Der 3er ist das Herz von BMW. 15 Millionen Mal gebaut nach dem Reinheitsgebot: längs eingebauter Motor, Hinterradantrieb, direkte Lenkung und strammes Fahrwerk. Jetzt kommt der 3er in siebter Auflage, gewann als 330i gleich den ersten Vergleich gegen den Mercedes C 300. Hier stellt er sich als Diesel der nächsten Aufgabe. Eine C-Klasse ist wieder dabei, der C 220 d. Dazu, damit es nicht langweilig wird, zwei spannende Asiaten, der Kia Stinger und der Mazda 6. Einen A4 hätten wir natürlich gern dabeigehabt, aber in Ingolstadt gibt es momentan jede Menge Probleme ... und so fehlt der Audi hier. Schade.

Der BMW 3er wirkt innen und außen sehr modern

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Video: BMW 3er G20 (2018)

Connectivity-Check im 3er

Schon auf den ersten Blick ist der Neue als 3er zu erkennen, mit klassischen Proportionen, flacher Niere, Hofmeister-Knick und allen anderen Zutaten. Das wirkt geschärft und geschliffen, sieht verdammt gut aus. Er ist etwas größer geworden, der Radstand wuchs um vier Zentimeter. Im Vergleich zum Vorgänger gibt es vorn und hinten einen Hauch und für lange Beine im Fond spürbar mehr Platz. Im neuen, sehr hochwertig verarbeiteten Cockpit fallen besonders das 12,3-Zoll-Instrumenten-Display und der 10,25 Zoll große Berührungsbildschirm fürs Navi auf (im Paket für 2800 Euro). Die Sitzposition passt hervorragend, die Seitenwangen lassen sich verstellen – am besten mal zur Probe Platz nehmen.

In der Mercedes C-Klasse ist es hinten eng

Mercedes C-Klasse
Fällt ein wenig aus der Reihe: Im Fond des Mercedes gibt es im Vergleich den geringsten Platz.
Im Benz sieht es mit den volldigitalen Instrumenten (12,3 Zoll, 893 Euro) und dem 10,25-Zoll-Navi (im Paket 904 Euro) immer irgendwie nach TV-Studio statt nach Benz aus. Aber es ist edel und gemütlich hier. Was weniger das Raumangebot im Fond betrifft: In der C-Klasse ist es hinten eng, es gibt viel weniger Kniefreiheit als etwa im BMW, auch überm Scheitel wird die Luft dünn. Dazu kommt die Rückbank mit kurzer Auflage. Im Kia geht es im Fond luftiger zu, nur BMW bietet mehr Platz. Auch vorn ist der Stinger großzügig geschnitten. Dort sitzt man tief im Auto, auf sportlich straffen Sitzen. Das Cockpit ist klasse gemacht, die großen, klaren Instrumente lassen sich gut ablesen, das 8-Zoll-Touchscreen-Navi (Serie) und auch alles andere ist völlig problemlos zu bedienen.
Mazda fährt beim Design gerade eine feine Linie. Das Sports-Line-Plus-Paket für 3450 Euro möbelt den 6er mit Nappaleder und Holz zusätzlich auf. Allerdings lässt sich das Multimedia mit dem 8-Zoll-Touchscreen oder dem Controller etwas mühselig bedienen. Beim Platzangebot landet der 6er im Mittelfeld, mit geräumigem Fond. Vorn könnten die glatten Sitze ruhig etwas mehr Seitenhalt bieten.
Platz 4 mit 504 von 750 Punkten: Mazda6 D 184. Elegant und mit feiner Einrichtung. Braves Fahrverhalten.
Platz drei mit 525 von 750 Punkten: Kia Stinger 2.2 CRDi. Auffällige Erscheinung, fährt stramm. Sieben Jahre Garantie.
Platz 2 mit 537 von 750 Punkten: Mercedes C 220 d. Komfortabel, edel und mit souveränem Motor. Enger Fond.
Platz 1 mit 557 von 750 Punkten: BMW 320d. Motor und Getriebe klasse, jetzt mit ordentlich Platz. Multimedia top.
Das Fazit von Dirk Branke: "Der zackigere und geräumigere BMW liegt am Ende vor dem gelassenen Benz. Der Kia machte bisher als 366-PS-Bolide Furore, schlägt sich auch als Diesel tapfer. Und der Mazda gefällt mit seiner feinen Linie." Alle Details zum Test finden Sie in der Bildergalerie.