Audi Q7 TDI Clean Diesel/Lexus RX 450h
Alles im grünen Bereich?

—
Zwei Dickschiffe auf Sparkurs: Im Audi Q7 dieselt ein Dreiliter-TDI mit modernster Abgasreinigung (Euro 6). Der Lexus RX 450h ist zwar nicht ganz so sauber, fährt dafür aber mit sparsamer Hybridtechnik.
Fette SUV haben es nicht leicht. Die Blechbrocken schlucken gern teuren Treibstoff, verschleudern CO2 und fangen sich in Großstädten Kratzer von allen möglichen Aktivisten ein. Doch einer der schweren Jungs will nun den Stempel als Öko-Engel gewinnen: Der $(LB570351:Audi Q7 3.0 TDI Clean Diesel)$ soll nur 8,9 Liter Sprit auf 100 Kilometer schlucken. Was noch viel wichtiger ist: Mit riesigem Aufwand und dem Einsatz von Harnstofflösung hat Audi dem TDI sogar das Auspusten von Stickoxid abgewöhnt – bislang ein schwarzer Fleck der Selbstzünder. Sparsamer und sauberer geht es in dieser Klasse nicht. Oder etwa doch? Jawohl, nämlich dann, wenn Hybrid im Spiel ist. Der neue $(LB566839:Lexus RX 450h)$ soll dank Elektro-Benzin-Antrieb nur 6,3 Liter Super im Schnitt verbrennen. Als moderner Benziner ist er per se blitzsauber. Leider sagt der Fahrzeugschein etwas anderes. Audi schafft Euro 6, Lexus nur Euro 4 – hust, hust. Dennoch: Audis 8,9 Liter Dieselverbrauch stehen den 6,3 Liter Super des Lexus gegenüber. So viel grüne Grundlage verspricht in jedem Fall goldene Zeiten für die verrufene Spezies. Nur: Theorie und Praxis liegen ja bekanntermaßen weiter auseinander als Ingolstadt und die Insel Hokkaido.
Der RX glänzt mit üppigen Komfort-Leckereien

Der Antrieb im Audi: Diesel in Bestform

Ein Trost: Auch der Audi leistet sich Komfortschwächen, rollt trotz teurer Luftfederung bebend über Querfugen und Asphaltflicken. Gelassener gibt sich der RX bei gemächlichem Gang, hier spielt er sein Hybridkonzept aus. Er beschleunigt aus dem Stand heraus spritziger als der durch Turboloch und Wandlerschlupf gehemmte Audi. Deutlich wird das auch beim Zwischenspurt: Während der Q7 unschlüssig seine Gänge sortiert, hat die stufenlose Übersetzung des Lexus bereits die Initiative ergriffen. V6 und E-Maschine legen sich beim Kick-down nahezu verzögerungsfrei ins Zeug. Die Einheit agiert feiner und geschmeidiger als der Audi-TDI, ohne zum Säufer zu werden. In der Stadt, wo der Elektromotor des Lexus häufig mitschiebt, und auf diese Weise den V6-Benziner entlastet, wirkt das Hybridrezept tatsächlich besonders effektiv.

Fazit
Der Hybridantrieb des Lexus arbeitet ausgereift, effektiv und souverän. Speziell in der Stadt geht die Rechnung auf. 6,9 Liter mit einem solchen Trumm – das ist sensationell. Aber: Der Preis dafür ist hoch. Im Vergleich zum deutlich günstigeren Audi, der kaum mehr verbraucht, dazu billigeren Dieselsprit verbrennt, kommt jeder gefahrene Kilometer im Lexus am Ende teurer. Dazu ist der Q7 das praktischere Auto. Bleibt die Frage: Wer ist grüner? Vom Image her ganz klar der Hybrid. Nach Fahrzeugpapieren dagegen der Audi. Noch Fragen?
Service-Links