Audi activesphere concept (2023): Elektroauto, Studie, SUV, Dimensions
Outdoor-Audi mutiert auf Knopfdruck zum Pick-up
Audi activesphere concept
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Geländewagen? Coupé? Pick-up? Das Audi activesphere concept hat von allem etwas und ist vor allem eines: spektakulär! AUTO BILD hat sich die Studie genauer angeschaut!
Bild: AUTO BILD
Inhaltsverzeichnis
● vierte "Sphere"-Studie soll das perfekte Auto für Outdoor-Fans sein
● halb SUV, halb viertüriges Coupé
● mutiert auf Knopfdruck zum Pick-up
● basiert auf der Elektro-Plattform PPE
● zwei Elektromotoren mit 325 kW (442 PS)
● 100 kWh-Akku für über 600 Kilometer Reichweite
● neues Bedienkonzept "Audi dimensions"
● soll autonom Fahren Level 4 beherrschen
● halb SUV, halb viertüriges Coupé
● mutiert auf Knopfdruck zum Pick-up
● basiert auf der Elektro-Plattform PPE
● zwei Elektromotoren mit 325 kW (442 PS)
● 100 kWh-Akku für über 600 Kilometer Reichweite
● neues Bedienkonzept "Audi dimensions"
● soll autonom Fahren Level 4 beherrschen
Das Trio wird zum Quartett. Ursprünglich sah Audis Plan vor, drei sogenannte "Sphere"-Studien zu präsentieren. Den Anfang machte der sportliche Roadster skysphere im August 2021. Auf ihn folgte der grandsphere – eine formschöne Limousine, die einen Ausblick auf einen zukünftigen A8 gibt und zahlreiche Designpreise abräumte. Im April 2022 wurde der urbansphere, ein gigantischer Crossover für den chinesischen Markt, gezeigt.
Eigentlich war das Trio damit vollständig. Allerdings nur bis Gael Buzyn (Leiter des Audi-Design-Studios in Malibu) mit seinem Team das activesphere concept entwarf. Audi-Designchef Marc Lichte war als bekennender Outdoor-Fan sofort überzeugt.

Mit 21 Zentimetern Bodenfreiheit und grobstolligen Reifen kann das activesphere concept auch abseits befestigter Straßen unterwegs sein.
Bild: AUDI AG
"Das wäre genau mein Auto!", mit diesen Worten begrüßt mich Autofan Lichte in München. Vor uns steht das activesphere concept – eine beeindruckende 4,98 Meter lange und 2,07 Meter breite Studie, die sich nicht einfach einer Fahrzeugklasse zuordnen lässt. Audi spricht offiziell von einem Crossover, doch das kann ja heutzutage alles sein. Lichte erklärt mir, dass das elektrische activesphere concept auf der Straße wie im Gelände gleichermaßen zu Hause sein soll.
Riesige Offroad-Reifen in der Dimension 285/55 auf 22-Zoll-Felgen und eine Bodenfreiheit von 21 Zentimetern (plus vier Zentimeter im Offroad-Modus) sprechen klar für Geländewagen, doch die elegante Linienführung mit gegenläufig öffnenden Türen erinnert eher an eine elegante Limousine und läuft in einem stylishen Sportback-Heck aus. Ich würde sagen, wir haben es hier mit einem viertürigen Gelände-Coupé zu tun.

Im Pick-up-Modus finden zwei Mountainbikes oder andere sperrige Gegenstände auf der Ladefläche Platz.
Bild: AUDI AG
Doch auch das ist nur bedingt richtig, denn das activesphere concept beherrscht noch einen Partytrick: Auf Knopfdruck verwandelt sich das spitz zulaufende Heck in eine Ladefläche. Das activesphere concept mutiert zum Pick-up. Dabei fährt die Glasscheibe nach oben, die Heckklappe öffnet sich und eine Scheibe trennt den Innenraum von der Ladefläche, auf der beispielsweise zwei E-Mountainbikes oder anderes Sportgerät Platz finden. Auch ein Ski-Gepäckträger ist unsichtbar ins Dach integriert. Keine Zweifel, die Studie ist für jegliche Outdoor-Abenteuer gerüstet, was auch die Begeisterung von Lichte erklärt, der in seiner Freizeit viel in der Natur unterwegs ist.
Damit man sich hinterm Steuer der Natur nah fühlt, hat Audi sich noch etwas einfallen lassen: Die Türen besitzen im unteren Teil Glaseinsätze und der Singleframe ist erstmals seit dem Elektro-Sportwagen PB18 aus durchsichtigem Glas gefertigt.
Im loungeartigen Innenraum Platz genommen, kann ich durch den gläsernen Einsatz direkt auf den Boden des Studios schauen. Sitze, Türtafeln und mehr sind in der Farbe "Lavarot" ausgeführt, was einen schönen Kontrast zum ansonsten dunklen Cockpit bildet.

Die Türen öffnen gegenläufig, der Einstieg erfordert aufgrund der Bodenfreiheit ein gewisses Maß an Sportlichkeit.
Bild: AUDI AG
Abgesehen von den vier Einzelsitzen hat der Innenraum der Studie im ersten Moment allerdings wenig mit einem gewöhnlichen Auto zu tun. Das liegt daran, dass das activesphere concept, genau wie die anderen drei "Sphere"-Studien, für das Autonome Fahren Level 4 vorbereitet ist. Im automatisierten Modus übernimmt der activesphere alles, der Armaturenträger mitsamt Lenkrad bleibt verborgen, wodurch sich ein sehr luftiges Raumgefühl ergibt.
Das futusitische Bedienkonzept hört auf den Namen "Audi dimensions" kombiniert physische Realität und digitale Sphäre. Und das funktioniert so: Alle Insassen setzen sogenannte Mixed-Reality-Brillen auf, über die verschiedenste Inhalte dreidimensional in den Raum projiziert werden. Werden einzelne Inhalte fokussiert, bauen sich automatisch neue Ebenen auf, die per Geste ausgewählt werden.

Sieht futuristisch aus und fühlt sich auch genauso an: Das Cockpit kommt praktisch ohne Schalter und Bildschirme aus.
Bild: AUDI AG
Klingt wie Zukunftsmusik und fühlt sich im ersten animierten Studio-Test auch so an. Um ehrlich zu sein, ich kann mir aktuell nicht vorstellen, ein Auto in zehn Jahren auf diese Weise zu bedienen, doch die Ingolstädter Ingenieure sind davon überzeugt, dass "Audi dimensions" die Zukunft ist. Bis dahin sollen die Brillen übrigens auch noch auf Sonnenbrillen-Größe schrumpfen.
Abseits der Zukunftsmusik kann das activesphere concept aber auch ganz konventionell gefahren werden. Auf Knopfdruck fährt der Armaturenträger inklusive Lenkrad aus und schon kann der Fahrer selbst übernehmen. Gerade im Gelände macht das Sinn.
Die zwei Elektromotoren (je einer an der Vorder-/Hinterachse) leisten in Summe 325 kW (442 PS) und 720 Nm. Das Herzstück der Studie ist die neue PPE-Plattform (Premium Platform Electric), die im Audi Q6 e-tron und Porsche Macan kurz vor der Serienproduktion steht. 800-Volt-Technik und Schnelllade-Funktion mit bis zu 270 kW gehören in diesem Segment mittlerweile zum guten Ton. Der 100 kWh-Akku der Studie soll eine Reichweite von mindestens 600 Kilometern ermöglichen.

"Audi dimensions" heißt das neue Bedienkonzept, bei dem verschiedene Inhalte dreidimensional in den Raum projiziert werden.
Bild: AUDI AG
Ob das activesphere concept eine Chance auf Serienfertigung hat? Wohl eher nicht! Bis wir das erste Serienmodell auf der Elektro-Plattform PPE sehen, wird es aber nicht mehr lange dauern. Technologien wie "Audi dimensions" werden bis zur endgültigen Serienreife noch einige Jahre brauchen, sollen laut Audi aber auf jeden Fall kommen.
Die schnörkellose Formensprache könnten wir bei der übernächsten Audi-Modellgeneration wiedersehen, so Lichte. Ob Audi bis dahin auch einen Outdoor-Alleskönner wie den activesphere im Programm hat, werden wir sehen.
Fazit
Designtechnisch ist das activesphere concept für mich die schönste der vier "Sphere"-Studien. Ob die Welt tatsächlich auf ein edles Outdoor-Vehikel mit Pick-up-Ladefläche gewartet hat, wage ich jedoch zu bezweifeln. Interessanter ist da schon die verbaute Technologie, auf deren Fortschritt ich sehr gespannt bin!
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