Als Gebrauchter wird der klassische Geschäftswagen jetzt auch für Privatleute interessant. Aber was taugt er? Der VW Passat B8 im Gebrauchtwagen-Test.
In den Achtzigerjahren war die Sache klar: Familien fuhren VW Passat Variant. Der war als CL mit 75 PS ausreichend motorisiert und noch bezahlbar. Über die Jahre hat der Passat bei Größe und Preis kräftig zugelegt. Kein Wunder, dass mittlerweile Firmen die mit Abstand größte Käufergruppe stellen. Diese Fahrzeuge, fast immer mit TDI unter der Haube, reißen auf deutschen Autobahnen Kilometer im Zeitraffer. Aber als Gebrauchter wird der Passat wieder für Privatleute interessant, insbesondere die seit 2014 vom Band laufende sechste Generation. Dazu muss man wissen: Konzernintern werden große Facelifts als neue Modelle angesehen, weswegen die Baureihe B8 und nicht B6 heißt.
Nach fünf Erdumrundungen steht der Passat noch gut da
Der 150-PS-TDI läuft leise und kräftig. Sein Manko bleibt die leichte Anfahrschwäche im unteren Drehzahlbereich.
Unser Fotowagen vom Autohus in Bockel hat in zwei Jahren 205.000 Kilometer gesammelt. Nicht immer im Schneckentempo, wie die steinschlaggeschundene Frontpartie stumm berichtet. Der Diesel mit dem Kürzel EA288, der Nachfolger des Schummeldiesels EA189, läuft gut und hält. Zudem erfüllen alle B8 die Euro-6-Norm. Einen SCR-Kat haben dagegen nicht alle Varianten. Im Innenraum stört der etwas einfache Armaturenträger, der genau wie die Achsen zu Poltergeräuschen neigt. Auch das laute Abrollverhalten ist ein häufiges Markenübel. Dafür überzeugen Sitze und Detailqualität. Selbst die Schalter sind nach fünf Erdumrundungen noch nicht abgegriffen. Da VW auch den Korrosionsschutz traditionell gut im Griff hat, bleibt das Hardware-Risiko für Gebrauchtkäufer gering.
Problematischer ist die Software. Gerade bei frühen Modellen kam es oft zu Elektronikspinnereien wie dem Ausfall von Navis, Kameras sowie zahlreichen Assistenten. Das geringste Risiko stellen daher einfache Basismodelle dar. Weil sie auch am wenigsten kosten, sind sie der Tipp für Familien. Vor 30 Jahren fuhr der Passat ja auch ohne Helferlein ganz gut.
Was beim AUTO BILD-Testwagen aufgefallen ist und auf welche Mängel Passat-Käufer außerdem achten sollten, erfahren Sie in der Bildergalerie. Der komplette Artikel steht für Sie in unserem Heftarchiv als PDF-Download bereit.
*Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).
Malte Büttner
Fazit
Seit fast drei Jahren ist der Passat B8 nun auf dem Markt. Mechanisch leistet er sich kaum Schwächen. Ärgerlich sind die zahlreichen Elektronikmacken. Zwar bietet der Konzern hier Kulanz, Gebrauchtkäufern bleibt aber zu wünschen, dass die Verbesserungen auch von Dauer sind.
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