BMW Prototyp Power eDrive
Der unschuldig-weiße BMW 5er GT beherbergt Technik, die ihn zum Tesla-Gegner macht.
Harmlos sieht er aus. Doch der unschuldig-weiße BMW 5er GT beherbergt Technik, die ihn zum Tesla-Herausforderer macht. Denn unter dem Blech des Prototypen steckt das sogenannte Power eDrive der Bayern. Die Antriebseinheit besteht aus drei Motoren, die zusammen gut 470 kW (fast 640 PS) Leistung erzeugen. Ein Drittel der Kraft stellt ein 231 PS starker Dreizylinder, die restlichen zwei Drittel übernehmen die beiden Elektromotoren an der Vorderachse (110 kW) und an der Hinterachse (200 kW). So gerüstet schießt das Einzelstück im reinen E-Modus in 5,5 Sekunden auf Tempo 100 und schafft 210 km/ Spitze – wie der Tesla. Das jedoch viel öfter hintereinander als der US-Vorreiter und vor allem mit der typischen BMW-Dynamik.
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Das Ziel sind über 500 Kilometer Reichweite

Beim Beschleunigen auf der Geraden presst der Power eDrive mächtig in die Sitze, um Kurven fährt das handgeschnitzte Einzelstück noch vorsichtig. Rein elektrisch soll der Tesla-Gegner 100 Kilometer weit kommen, was laut BMW die meisten Strecken eines Diesel-Pendlers abdeckt. Die Reichweiten-Angst nimmt der Verbrenner aus dem i8, der als Range Extender Strom liefert, aber auch über die Vorderachse antreibt. Über 500 Kilometer Reichweite hat sich BMW als Ziel gesteckt.Was sicher auch die BMW-Bosse bei der Testfahrt beeindruckt hat: Der Prototyp fühlt sich in Lenkung, Fahrwerk und Antrieb über die Hinterachse schon nach BMW an, obwohl der 5er GT viel zu schwer ist. Für den Zweikampf mit dem Tesla Model S bekäme der bayerische Luxus-Stromer selbstverständlich eine leichtere Karosserie, stärkere Batterien und entsprechend weniger Leistung. Genügend Zeit bleibt. "Da wird die Technik noch große Fortschritte machen, bis das Auto etwa im Jahr 2020 kommt," heißt es bei BMW.

Von

Joachim Staat