könnten uns vorstellen, dass der klangvolle Name Isabella in Zukunft besser ausgestattete Golf und Passat zieren könnte. Mehr möchte ich aber noch nicht verraten", sagte Ulrich Hackenberg. Das VW-Imperium wächst mit dem Kauf der Markenrechte von Borgward-Enkel Christian um drei Marken: Borgward, Goliath und Lloyd.
Die Tuner werden immer schneller: Schon gibt's das erste Konzept eines gepimpten Caddy Goli.
Erste Konzepte, Strategien sowie künftige Standorte sollen Mitte 2013 bekannt gegeben werden – exakt 50 Jahre nach dem Tod Carl Friedrich Wilhelm Borgwards. Als erstes Modell soll ein abgespeckter Einstiegs-Up mit lederbespannter Holzkarosserie als Lloyd LP 1000 zu den VAG-Händlern rollen. Angepeilter Preis für den Basis-Lloyd: volksnahe 5500 Euro. Eigenständige Modelle folgen später. Alle Gemüsehändler, die hoffen, dass der Einstiegs-Bulli in Zukunft als Dreirad anrollt, dürfen frohlocken – denn auch der Caddy Goli ist fest eingeplant. Das künftige Dreirad von VWNutzfahrzeuge befindet sich aktuell in der Erprobung, autobild.de durfte bereits einen Blick darauf werfen (Foto ganz oben). Außerdem gibt es schon das erste Tuning-Konzept vom neuen Goli. Tiefer, breiter, schneller – damit das Gemüse auf den Markt kommt, bevor es Schimmel ansetzt.