BMW 3er/Mercedes C-Klasse/VW Passat: Kombi-Vergleich
Neuer BMW 3er Touring im Vergleich

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Dienstwagen, dicker Diesel, dank Automatik souverän – wir testen 3er Touring, C-Klasse T-Modell und Passat Variant, eine besondere Gattung Kombi.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Moin! Ja, dir auch guten Tag, du alter Fellknödel. Ich darf das so salopp sagen, wir sind nämlich ganz dicke, das Murmeltier und ich. Täglich grüßt es – gefühlt zumindest. Denn ein Vergleichstest der feinen Mittelklassekombis gehört bei AUTO BILD zu den regelmäßig wiederkehrenden Ritualen wie Zähne putzen oder Super tanken. Kein Wunder: Die Kategorie ist extrem beliebt (davon träumt der Dienstwagen-Fahrer!), das Prestige hoch, das Ergebnis sowieso spannend. Diesmal tummeln sich im Murmeltiergehege: der 190 PS starke BMW 320d Touring, das Mercedes C 250 d T-Modell (mit 204 PS) und der 190 PS starke VW Passat 2.0 TDI Variant.
An der Kasse heißt es bei der C-Klasse tapfer sein

Preislich ein typischer Mercedes: Das C 250 d T-Modell kostet in Testwagen-Ausstattung satte 54.403 Euro.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
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Der Passat hat viel Raum für Passagiere und Gepäck

Wolfsburger Raumriese: Dank quer eingebautem Motor bietet der VW Passat am meisten Platz.
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Alle drin? Dann los! Der vermeintlich gemütliche Passat spielt den tänzelnden Athleten. Nicht, weil er besonders knackig oder hart abgestimmt wurde. Das liegt an seiner leichtgängigen und direkten Lenkung. Kurze Drehung am Lenkrad, schon kommt Schwung in die Karosserie. Wirklich sportlich ist er allerdings nicht. Tatsächlich ist der VW eher so etwas wie ein Langstreckenexperte. Ordentlich gedämmt und weich gefedert rollt er unter Teillast dezent summend dahin, nimmt beim Gasgeben nachdrücklich Fahrt auf, liegt verbindlich auf der Straße.
Die Lenkung des BMW irritiert mit Unentschlossenheit

Misslungene 3er-Lenkung: wenig Rückmeldung, in engen Baustellen haarsträubend unentschlossen.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
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Dem Mercedes ist – abgesehen vom vergleichsweise mäßigen Platzangebot – überhaupt nichts vorzuwerfen. Der Motor klingt ebenfalls kernig, dafür hat der 2.2er Druck wie ein ganz Großer. Satte 500 Newtonmeter Kraft ab 1600 Touren sind selbst in dieser Liga amtlich. Die Durchzugswerte belegen dann auch: Den Überholspurt von Tempo 80 auf 120 hakt der Benz ab, da haben die Konkurrenten noch nicht einmal heruntergeschaltet. Die Lenkung der C-Klasse arbeitet mitteilsam und ausreichend zielgenau, am tadellosen Geradeauslauf der C-Klasse sollten sich die Münchner mal eine dicke Scheibe abschneiden. Die Luftfederung des Mercedes bügelt auch da noch derbe Wellen glatt, wo der BMW seine Fondpassagiere ordentlich zusammenstaucht. Kurz: Der Benz ist ein souveräner und edler Reiseexperte – allerdings für exklusive Fünf-Sterne-Touren. Ist halt etwas teurer, so ein edles Murmeltier zu hegen.
Fazit
Platz gewinnt! Deshalb liegt der VW Passat 2.0 TDI als günstiger Allrounder vorn. Der Benz? Ausgeglichen, kommod – verdienter Zweiter. BMW fährt hinterher. Merkt man ihm sein Alter an? Nicht unbedingt. Eher baut er in wichtigen Punkten wie Lenkung ab. Und auch in unserem ersten Test, bei den Limousinen, musste sich der 3er geschlagen geben. Er ist zwar gerade modellgepflegt, aber wir erwarten den Neuen.
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