Werkstatt-Test: Renault
Bei Renault gibt es sechs Treffer und zwei Nieten

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AUTO BILD hat zusammen mit der DEKRA einen Renault-Werkstatt-Test durchgeführt. Acht präparierte Autos wurden in ausgewählte Betriebe geschickt.
Bild: DEKRA
Werkstätten testen in Zeiten von Covid-19 – geht das überhaupt? Die Antwort gibt das Ergebnis: Es fällt genauso gut oder schlecht aus wie vor Corona. Wobei man erwähnen muss, dass der Test in zwei Hälften stattfand: Bis zum 18. März 2020, als das Virus noch nicht die absolute Oberhand gewonnen hatte. Und ab dem 16. Juni, nachdem sich der Betrieb in den Werkstätten wieder weitgehend normalisierte. Treffer und Nieten verteilen sich gleichmäßig auf beide Zeiträume, lediglich zu den Preisen bleibt anzumerken, dass drei Rechnungen von der Mehrwertsteuersenkung zum 1. Juli profitieren.
Ohnehin gibt Renault wenig Anlass, über die Rechnungsstellung zu nörgeln. Teuerstes Pflaster war Berlin-Pankow mit einem Stundensatz von 178 Euro. München – sonst in dieser Disziplin stets Spitzenkandidat – war nicht vertreten und Stuttgart mit 141 Euro fast schon preiswert. Da lohnt es sich, die Wartung mit einer Landpartie zu verbinden. Zum Beispiel nach Schwabmünchen: nur 103 Euro.
Kein Betrieb hat die Wartungsliste korrekt ausgefüllt

Papierkrieg: Nirgendwo müssen die Monteure auf der Liste so viel ausfüllen wie bei Renault. Das hält auf und lenkt von der eigentlichen Aufgabe ab.
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Parksituation und Telefonanlage ärgern den Tester

Der Tester hat aufgegeben mitzuzählen, wie oft er über drei Tage verteilt versucht hat, beim Autohaus König anzurufen.
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Zu den großen Mysterien dieses Tests gehört auch der Innenraumluftfilter. Laut Renault-Homepage ist dessen Wechsel jährlich erforderlich. Doch nur zwei Betriebe erneuerten den Pollenschutz, obwohl die letzte Wartung auch bei den anderen ein Jahr zurücklag. In der Summe rutschen Renault elf der 48 präparierten Fehler durch – wovon 8,5 auf das Konto von nur zwei Werkstätten gehen. Macht eine Quote von 77,1 Prozent. Bitter für Renault, denn 2014 waren es noch 90,6 Prozent. Ob das nur an Corona liegt?
Fazit: Zwei Werkstätten scheitern, eine verzichtet auf die Probefahrt – in der Summe liegt Renault ziemlich im Durchschnitt aller Tests der vergangenen Jahre. Natürlich sind 77 Prozent gefundene Fehler zu wenig, weil jeder Kunde 100 Prozent bezahlt. Ein Tipp für den Weg dorthin: Vielleicht hilft es, die Arbeit von der Wartungsliste wieder zurück ans Auto zu verlagern.
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