Zafira – Grand Scenic – Corolla Verso – Touran
Vier kompakte Dreireiher für sieben

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Großes Stühlerücken bei den kleinen Vans: Siebensitzer mit Diesel liegen voll im Trend. Wer baut den besten?
Vier Vans zum fröhlichen Stühlerücken
Erinnern Sie sich noch an die "Reise nach Jerusalem"? Bei diesem Kinderspiel gibt es immer einen Platz weniger als Teilnehmer. Und sobald die Musik verstummt, fliegt der raus, der keinen Sitz mehr abbekommt. Ein Umstand, der bei Erwachsenen durchaus eine zwischenmenschliche Krise auslösen kann. Oder wie erklären Sie Ihrer Frau, dass neben Ihren vier Kegelbrüdern nun wirklich niemand mehr ins Auto passt?
Auch um derartigen Engpässen vorzubeugen, bieten inzwischen immer mehr Hersteller kompakte Vans mit sieben Sitzen. Manche gibt es gar nicht anders, andere lassen sich die zusätzlichen Plätze extra bezahlen. Bei uns treten zum fröhlichen Stühlerücken an: der neue Toyota Corolla Verso, Altmeister Opel Zafira, Designerstück Renault Grand Scénic und Bestseller VW Touran – alle mit ebenso kräftigem wie sparsamem Diesel.
Toyota versteckt sein 2,0-Liter-Common-Rail-Triebwerk, das mit 116 PS für manierliche Fahrleistungen und moderaten Verbrauch sorgt, unter modernem Blech. Dessen schlankes Profil schafft zudem eine angenehm dynamische Note – ohne dass die Designer die Funktion der Form geopfert hätten. In keinem der Vans geht es gemütlicher zu als im Corolla Verso. Das Platzangebot in Reihe eins und zwei übertrifft sogar noch die Lümmellandschaft im Touran. Für maximale Flexibilität lassen sich die Sitze in Reihe zwei einzeln längs verschieben. Außerdem genügt ein Handgriff, schon verschwinden die Polster wie von Geisterhand im Boden, um eine völlig ebene Ladefläche zu zaubern.
Auch um derartigen Engpässen vorzubeugen, bieten inzwischen immer mehr Hersteller kompakte Vans mit sieben Sitzen. Manche gibt es gar nicht anders, andere lassen sich die zusätzlichen Plätze extra bezahlen. Bei uns treten zum fröhlichen Stühlerücken an: der neue Toyota Corolla Verso, Altmeister Opel Zafira, Designerstück Renault Grand Scénic und Bestseller VW Touran – alle mit ebenso kräftigem wie sparsamem Diesel.
Toyota versteckt sein 2,0-Liter-Common-Rail-Triebwerk, das mit 116 PS für manierliche Fahrleistungen und moderaten Verbrauch sorgt, unter modernem Blech. Dessen schlankes Profil schafft zudem eine angenehm dynamische Note – ohne dass die Designer die Funktion der Form geopfert hätten. In keinem der Vans geht es gemütlicher zu als im Corolla Verso. Das Platzangebot in Reihe eins und zwei übertrifft sogar noch die Lümmellandschaft im Touran. Für maximale Flexibilität lassen sich die Sitze in Reihe zwei einzeln längs verschieben. Außerdem genügt ein Handgriff, schon verschwinden die Polster wie von Geisterhand im Boden, um eine völlig ebene Ladefläche zu zaubern.
Japanische Zaubertricks im Corolla
Sitze ausbauen und dabei eine Stufe hinterlassen wie bei Touran und Scénic war gestern, heute sprechen wir Verso. Der japanische Zaubertrick funktioniert übrigens auch in der letzten Reihe (wie bei allen). Die Kehrseite der Medaille: Das maximale Stauvolumen fällt im Corolla eher bescheiden aus; 1563 Liter bedeuten hier den letzten Platz. Ganz hinten stößt der Toyota-Traum dann endgültig an seine Grenzen. In Reihe drei geht es – wie übrigens in allen vier Test-Kandidaten – äußerst eng zu.
So eng, dass der Einstieg zu einer üblen Turnübung für Passagiere wird, die sich auch sonst gerne mal verbiegen lassen. Keine Frage, hier hinten fühlen sich nur Kinder wohl – jedenfalls so lange, bis sie registrieren, dass die verbleibenden 63 Liter Kofferraum für Kuscheltiere keinen Platz lassen.
Dafür glänzt der moderne, hübsch gemachte Innenraum mit vielen Ablagen und Fächern. Auch die festen Polster gefallen – obwohl die Lehnenverstellung per Ratsche etwas Gewöhnung verlangt. Auf Anhieb einverstanden sind wir dagegen mit den fahrdynamischen Qualitäten des Corolla Verso. Auch wenn der Japaner keine Maßstäbe setzt und vor allem etwas geschmeidiger federn könnte, schafft er locker das Gütesiegel: "von reisenden Familien empfohlen".
So eng, dass der Einstieg zu einer üblen Turnübung für Passagiere wird, die sich auch sonst gerne mal verbiegen lassen. Keine Frage, hier hinten fühlen sich nur Kinder wohl – jedenfalls so lange, bis sie registrieren, dass die verbleibenden 63 Liter Kofferraum für Kuscheltiere keinen Platz lassen.
Dafür glänzt der moderne, hübsch gemachte Innenraum mit vielen Ablagen und Fächern. Auch die festen Polster gefallen – obwohl die Lehnenverstellung per Ratsche etwas Gewöhnung verlangt. Auf Anhieb einverstanden sind wir dagegen mit den fahrdynamischen Qualitäten des Corolla Verso. Auch wenn der Japaner keine Maßstäbe setzt und vor allem etwas geschmeidiger federn könnte, schafft er locker das Gütesiegel: "von reisenden Familien empfohlen".
Touran setzt den Komfort-Maßstab
Diesen Standard können wir auch dem Touran bescheinigen, dessen Fahrkomfort bei den kompakten Vans derzeit den Maßstab setzt. Auch Platzangebot und Ladevolumen zeigen sich über jeden Zweifel erhaben. Kein Wunder, der hohe, kastige Aufbau gefällt zwar nicht jedem, schluckt bei Bedarf aber gut 1900 Liter. Oder eben bis zu sieben Personen auf Einzelsitzen, die, abgesehen von den Kindersitzen ganz hinten, längs verschiebbar sind. Feste Polster, viele Fächer und ein aufgeräumtes Cockpit sorgen auch hier für Wohlgefallen.
Doch der mit 100 PS schwächste Motor enttäuscht ein wenig. Angestrengt und kernig knurrend fährt der Pumpe-Düse-TDI seiner Konkurrenz hinterher (weshalb VW zum Modelljahr 2005 fünf PS mehr spendiert). Vom Sitzkonzept her praktisch identisch, bietet der Grand Scénic seinen Gästen trotz größter Außenlänge (4,49 m) und vernünftigen Kofferraums den kuscheligsten Innenraum. Aber: Auf kleinen, weichen Polstern hocken wir schon in Reihe zwei eher unglücklich.
Und: Der seitliche Einzug der Designer-Karosserie rückt das Dach bedrohlich nah an unsere Köpfe, der ultraschmale Mittelsitz verdient diesen Namen kaum. Auch die Funktionalität des Cockpits lässt zu wünschen übrig. Zwar freuen sich Familien über die gewaltige Anzahl an Ablagen, aber überladene Lenkstockhebel und fummelige Schalter trüben das Bild wieder.
Doch der mit 100 PS schwächste Motor enttäuscht ein wenig. Angestrengt und kernig knurrend fährt der Pumpe-Düse-TDI seiner Konkurrenz hinterher (weshalb VW zum Modelljahr 2005 fünf PS mehr spendiert). Vom Sitzkonzept her praktisch identisch, bietet der Grand Scénic seinen Gästen trotz größter Außenlänge (4,49 m) und vernünftigen Kofferraums den kuscheligsten Innenraum. Aber: Auf kleinen, weichen Polstern hocken wir schon in Reihe zwei eher unglücklich.
Und: Der seitliche Einzug der Designer-Karosserie rückt das Dach bedrohlich nah an unsere Köpfe, der ultraschmale Mittelsitz verdient diesen Namen kaum. Auch die Funktionalität des Cockpits lässt zu wünschen übrig. Zwar freuen sich Familien über die gewaltige Anzahl an Ablagen, aber überladene Lenkstockhebel und fummelige Schalter trüben das Bild wieder.
Tolle Laufruhe im Grand Scénic
Versöhnlich stimmt dann der 1,9-Liter-Common-Rail-Diesel. Seine 120 PS kommen mit der Langversion des Scénic bestens zurecht und verwöhnen mit toller Laufruhe sowie kleinem Durst – so kennen und lieben wir die Franko-Diesel. Mit 125 PS noch ein bisschen kräftiger, sichert sich der Zafira (als Einziger noch mit Verteilereinspritzpumpe) locker die Pole-Position – leider auch beim Verbrauch. Sein Alter kann der Opel ohnehin nicht verleugnen. Nur er trägt Griffschalen statt solider Bügelgriffe, nur bei ihm entriegelt die Heckklappe noch mechanisch.
Das sauber eingerichtete Cockpit wirkt ebenfalls schon etwas angestaubt, auf die Konkurrenz fehlt es im Innenraum vor allem an Breite. Doch dafür sitzen Passagiere auf der durchgehenden Bank in Reihe zwei am bequemsten und müssen vor dem Baumarktbesuch keinen Sitz ausbauen – einfach Sitzfläche hochklappen und das ganze Gerät nach vorn schieben. Die Plätze sechs und sieben falten sich kinderleicht darunter.
Einen weiteren Pluspunkt verbucht Opel beim Preis. Mit 22.600 Euro geht der Zafira 2.2 DTI im Basistrimm fast schon als Schnäppchen durch. Nur der Corolla Verso 2.0 D-4D Luna (Basis nur als Fünfsitzer) kostet mit 22.500 Euro noch weniger. Den siebensitzigen Basis-Touran 1.9 TDI gibt es für 22.880 Euro. Der Grand Scénic 1.9 dCi Confort (Basis nicht mit diesem Motor) fordert stolze 23.400 Euro vom Eigner. Da müssen wir Jerusalem als Reiseziel wohl streichen.
Das sauber eingerichtete Cockpit wirkt ebenfalls schon etwas angestaubt, auf die Konkurrenz fehlt es im Innenraum vor allem an Breite. Doch dafür sitzen Passagiere auf der durchgehenden Bank in Reihe zwei am bequemsten und müssen vor dem Baumarktbesuch keinen Sitz ausbauen – einfach Sitzfläche hochklappen und das ganze Gerät nach vorn schieben. Die Plätze sechs und sieben falten sich kinderleicht darunter.
Einen weiteren Pluspunkt verbucht Opel beim Preis. Mit 22.600 Euro geht der Zafira 2.2 DTI im Basistrimm fast schon als Schnäppchen durch. Nur der Corolla Verso 2.0 D-4D Luna (Basis nur als Fünfsitzer) kostet mit 22.500 Euro noch weniger. Den siebensitzigen Basis-Touran 1.9 TDI gibt es für 22.880 Euro. Der Grand Scénic 1.9 dCi Confort (Basis nicht mit diesem Motor) fordert stolze 23.400 Euro vom Eigner. Da müssen wir Jerusalem als Reiseziel wohl streichen.
Fazit und Bewertung
Trotz schwächstem Motor und hohem Preis siegt der Touran. Die Gründe dafür liefern sein exzellentes Fahrwerk und die innere Größe. Wer die nicht unbedingt braucht, wird mit dem Corolla Verso genauso glücklich: Geniales Sitzkonzept, moderne Anmutung und ein angenehmer Diesel sprechen für ihn. Den Grand Scénic kauft man vor allem wegen seiner extravaganten Form und des feinen Diesels, den Zafira wegen des günstigen Preises und seines noch immer einmaligen Sitzsystems.
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