Es wird heißer. VW führt uns mit dem Tristar Concept an den kommenden T6 heran. In der Studie verstecken sich viele Hinweise auf die sechste Generation des Bullis. Wir haben bei der Sitzprobe genau hingeschaut und viele seriennahe Details entdeckt.

Der Tristar Concept zeigt den Look des kommenden T6

VW Tristar Concept
So wird er aussehen, wahrscheinlich: Der Tristar Concept zeigt das Gesicht des neuen VW Bus T6.
Die Front des Tristar Concepts wölbt sich stärker nach vorne als beim T5. Die Falze sind markanter und vermitteln zusammen mit dem breiteren Grill und dem größeren Lufteinlass darunter einen kantigeren Eindruck. Zugleich verbreitern der Kühler, die neu gezeichneten LED-Scheinwerfer mit integriertem Tagfahrlicht sowie die eckigen Nebelleuchten den Tristar optisch – exakt so dürfte es unter der noch getarnten Nase des T6-Erlkönigs aussehen. Und selbst VW will auf diesen Umstand angesprochen nicht ausschließen, dass die beim Tristar gezeigte Front bereits nah an der Serie der sechsten Bulli-Generation ist. Bis auf ein kleines Detail: Die Seilwinde samt Haken wird dem Showcar vorenthalten bleiben. Weiteres Show-Element ist die geräumige Ablage unter der Doppelkabine. Bei geöffneter Tür lässt sich das Fach wie eine Schublade herausziehen. Neben Gummistiefeln finden sich Schutzbrille, Bauarbeiterhelm und Maßband in dem Behälter.
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Das Nutzfahrzeug rückt näher an die Welt des Pkw

VW Tristar Concept
Von wegen grober Arbeiter: Im Innenraum gibt sich die Studie ganz gediegen – auch das ist T6-Niveau.
Wie schon beim Original T3-Tristar-Pritschenwagen lassen sich die drei Seitenwände der Ladefläche umklappen, was ein barrierefreies Beladen ermöglicht. Jedoch erfolgt das Absenken nun komfortabel gedämpft und nicht so rumpelig wie vor gut 25 Jahren. Für noch mehr Stauraum sorgt eine wasser- und staubgeschütze zweite Ablagefläche, die sich gefühlt einige Meter aus dem Heck herausziehen lässt. Clevere Stauraum-Ideen, jedoch nur für das Tristar Concept. Die Kaffeemaschine und der 20-Zoll-Tablettisch mögen reine Studien-Zugabe sein, aber im Cockpit des Tristar stecken viele Details, die wir so im T6 wiederfinden dürften. Dazu zählt auch das Armaturenbrett, das nicht länger von einer dominanten Mittelkonsole unterbrochen wird. Somit rückt das Interieur wieder ein Stück weiter in Richtung Pkw-Sparte. Und auch der aufwendige Materialmix der Studie hat wenig mit einem Nutzfahrzeug zu tun. Sicherlich wird es im T6 keine mit Leder bespannten Ablageflächen geben, dennoch sind die Ambitionen von VW eindeutig: Die Wolfsburger wollen – wie Mercedes bei der V-Klasse – im Interieur Farbe bekennen, sich deutlicher abgrenzen vom grauen Transporter-Image.
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So zeigt sich auch das Multifunktionslenkrad in fünf verschiedenen Farbtönen und in unterschiedlichen Materialien. Zu einem modernen Auftritt gehören natürlich auch im Tristar ein USB-Anschluss sowie ein Audio-Eingang. Wie bereits die T5-Alltrack-Studie aus Genf 2104 und erste Erlkönigbilder des Cockpits verrieten, werden auch 8-Zoll-Touchscreens ihren Platz in der Mittelkonsole finden. Auch Sitzposition und –komfort lassen bei der Studie kaum Wünsche offen. Den drehbaren Fahrersitz kennen wir bereits. Ob allerdings die weit verschiebbare Beifahrerbestuhlung in Serie geht, bleibt fraglich. Ist eben doch noch nicht alles offensichtlich, was uns beim T6 erwartet. Es bleibt also heiß, bevor im März 2015 auf dem Genfer Autosalon die Auflösung kommt.
Robin Hornig

Fazit

Auf Basis des aktuellen T5 wird der T6 keine große Revolution. Dennoch macht VW bereits jetzt deutlich, dass man besonders der neuen V-Klasse in puncto Komfort die Stirn bieten will. Der T6 wird sich deutlicher von der Nutzfahrzeugsparte abgrenzen, so viel verrät die Tristar-Studie auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover.