Ja, BMW hat es tatsächlich getan, die überdimensionale Doppel-Niere der Studie Concept 4 hat es in die Serie geschafft. Die neue Front verleiht dem Coupé viel Eigenständigkeit. Doch auch abgesehen vom berühmt-berüchtigten Kühlergrill hat das Coupé einen großen Schritt nach vorne gemacht. Der Unterschied zwischen regulärem 3er und dem 4er fällt größer aus als bisher, der gehobene Premium-Anspruch des Coupés soll zu sehen sein. Glatte Flächen und breitere Karosserie machen den neuen 4er bulliger als seinen Vorgänger. Leuchten und Greenhouse nehmen Anleihen beim großen Bruder 8er Coupé.

Flachere Scheinwerfer wie beim 8er

Das ändert sich am neuen BMW 4er
Der neue 4er ist von großen, glatten Flächen geprägt, was zu einem cleanen Look beiträgt.

Die Front hebt sich stärker vom 3er ab, als das noch beim Vorgänger der Fall war. Vorneweg fährt der neue 4er einen in allen Dimensionen gewachsenen Nieren-Grill spazieren. Er ist jetzt mittig zusammengewachsen und reicht bis ans untere Ende der Frontschürze. Dadurch ist der untere Lufteinlass nicht mehr durchgängig, sondern wird mittig durchbrochen. Statt vertikalen Streben besitzen die Nieren jetzt silberne Inlays. Seitlich in der Frontschürze sitzen vom 3er bekannte, vertikale Lufteinlässe mit jetzt horizontalen statt runden Leuchten. Auffällig sind die flacheren Scheinwerfer, die nicht mehr bis in den Kühlergrill reichen. Sie erinnern mit ihrer Lichtsignatur mit den beiden kantigen Tagfahrleuchten an den 8er. Vorstellung des neuen BMW 4er Coupé!

12,8 Zentimeter länger als der Vorgänger

Das ändert sich am neuen BMW 4er
Die Silhouette mit kleinem Greenhouse und hochgezogener Fensterlinie lehnt sich an den 8er an.
Am offensichtlichsten treten die Parallelen zum 8er in der Seitenansicht hervor. Das kleine Greenhouse mit ansteigender Fensterlinie und das bulligere Heck zitieren den großen Bruder. Verschwunden sind die vom Vorgänger bekannten Luftauslässe hinter den vorderen Kotflügeln. Die Flanken sind viel glatter und weniger verspielt. Den größten Anteil daran hat der von der Front zum Heck laufende Falz, der nun tiefer platziert ist und weniger plastisch ausfällt als zuvor. Die Silhouette wirkt nicht nur gestreckter und geduckter, sie ist es auch. Mit 4,768 Metern Länge wächst der neue 4er um satte 12,8 Zentimeter. Die Höhe gewinnt dabei nur um sechs Millimeter, das Coupé misst bis zum Dach 1,383 Meter. Mit 1,852 Metern wächst es 2,7 Zentimeter in die Breite.

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Das Design des neuen BMW 4er
Das Design des neuen BMW 4er
Das Design des neuen BMW 4er
Kamera
Das Design des neuen BMW 4er

Absolut cleanes Heck

Das ändert sich am neuen BMW 4er
Die schärfer gezeichneten Heckleuchten wölben sich seitlich nun nach unten statt wie bisher nach oben.
Wie schnörkellos der neue 4er daherkommt, zeigt das Heck am besten. Es gibt sich völlig clean und nahezu ohne Sicken oder Falze. Die Endrohre wandern weiter nach außen und werden jetzt von der BMW-typischen Kunststoffeinfassung umrahmt. Dort sitzen auch die jetzt tiefer positionierten Reflektoren. Seitlich neu dazugekommen sind vertikale Luftauslässe, die allerdings ohne Funktion sind. Die L-förmigen Heckleuchten sind flacher und laufen spitz in die Heckklappe aus. Sie sind im 3D-Design gehalten und erinnern an die Rückleuchten des 5er Facelifts. Designtechnisch nicht so viel getan hat sich im Innenraum. Es ist nach wie vor fahrerorientiert und größtenteils vom 3er bekannt. Ein Digitalcockpit ist serienmäßig verbaut. Der mittige Infotainment-Bildschirm ist tiefer platziert, die Mittelkonsole wurde aufgeräumt. Der Fahrer greift in ein neu designtes Lenkrad.

Diesel und Benziner mit bis zu 374 PS

Das ändert sich am neuen BMW 4er
Das M-Paket (links am M440i zu sehen) ist macht die ansonsten elegante Linienführung angriffslustiger.

Mit vielen glatten Flächen und gewachsenen Dimensionen präsentiert sich der neue 4er stämmiger und weniger verspielt als sein Vorgänger. Das gilt auch für die Variante mit M-Paket, welches die ansonsten elegante Linienführung sportlich-angriffslustig akzentuiert. Mit neuen Leuchten und dem Mega-Grill distanziert sich der Neue klar vom 3er, auf dem er basiert. Ein guter Schuss 8er tut dabei ein Übriges, um dem gehobenen Premium-Anspruch gerecht zu werden. Das 4er Coupé wird es zum Marktstart mit Vier- und Sechszylinder Benzin- und Mildhybrid-Motoren zwischen 184 und 374 PS (plus 11 PS vom E-Motor) und einem Vierzylinder Dieselmotor mit 190 PS geben. Zwei weitere Selbstzünder mit jeweils sechs Zylindern und bis zu 340 PS folgen genauso wie ein M4, der es voraussichtlich auf bis zu 510 PS bringen wird. Eine Achtgang-Automatik ist in den Standard-Modellen stets Serie, im M4 wird es auch eine Variante mit Handschaltung geben.

Von

Moritz Doka