Felgenreiniger: Test (2021)
Ein Felgenreiniger versagt im Test: Finger weg vom Discounter-Produkt
Ergebnisse: Elf Felgenreiniger im Test
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AUTO BILD hat elf Felgenreiniger getestet. Das Ergebnis zeigt: Geiz ist nicht immer geil – das günstigste Produkt versagt auf ganzer Linie. Welche Reiniger gut sind, lesen Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
Aufsprühen, einwirken, abdampfen – fertig. Hersteller von Felgenreinigern versprechen die mühelose Entfernung einer der hartnäckigsten Schmutzarten, die es am Auto gibt. Auch verkrusteten Bremsbelag-Abrieb sollen die Produkte kraftvoll lösen, ohne Materialien wie Aluminium, Lack, Gummi oder Kunststoffe anzugreifen. AUTO BILD hat elf Felgenreiniger getestet. Eingekauft haben wir in Super- und Baumärkten, im Discounter, im Autozubehör-Fachhandel, an der Tankstelle und im Internet. Der Preisunterschied ist enorm: Umgerechnet auf einen Liter kostet das günstigste Produkt 3,99 Euro (Lidl), das teuerste exakt zehn Mal so viel: Aral verlangt 39,99 Euro! Schon mal vorab: Keines der beiden Produkte ist den Kaufpreis wert. Der Billigheimer Lidl nicht, weil er nichts macht, außer Aluminium oxidieren zu lassen. Der teure Aral-Reiniger nicht, weil er für den hohen Preis zu wenig leistet und in der Gesamtwertung vier deutlich günstigere Mittel teils erheblich besser abschneiden.
# | Getestete Produkte | Preis | Testnote | Zum Angebot |
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1.
Testsieger
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15,83 EUR
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sehr gut
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1.
Testsieger
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13,73 EUR
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sehr gut
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3.
Preis-Leistungs-Sieger
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9,76 EUR
|
gut
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4.
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13,56 EUR
|
gut
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5.
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19,99 EUR
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befriedigend
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6.
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12,34 EUR
|
befriedigend
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7.
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9,30 EUR
|
befriedigend
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8.
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8,45 EUR
|
befriedigend
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9.
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11,04 EUR
|
ausreichend
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10.
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17,99 EUR
|
ausreichend
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11.
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2,99 EUR
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mangelhaft
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Zwei Testsieger im Felgenreiniger-Test (2021)
Die zwei Testsieger kommen von Dr. Wack und Sonax. Der P21S High End-Felgenreiniger von Dr. Wack erzielt im Kapitel Reinigungsleistung 110 von 110 möglichen Punkten, Sonax folgt mit 105 Punkten. Beide Produkte säubern die Test-Felge von verkrustetem Schmutz so effektiv wie kein anderer Reiniger. Dafür bleibt bei Dr. Wack im Gegensatz zu Sonax nach 20 Stunden Einwirkzeit eine schwach sichtbare Verfärbung auf eloxiertem Alu zurück. Zudem hat das Mittel keinen kindersicheren Verschluss: Punkte-Gleichstand. Beide zählen zu den besten Felgenreinigern, die man kaufen kann.

Rabenschwarz: Der Lidl-Reiniger zeigt so gut wie keine Reinigungsleistung.
Wer es günstig und gut möchte, nimmt den Alu-Teufel Spezial-Felgenreiniger von Tuga. Der Preis-Leistungs-Sieger erzielt nach Dr. Wack, Sonax und Koch Chemie die viertbeste Reinigungsleistung, ein Liter kostet 9,76 Euro. Aber Achtung: Nicht zu lang einwirken lassen. Im Gegensatz zu Dr. Wack und Sonax ließ der Tuga-Reiniger im Materialverträglichkeitstest Wasserbasis-Lack aufquellen. Erfreulich: Im Vergleich zum letzten Felgenreiniger-Test (AUTO BILD KLASSIK 6/2019) hat sich die Reinigungsleistung einiger Produkte verbessert. Ließen vor zwei Jahren noch fünf von zehn Produkten tiefschwarz verschmutzte Testbleche zurück, so ist es aktuell nur noch eins: das von Lidl.
Die besten Reiniger im Test
Dr. Wack P21S High End-Felgenreiniger: Dr. Wack bietet mit hauchdünnem Vorsprung vor Sonax die beste Reinigungsleistung, hinterlässt auf dem Testblech nicht die geringste Spur von Bremsabrieb – das gibt volle Punktzahl. Auch in Sachen Materialverträglichkeit schneidet Dr. Wack gut ab. Einzige Ausnahme: eine schwache Trübung auf einem Aluminium-Testblech nach mehreren Stunden Einwirkzeit. Auch in Sachen Anwendung überzeugt der Dr. Wack-Reiniger. Abzüge gibt es nur aufgrund der fehlenden Kindersicherung. Der Preis für eine Flasche liegt bei rund 16 Euro, enthalten sind 0,75 Liter. Insgesamt erhält der P21S High End-Felgenreiniger die Note "sehr gut".
Sonax Xtreme Felgenreiniger Plus Max Effect: Mit der gleichen Punktzahl landet der Felgenreiniger von Sonax neben Dr. Wack an der Spitze. In Sachen Reinigungsleistung ist er minimal schlechter, das holt der Reiniger aber in Sachen Materialverträglichkeit und bei der Anwendung wieder auf. Insgesamt ist auch der Xtreme Felgenreiniger Plus Max Effect von Sonax ein Spitzen-Produkt, dass sich zu Recht die Note "sehr gut" sichert. Und dabei ist er sogar etwas günstiger als das Dr. Wack-Produkt: etwas mehr als 13 Euro kostet die 0,75-Liter-Sprühflasche.
Fazit zum Felgenreiniger-Test
Beim letzten AUTO BILD-Felgenreinigertest 2019 blieben mehr Testbleche tiefschwarz. Einige Reiniger sind besser geworden – erfreulich. Aber spitze sind nur zwei: Dr. Wack und Sonax. Keiner putzt so sauber und gleichzeitig materialschonend wie diese beiden. Beim Preis-Leistungs-Sieger Tuga gilt: Er reinigt zwar gut, aber nicht antrocknen lassen – der Lack auf der Felge könnte leiden. Und das günstige Lidl-Produkt? Die Reinigungskraft überzeugt nicht, und das Produkt greift das Alu an.
Weitere Themen: Autowaschbürsten im Vergleich
So hat AUTO BILD getestet:

Den Bremsbelagabrieb erzeugten wir auf einem Prüfstand.
Um für jeden Felgenreiniger identische und reproduzierbare Test-Bedingungen zu schaffen, prüft AUTO BILD die Produkte in einem Fachlabor. Dadurch ist gewährleistet, dass der Testschmutz auf jedem Testblech und an den Felgen klar definiert und einheitlich ist. Den für Felgen typischen Schmutz erzeugen wir auf einem speziellen Prüfstand: Eine Felge mit Testblechen an der Innenseite beziehungsweise ein Komplettrad werden vier Tage lang immer wieder von 140 auf 50 km/h heruntergebremst. Pausen zwischen den Bremsvorgängen sorgen nach Hitzeentwicklung infolge zahlreicher Bremsungen für Abkühlung. So entsteht eine mit Bremsbelag und Scheibenabrieb verkrustete Fläche, die reproduzierbar ist.

Verschmutzte Testbleche wurden drei Minuten halbseitig in den jeweiligen Reiniger getaucht, entnommen und dann abgesprüht.
Im ersten Test mussten die Reiniger auf den Testblechen zeigen, wie effektiv sie ohne Einwirken von Wasserdruck oder mechanische Bearbeitung mit Schwamm oder Bürste Schmutz ablösen. Dazu tauchten wir die schwarz verkrusteten Testbleche drei Minuten lang in Reinigerflüssigkeit ein und entnahmen sie dann. Anschließend wurden sie unter geringem Druck mit Wasser abgesprüht. Danach wurde die Reinigungswirkung optisch im Vergleich beurteilt. Zusätzlich testeten wir die Reinigungswirkung an verschmutzten Kompletträdern. Im ersten Durchgang mit einem Wasserstrahl, dann mit einem Hochdruckreiniger und zuletzt mechanisch mit einem Schwamm. Ein wichtiges Testkriterium ist die Materialverträglichkeit. Dazu tauchten wir unverschmutzte Bleche aus Alu, aus unbehandeltem und aus verzinktem Stahl für 20 Stunden bei Zimmertemperatur in die Reinigerflüssigkeit. Ebenfalls für 20 Stunden blieben die Reiniger auf Gummi, Chrom und eloxiertem Aluminium. Wie gut die Verträglichkeit auf Autolack ist, prüften wir auf einem Wasserbasislack-Testblech bei 80 Grad über zweimal je eine Stunde. Die Kunststoffverträglichkeit testeten wir auf Polycarbonat-Streifen. Diese wurden mit 0,5 Milliliter Reiniger versehen, in einen Rahmen eingespannt und dann für 48 Stunden bei 80 Grad Celsius in den Ofen gestellt. Auf den Polycarbonat-Teststreifen entstanden bei aggressiv wirkenden Produkten feine bis tiefe Risse und Anätzungen, auf Lack zeigten sich einige Aufquellungen.
Weitere Themen: So klappt die Felgenreinigung
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