BMW 4er Coupé: Test, Design, Motoren, Preis, M440i
Nichts zu bemängeln am neuen BMW 4er Coupé
Das Design des neuen BMW 4er
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BMW legt den 4er neu auf. Das Coupé unterscheidet sich nicht nur namentlich vom 3er, es fährt auch technisch und optisch eigene Wege. Fahrbericht!
Vor einem Jahr hat BMW den Mittelklasse-Bestseller 3er neu aufgelegt, Ende 2019 folgte der Touring. Jetzt ist es Zeit für den nächsten Schritt: das neue 4er Coupé. Bei der vergangenen Generation hatten die Münchner den sportlichen Zweitürer von 3er in 4er umbenannt, bei der im Oktober 2020 zum Händler rollenden Neuauflage (Basispreis: ab 45.800 Euro) differenziert der Autobauer die beiden Modelle noch deutlicher – optisch und technisch!

Sein eingezogenes Greenhouse mit ansteigender Fensterlinie lassen den 4er dynamischer erscheinen.
Bild: BMW Group
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).
Das Cockpit ist größtenteils vom 3er bekannt. Die Sitzposition ist etwas tiefer als in der Limousine.
Bild: BMW Group

Der Schwerpunkt des 4er wurde gegenüber dem 3er um 21 Millimeter abgesenkt.
Bild: BMW Group
Darüber hinaus hat BMW reichlich Hirnschmalz – und Geld – in die Überarbeitung des Fahrwerks gesteckt: Zusätzliche Streben im Vorderwagen zwischen Federbeindomen und Karosserie sowie im Heck sollen das Ansprechverhalten der Lenkung und die Steifigkeit des gesamten Wagens verbessern. Außerdem wurden die hubabhängigen Stoßdämpfer straffer ausgelegt und in Richtung Sportlichkeit feinjustiert. Wer will, kriegt natürlich weiterhin ein adaptives Fahrwerk, mit dem sich der Unterbau dem persönlichen Geschmack anpassen lässt. Und wie beim 3er gibt es selbstverständlich auch im 4er ein Sperrdifferenzial an der Hinterachse, das die Kraft an das Rad mit der meisten Haftung schickt.

Der M440i tritt optisch noch einmal um einiges schärfer und aggressiver auf als der 430i ohne M-Paket.
Bild: BMW Group
Das Schöne: BMW legt seine Allradsysteme generell fahraktiv aus, also hecklastig. Wo andere Allrad als zusätzlichen Fahrsicherheitsanker benutzen und ihre Modelle über die ESP-Regelung im Extremfall über die Vorderachse abschmieren lassen, hält BMW die Hinterhand aktiv, lässt keckes Leistungsübersteuern zu, dreht im Sport-ESP über die Bremseingriffe gezielt das Heck ein. So macht Allrad auch fahrdynamisch Laune. Jetzt gilt ja schon die technische Basis des 3er als Dynamikmesslatte im Segment, doch was BMW hier auf die Beine gestellt hat, ist noch mal merklich eine andere Hausnummer.
Die 23 Millimeter breitere Spur hilft in Kurven, zudem fährt der 4er einen höheren negativen Sturz an der Vorderachse für bessere Rückmeldung und agileres Ansprechverhalten der Lenkung. Das hat uns auch während der forschen Überlandpartie nachhaltig begeistert. Nicht zu spitz um die Mittellage, dann aber schon beim kleinsten Lenkwinkel mit straffem Handmoment und detaillierter Meldefreudigkeit. Wo auch immer das Auto zuerst an Seitenführung verliert, der Fahrer bekommt unmittelbar das passende Feedback und kann entsprechend korrigieren. Die sportlich ausgelegte Fahrwerksspreizung hilft dabei, wobei man aber festhalten muss: Was bei BMW unter dem Label "Comfort" läuft, ist bei anderen Herstellern "Sport" – nur dort eben gekünstelt holzig und nicht so nuanciert abgestimmt wie im 4er. Der ist kein Gleiter, sondern ein echtes Fahrerauto, das im Zweifel auch Langstrecke kann.
Apropos Kraft: Zunächst stehen im vorläufigen Topmodell M440i bis zu 374 PS bereit – plus 11 PS, die das Mildhybridsystem beisteuert. Der Reihensechszylinder mit drei Liter Hubraum ist der erste BMW-Benziner mit 48-Volt-Technik. Die soll beim Anfahren und Beschleunigen spürbar boosten – und zwar zusätzlich zu den ohnehin schon üppigen 500 Newtonmeter Drehmoment des Otto-Motors. Weil der Verbrenner dadurch entlastet wird, senkt das System gleichzeitig den Spritverbrauch. Auf dem Papier verdrückt der immer allradgetriebene M440i laut BMW im Schnitt 7,1 Liter auf 100 Kilometer.
Unterhalb des Reihensechsers rangieren zwei Zweiliter-Turbo-Vierzylinder mit 184 PS (420i) und 258 PS (430i). Bei den Dieselmotoren ist es umgekehrt: Nur der 190 PS starke 420d hat vier Brennkammern, 430d (286 PS) und M440d (340 PS) setzen auf Dreiliter-Sechszylinder-Power. Die beiden stärkeren Diesel fahren immer mit Allrad vor, kommen aber erst im März 2021; beim 420d ist die 4x4-Technik optional. Gesetzt ist bei allen Motoren, zumindest vorerst, die Achtgang-Automatik.

Zum Marktstart sind drei Benziner und ein Diesel erhältlich. Weitere Motorvarianten folgen.
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