BMW gewinnt das 24h-Rennen auf dem Nürburgring!

BMW hat sich in einem spannenden Finale den Gesamtsieg beim diesjährigen 24h-Rennen auf dem Nürburgring gesichert. Alexander Sims, Nicky Catsburg und Nick Yelloly triumphierten im BMW M6 GT3 von ROWE Racing. Auf dem zweiten Platz landete der Audi R8 LMS GT3 #3 von Car Collection, der von Mirko Bortolotti, Christopher Haase und Markus Winkelhock pilotiert wurde. Mehr dazu in unserem ausführlichen Rennbericht.
Kein Regen? Von wegen! Es wird plötzlich wieder nass auf der Nordschleife und die Bedingungen sind schwierig. Viele Teilnehmer, die auf Slicks unterwegs sind, drehten sich von der Strecke. Audi hat sich etwas verpokert und hat eine weitere Runde auf Trockenreifen risikiert. Nun ist der ROWE-BMW #99 in Führung gegangen. Aber es sind noch 1,5 Stunden zu fahren und es kann einiges passieren...
BMW gewinnt in der Eifel
Der Car Collection-Audi #3 musste sich nur knapp geschlagen geben
Bild: Patrick Funk
BMW oder Audi: Wer gewinnt?
Rund zwei Stunden vor dem Rennende wagt BMW einen Angriff auf die Gesamtführung. Derzeit liegt der Car Collection-Audi #3 an der Spitze, doch der ROWE-BMW #99 fährt nur 10 Sekunden dahinter. Auf dem dritten Rang liegt mit dem ROWE-BMW #98 ein weiterer Münchener auf aussichtsreicher Position. Der Schnitzer-BMW #42 hält aktuell den vierten Rang, gefolgt vom Phoenix-Audi #1. Es ist mittlerweile so trocken, dass alle Teams auf Slicks unterwegs sind. Neuer Regen wird bis zum Rennende nicht erwartet.
BMW auf dem Vormarsch: Im Verlauf des Vormittags kristalisierte sich BMW als heißer Favorit auf den Gesamtsieg heraus. Die Münchener verkürzten den Rückstand zur Spitze und kämpften sich mit großen Schritten an den führenden Audi heran. Der Schnitzer-BMW #42 liegt derzeit auf dem dritten Rang, allerdings steht eine Zeitstrafe von 32 Sekunden noch aus. Die beiden ROWE-BMW fahren auf der vierten (#99) und fünften (#98) Position. Leichter Regen verhinderte den Einsatz von Slick-Reifen, doch die Bedingungen scheinen den Münchenern zu gefallen...
Das Rennen ist wieder freigegeben! Um 8:18 Uhr ging das Starterfeld auf die Reise in den zweiten Teil des 24h-Rennens. Audi liegt mit drei Fahrzeugen in Führung. Phoenix-Audi #1, Land-Audi #29 und Car Collection-Audi #3 wechseln sich an der Spitze ab. Dahinter folgen der HRT-Mercedes #6, der KCMG-Porsche #18 und der Frikadelli-Porsche #31.

Das 24h-Rennen ist unterbrochen!

Das Rennen ist um 22:32 Uhr mit der roten Flagge unterbrochen worden! Der Regen nahm in den Minuten vor dem Abbruch immer stärker zu. In vielen Streckenabschnitten sammelte sich das Wasser, die Ausrutscher und Dreher häuften sich. Die Vorhersagen sehen nicht gut aus, denn in den kommenden Stunden soll der Regen an Intensität zunehmen. Das sah auch Rennleiter Walter Hornung so: "Für 7 Uhr ist derzeit eine Besserung prognostiziert. Wir werden dann anhand des aktualisierten Lagebildes darüber informieren, wie es weitergeht." Übrigens: In der 50-jährigen Geschichte des 24h-Rennens musste das Rennen nun zum siebten Mal wegen des Wetters unterbrochen werden. Auch in den Jahren 1992, 1994, 2007, 2013, 2016 und 2018 legten die Teilnehmer eine Zwangspause ein. Es gibt also keinen Restart vor 8 Uhr! Das freut vor allem das GetSpeed-Team: Der Mercedes #9 kann bis zum Morgen repariert werden und mit einem Rückstand von zwei Runden wieder mitfahren. Allerdings muss das Mercedes-Quartett nach einer Kollision noch eine Zeitstrafe von 1:32 Minuten absitzen. Beim führenden Phoenix-Audi #1 wird derweil das Getriebe gewechselt...
Audi profitiert vom Mercedes-Pech
Auch der GetSpeed-Mercedes #9 schied am Abend nach einem Unfall aus
Bild: Patrick Funk
Auch GetSpeed-Mercedes ausgeschieden!
Die Pechsträhne von Mercedes reißt nicht ab. Nach dem Unfall vom HRT-Mercedes #4 ist nun auch der GetSpeed-Mercedes #9 in Führung liegend ausgeschieden. Raffaele Marciello hatte den Mercedes-AMG GT3 kurz zuvor von Maximilian Götz übernommen. Dann rutschte der Italiener in die Leitplanken. Nun liegen drei Ingolstädter an der Spitze: Der Phoenix-Audi #1 von Nico Müller, Dries Vanthoor, Frederic Vervisch und Frank Stippler führt das Rennen an. Dahinter folgen Car Collection #3 und Land Motorsport #29.
Bitteres Ende für den Polesetter! Manuel Metzger ist bei einsetzendem Regen heftig in die Leitplanken eingeschlagen. Zum Zeitpunkt des Unfalls lag der HRT-Mercedes #4 in Führung, allerdings hätte das Fahrzeug noch eine Zeitstrafe von 33 Sekunden absitzen müssen. Neuer Spitzenreiter ist damit der GetSpeed-Mercedes #9, der bereits in den Anfangsstunden lange Zeit auf der ersten Position fuhr. Dahinter befinden sich die drei Audis von Phoenix #1, Land Motorsport #29 und Car Collection #3. Derzeit ist es sehr stark am regnen und ein Ende ist vorerst nicht in Sicht.
Auch für die "Underdogs" liefen die ersten Stunden enttäuschend. Der Ferrari 488 GT3 von Octane126, der beim Start sogar in Führung gegangen war, fiel weit zurück. Reifenprobleme machten mehrere Boxenstopps notwendig, sodass der Italiener bis auf die 25. Gesamtposition zurückgefallen ist. Der Lamborghini Huracan GT3 von Konrad Motorsport fiel mit einem technischen Defekt aus. Zuvor drehte Franck Perera die bis dato schnellste Rennrunde und schob sich bis an die dritte Position nach vorne.
Mercedes an der Spitze!
Beim Start ging der Octane126-Ferrari zunächst in Führung

Bild: Patrick Funk
Doppelführung für Mercedes:
Der Start zur 48. Ausgabe des 24h-Rennens auf dem Nürburgring erfolgte bei starkem Regen – aber ohne größere Zwischenfälle. Jonathan Hirschi überzeugte mit einem guten Start und setzte sich mit dem Ferrari 488 GT3 von Octane126 schon auf der Auffahrt zur ersten Kurve an die Spitze. Allerdings durfte sich der Schweizer nur über wenige Führungskilometer freuen: Beim Einbiegen auf die Nordschleife ging zunächst der GetSpeed-Mercedes #9 vorbei, wenig später zog auch Maro Engel im HRT-Mercedes #4 nach. In der ersten Runde wurde der Octane126-Ferrari sogar bis auf die 25. Position durchgereicht.
In der Folge setzte sich Raffaele Marciello (GetSpeed-Mercedes #9) und Maro Engel (HRT-Mercedes #4) vom Rest des Feldes ab. Dahinter tobten wilde Zweikämpfe und Überholmanöver. Martin Tomczyk hält den Schnitzer-BMW #42 auf der dritten Position, gefolgt vom Konrad-Lamborghini #21 mit Marco Mapelli. Einen guten Start erlebte auch Audi: Frank Stippler (Phoenix-Audi #5) und Markus Winkelhock (Car Collection-Audi #3) brachten ihre Fahrzeuge auf die Positionen fünf und sechs nach vorne. Der beste Porsche lag nach der Startphase auf dem zehnten Rang. Earl Bamber kämpfte sich mit dem KCMG-Porsche #18 in die Top-Zehn nach vorne.
Sessionbericht zum Warm-up: Im 60-minütigen "Warmfahren" hatten die Teilnehmer am Samstagvormittag die letzte Gelegenheit, ihre Fahrzeuge auf Herz und Nieren zu testen. Starker Regen und kalte Temperaturen beherrschten auch am Samstag das Geschehen. Die Bestzeit (9:47.316 Minuten) schnappte sich abermals der Mercedes-AMG GT3 #4 vom Haupt Racing Team, der auch das Rennen ab 15:30 Uhr von der Pole-Position in Angriff nehmen wird. Dahinter sortierten sich Getspeed-Mercedes #9, Frikadelli-Porsche #31, Falken-Porsche #44, KCMG-Porsche #18 und ein weiterer HRT-Mercedes #6 ein. In Anbetracht der Wetterbedingungen ließen die Teilnehmer jedoch Vorsicht walten. Nur 45 Fahrzeuge absolvierten überhaupt eine gezeitete Runde.

Mercedes auf der Pole-Position!

Mercedes auf der Pole!
Der HRT-Mercedes #4 startet das 24h-Rennen von der Pole-Position
Bild: Patrick Funk
Maro Engel
hat sich die Pole-Position für die 48. Auflage des 24h-Rennens auf dem Nürburgring gesichert. Der Mercedes-Pilot setzte sich in einem spannenden Top-Qualifying gegen die Konkurrenz durch. Für den Deutschen ist es bereits die dritte Pole-Position beim Langstreckenklassiker in der Eifel. Engel, der gemeinsam mit Adam Christodoulou, Luca Stolz und Manuel Metzger einen Mercedes-AMG GT3 (#4) vom Haupt Racing Team steuert, umrundete die Nordschleife in 8:57.884 Minuten. Auf dem zweiten Platz landete überraschend der Ferrari 488 GT3 (#26) von Octane126. Luca Ludwig lag bereits 4,9 Sekunden hinter der Mercedes-Bestzeit zurück. Auch auf den Plätzen drei (#9) und vier (#22) landeten zwei weitere Mercedes-AMG GT3, gefolgt vom ROWE-BMW #99. Eine Enttäuschung erlebten Porsche und Audi, die es beide nicht in die Top-Ten schafften. Der beste Audi R8 LMS GT3, Mirko Bortolotti im Auto (#3) von Car Collection, startet das 24h-Rennen vom elften Startplatz. Der beste Porsche (Frikadelli #30) startet sogar nur vom 14. Gesamtrang. Die große Hoffnung, Dennis Olsen im KCMG-Porsche #18, schied zu Beginn des Qualifyings mit einem technischen Defekt aus.
Die Top-Zehn im Überblick
01. #4 Christodoulou/Engel/Stolz/Metzger (Haupt Racing Team, Mercedes-AMG GT3)
02. #26 Grossmann/Trummer/Hirschi/Ludwig (Octane126, Ferrari 488 GT3)
03. #9 Schiller/Götz/Buhk/Marciello (GetSpeed Performance, Mercedes-AMG GT3)
04. #22 Heyer/Asch/Jäger/Juncadella (10Q Racing Team, Mercedes-AMG GT3)
05. #99 Sims/Catsburg/Yelloly/Eng (ROWE Racing, BMW M6 GT3)
06. #42 Farfus/Klingmann/Tomczyk/S. van der Linde (Schnitzer Motorsport, BMW M6 GT3)
07. #8 Perrodo/Collard/Vaxiviere/Jöns (GetSpeed Performance, Mercedes-AMG GT3)
08. #98 Wittmann/Auer/Blomqvist/Eng (ROWE Racing, BMW M6 GT3)
09. #101 Krognes/Pittard/Jensen/Pepper (Walkenhorst Motorsport, BMW M6 GT3)
10. #10 Shoffner/Hill/Palttala/Soulet (GetSpeed Performance, Mercedes-AMG GT3)
Sessionbericht zum 3. Qualifying: Das Wetter in der Eifel zeigte sich am Freitag von seiner typischen Seite, denn Regen und Temperaturen unter 10 Grad erschwerten die Arbeit aller Fahrerinnen und Fahrer. Dass Zeitenverbesserungen an der Spitze nicht mehr möglich waren, ist damit selbsterklärend. Dreher und Ausrutscher gab es genug, doch große Zwischenfälle oder gar Abflüge blieben glücklicherweise aus. Die Teilnehmer für das zweigeteilte Top-Qualifying stehen nun fest. Die Entscheidung um die Pole-Position fällt ab 17:50 Uhr.
Was ist sonst noch passiert? Der Mercedes-AMG GT3 vom Hubert Racing Team, der am Donnerstagabend stark verunfallt war, wird für das Top-Qualifying wieder aufgebaut. Dafür wurde eine Ersatzkarosserie aus Affalterbach in die Eifel gebracht. Für den Audi-Piloten Miroslav Konopka ist das Wochenende hingegen beendet: Der Slowake missachtete am Donnerstag das Tempolimit einer Gelbphase. Dafür wurde er von der Veranstaltung ausgeschlossen, die Nordschleifen-Permit ist eingezogen und der Car-Collection-Audi #7 erhält für das Rennen eine Stopp-and-Go-Strafe von 180 Sekunden. Auch Robin Frijns wird auf eine Teilnahme verzichten: Der DTM-Pilot fühlt sich nicht fit genug, um den Marathon in Angriff zu nehmen.
Emotionaler Sieg für Andy Gülden: Der Nürburgring-Spezialist gewann am Freitag das Rennen der 24h-Classics im Porsche 911 RSR von Stefan Oberdörster, der in der vergangenen Woche bei einem Motorradunfall auf Mallorca ums Leben kam. Trotz der traurigen Umstände entschied sich das Team dazu, den Porsche an diesem Wochenende an den Start zu bringen. Gülden fuhr das Rennen zu Ehren seines ehemaligen Teamkollegen im Alleingang und feierte einen dominanten Sieg.
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Der Donnerstag im Rückblick

Sessionbericht zum 2. Qualifying: Das zweite Zeittraining wurde nach einem heftigen Unfall vom HRT-Mercedes #2 vorzeitig abgebrochen. Die Session fand bei absoluter Dunkelheit statt und gab den Piloten eine perfekte Möglichkeit, die dunkle Nordschleife erstmals ohne die bunte Beleuchtung der Fans zu erkunden. Große Zeitenverbesserungen waren im zweiten Qualifying allerdings nicht möglich, sodass sich an den Top-Positionen aus dem ersten Zeittraining nichts mehr geändert hat. Der Lamborghini Huracan GT3 von Konrad Motorsport behält die Bestzeit!
Bestzeit für Konrad
Der Konrad-Lamborghini erzielte am Donnerstag die Bestzeit
Bild: Patrick Funk
Erst verhinderte eine lange Code-60-Phase im Bereich der „Mutkurve“ die Zeitenjagd, dann zeigte sich zum ersten Mal an diesem Wochenende der Regen. Der Porsche 911 GT3 R von Falken Motorsports rutschte auf einer Ölspur aus und schlug ausgangs der Fuchsröhre kräftig in die Leitplanken ein. Viele Teams pausierten das Zeittraining daraufhin und zogen sich vorerst in die Boxen zurück. Als der Regen wieder nachließ, verunfallte der HRT-Mercedes #2 im Bereich Schwedenkreuz. Aufgrund der zahlreichen Trümmerteile sowie der defekten Leitplanke wurde die Session rund 30 Minuten vor dem Ende mit der roten Flagge abgebrochen.
Eine besondere Herausforderung: Das 24h-Rennen auf dem Nürburgring gehört ohnehin zu den härtesten Autorennen der Welt. In diesem Jahr werden die Fahrer allerdings vor besondere Herausforderungen gestellt. Durch den späten Termin im September wird fast die Hälfte des Rennens bei Dunkelheit ausgetragen. Zudem fehlen die unzähligen Fans, die an der unbeleuchteten Nordschleife zumindest für eine kleine Orientierung sorgen. Außerdem ist für das Rennen starker Regen vorhergesagt. Kurzum: Wir erleben ein typisches Eifelrennen mit unberechenbarem Ausgang.
Manthey-Rückzug: Corona-Alarm bei Porsche
Sessionbericht zum 1. Qualifying: Mit dem ersten Qualifying wurde das diesjährige 24h-Rennen auf dem Nürburgring offiziell gestartet. Im 90-minütigen Zeittraining mussten die Teilnehmer ihre Karten erstmals offenlegen. Die erste Bestzeit (8:11.428 Minuten) schnappte sich der Konrad-Lamborghini #21, gefolgt vom Phoenix-Audi #5 und dem HRT-Mercedes #4. Auf dem vierten Platz lag der KCMG-Porsche #18. Wir dürfen uns also auf eine bunte Mischung an der Spitze freuen. Übrigens: In der aktuellsten Starterliste nach Dokumentenabnahme befinden sich noch 96 Teilnehmer...

Von

Sönke Brederlow